Guten Morgen,
wir hatten eine schlimme Nacht mit unserem 9 Wochen alten Baby! Es hat gestern im Lauf des Nachmittags schon angefangen, dass er direkt nach oder kurz nach dem Stillen, sich gekrümmt hat, wahnsinnig pupst(was ihm richtig weh tut) und er gleichzeitig immer wieder ein paarmal hustet dabei und „nach Luft“ anfängt zu schnappen, bzw. würgt, allerdings hat er sich dann auch meistens wieder beruhigt auf der Wickelplatte, mit Ablenkung, oder wenn das husten/würgen/Aufstoßen vorbei war.
Bauch Probleme hat er ohnehin, ging aber seit ein paar Tagen eigentlich etwas besser...irgendwie hatte ich gestern auch das gefühl, dass bei mir im Moment sehr viel Milch kommt, obwohl ich nichts verändert habe, also kein fencheltee oder dergleichen getrunken, das hat ihm gestern und vor allem heute Nacht sehr zu schaffen gemacht, weil er kaum hinterher kam, mit dem
Schlucken und sehr viel Luft auch geschluckt hat, obwohl ich ihn versucht habe aufrecht zu stillen.
Das kenne ich alles gar nicht, bis jetzt hat das stillen sehr gut geklappt! Ich habe die ganze Nacht dann fast nicht geschlafen, weil ich immer gehört habe, ob er würgt und ich ihn hochnehmen muss. Er hat aber auch länger am stück leise geschlafen.
Mich beunruhig vor allem dieses Husten! Das macht er sonst halt nicht.
Was könnte das denn sein, einfach eine Reaktion auf die viele Milch, die raus kommt? Weil wenn es ein Reflux wäre, hätte man das nicht schon eher bemerkt? Und von den bigaia Tropfen die ich seit einer Woche gebe kann das nicht kommen oder?
Als ich jetzt vorhin gestillt habe, hat er es allerdings nicht mehr gemacht und schläft seitdem auch friedlich...
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Liebe Grüße
von
Jungensmami2
am 24.10.2020, 09:30
Antwort auf:
Husten nach dem Stillen?
Liebe Jungensmami2,
Reflux (gastro-ösophagaler-Reflux) bedeutet, dass der Muskel, der die Magenöffnung schließt und so verhindert, dass die Nahrung wieder zurückfließt, bis sie schließlich vom Magen in den Darm wandert, sich zum falschen Zeitpunkt öffnet. So kommt es dazu, dass die Nahrung zurück in die Speiseröhre gelangt. Beim Erwachsenen wird Reflux oftmals als Sodbrennen erlebt, bei Babys kann er zu Erbrechen, schmerzhaftem Weinen, plötzlichem nächtlichen Aufwachen und Husten führen.
Das Problem ist also nicht nur, dass diese Kinder sehr oft massiv spucken (und in schlimmen Fällen nicht gedeihen), sondern dass der Rückfluss der Nahrung und damit auch der Magensäure zu Schmerzen und Unwohlsein beim Kind führen kann.
In vielen Fällen wird der Reflux durch eine Unreife verursacht „wächst sich aus". Bis dahin besteht die Therapie darin, die Beschwerden des Kindes zu mildern, bis sein Verdauungssystem reifer ist und die Symptome verschwinden.
Erste Hilfe ist in jedem Fall eine möglichst aufrechte Lagerung des Kindes, so dass die Schwerkraft mit hilft, den Mageninhalt unten zu halten. Besonders direkt nach dem Stillen, kann es hilfreich sein, das Kind einige Zeit aufrecht zu tragen (zum Beispiel im Tragetuch). Häufigere kleine Mahlzeiten können ebenfalls sinnvoll sein. Eine absolut korrekte Stillhaltung und richtiges Saugen des Babys sind sehr wichtig, um nicht noch zusätzliche Probleme zu provozieren, weil das Kind viel Luft schluckt.
Ich kann Dir ans Herz legen, Dir von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen zu lassen, so dass bei Bedarf die Stillposition und Anlegetechnik korrigiert wird.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 24.10.2020