Sehr geehrte Frau Welter!
Ich entschuldige mich schon jetzt für die ausführliche Email aber mein Nervenkostüm ist wirklich schon sehr dünn und ich würde mich wirklich sehr über Ihre Hilfe freuen!
Wir haben einen Sohn mit 2,5 Jahren der ca. mit 6 Monaten alleine in seinem Zimmer von ca. 21 - 7 Uhr durgeschlafen hat. Als er ca. 2 Jahre war, sind wir in ein Haus umgezogen und er bekam kurz darauf ein neues Bett weil seine kleine Schwester (mittlerweile fast 7,5 Monate) sein Gitterbett bekam. Er liebt seine Schwester sehr und ist immer lieb zu ihr, wir hatten noch nie das Gefühl, das er Eifersüchtig ist, wir geben wirklich unser Bestes ihm nicht zu benachteiligen.
Seit ca. 2 Monaten hat unser Sohn plötzlich Schlafprobleme. Das zu Bett gehen ist mittlerweile aber schon wieder etwas besser geworden, wir müssen zwar noch lange Geschichten lesen (bis er eingeschlafen ist) aber er geht jetzt zwischen 19 und 20 Uhr schlafen weil er schon um 7h im Kindergarten ist (er geht seit 3. Okt. in den KiGa). Zu Mittag schläft er (wieder nach langem Geschichten lesen) ca. 1,5 Stunden seti dem er in den KiGa geht, davor hat er ca. 2 Wochen lang keinen Mittagschlaf gemacht. aber ich denke mir er braucht den Mittagsschlaf jetzt sehr dringend, es ist schon eine große (anstrengende) Umstellung jetzt mit dem Kindergarten denke ich.
Jede Nacht kommt er jetzt aber spätestens um 1h zu uns ins Bett, leider schläft er aber sehr unruhig, er ist auch schon aus unserem Bett gefallen als ich gestillt hatte und ihm nicht helfen konnte. So bekommen mein Mann und ich fast keinen Schlaf. Um 5h steht der Kleine oft ganz auf, er ist aber nie ganz ausgeschlafen!! Manchmal will er auch in der Nacht aufstehen und kann dann nicht gut weiterschlafen.
Unsere Tochter ist seit ihrer Geburt eine ganz schlechte Nacht-Schläferin (am Tag geht es besser). Sie kommt in der Nacht bis zu 9 (!) Mal und lässt sich meist nur durch nuckeln an meiner Brust wieder beruhigen. Wenn sie nicht im eigenen Bettchen schläft, ist es nicht ganz so schlimm – aber auch in unserem Bett möchte sie des Nachts regelmäßig gestillt werden. Wir haben dawischen auch immer wieder Nächte in denen sie schreit und ich nicht weiß was sie hat weil sie sich durch nichts beruhigen lässt, auch das war in ihrern ersten Lebensmonaten noch schlimmer aber es ist noch immer nicht leicht für uns.
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe seit fast 8 Monaten keine Nacht mehr gut geschlafen und bin jetzt komplett am Ende. Ich stehe ganz neben mir und habe einfach keine Kraft mehr für den Alltag mit 2 Kindern und der vielen Hausarbeit.
Ich bin für jeden Ratschlag wirklich sehr dankbar!
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Freitag Abend.
MFG Dini
von
Dini4
am 21.10.2011, 21:10
Antwort auf:
Habe Schlafprobleme was kann ich tun?
Liebe Dini,
fühl dich erst einmal lieb in den Arm genommen! Ich kann aus deiner Schilderung herauslesen, wie sehr du dich bemühst, es "gut" zu machen, und wie fertig du bist! Glaub mir: Du machst alles richtig, es liegt nicht an dir, wenn es trotzdem nicht so läuft wie ihr als Eltern es euch wünschen würdet!
Wie steht dein Mann zu der Situation? Hält er zu dir oder hast du das Gefühl, dass er dir (stille) Vorwürfe macht? Es ist ganz wichtig für unsere Männer zu wissen, dass es nicht am Stillen liegt, sondern dass unsere Kinder egal wie wir sie ernähren sind, wie sie sind, mit all ihren Ängsten und Bedürfnissen. Und dass, egal wie anstrengend es ist, es NIE falsch ist, diese ernst zu nehmen...
Es ist wie es ist: Du wirst nichts tun können, um deine Kinder jetzt zu ändern. Aber du kannst das drumherum ändern. Solche Grenzsituationen zwingen uns quasi dazu, etwas in UNSEREM Leben zu ändern. Und wenn da Entspannung rein kommt, entspannen sich auch die Kinder, die ja oft gar nichts anderes sind als ein Indikator, eine Anzeige, dafür, was Sache ist.
Die Schlaf"störungen", die vor 2 Monaten aufgetreten sind, sind vermutlich ganz normal für sein Alter. Kinder machen immer wieder solche Phasen durch (auch mein 7-jähriger hat Zeiten, wo er wieder jede Nacht zu mir kommt, und dann geht's wieder monatelang ohne Mama in der Nacht). An sich müssen wir da also alle "durch", und es geht auch, wenn man an anderer Stelle ausgleichen kann.
Zunächst einmal würde ich dir empfehlen, mit einem Arzt deines Vertrauens zu sprechen. Wenn er dich krankschreibt, kann er dir eine Haushaltshilfe verordnen, bzw. du kannst sie bei deiner (gesetzlichen) Krankenkasse anfordern. Das ist dein gutes Recht, und du solltest ruhig davon Gebrauch machen. Schau, dass du für eine Weile Entlastung bekommst, was die Hausarbeit betrifft. Wenn jemand anderes für dich Waschen, Putzen und Kochen kann, hast du tagsüber mehr Gelegenheit, dich auszuruhen.
Dann stellt sich die Frage: Muss dein Kleiner so früh in den Kindergarten? Ich vermute, der Papa lässt ihn auf dem Weg zur Arbeit dort. Das klingt praktisch, schafft aber doch einen enormen Stress (rechtzeitig fertig sein...) Wäre nicht auch ein anderes Modell denkbar: Du bringst ihn erst so gegen 9 dort hin und verbindest das mit einem schönen langen Spaziergang, während du die Kleine im Tragetuch hast? Dann wäre schon der Weg zum Kindergarten eine entspannte, schöne Zeit für dich und den "Großen", von der auch die kleine Maus profitiert. Und diese Entspannung kann dazu beitragen, dass auch die Nacht enstpannter wird (statt dass dein Junior schon um 5 Uhr "unter Strom" steht vor lauter Aufregung).
Vielleicht gibt es noch andere Aspekte in eurem Alltag, die sich verändern lassen könnten, damit du -und dein Mann - mehr Entspannung findet trotz des anstrengenden Alltags? Habt ihr jemanden, der mal bei den Kindern bleiben kann, damit ihr auch (ohne Anhang) Zeit füreinander finden könnt?
Lieben Gruß und eine große Portion Zuversicht - und Kreativität!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 22.10.2011