Frage: HA-Nahrung zufüttern???

Liebe Biggi, meine Kleine wird in 2 Wo 6 Monate alt. Ich stille sie bis jetzt voll. Tagsüber kommt sie aller 3-4 Std.und sie trinkt beide Seiten. Nun weint sie aber öfters nachts, dann versuche ich ihr den Schnuller zu geben, aber sie weint, bis ich sie stille, sie trinkt dann eine Seite und schläft dann wieder weiter. Dann kommt sie wieder nach ca. 2 Std.. Kann es sein, das sie nicht mehr satt wird? Nur dann würde sie doch auch tagsüber öfters kommen? Oder? Mein großer Sohn hat ND und ich würde ihr dann eine HA-Nahrung geben. Eine Bekannte von mir meinte, ich könne ihr doch auch abends einen HA-Milchbrei geben - ist das richtig? Normal fängt man doch erst mit Karotten an, bevor man einen Milchbrei gibt, oder ist er für den Anfang der Breinahrung auch geeignet und sättigender für die Nacht. Bin ziemlich verunsichert, weil ich sie schon noch lange stillen wollte, um das Allergierisiko zu senken. Nur weiß ich nicht, ob sie doch nicht mehr satt wird oder sind es vielleicht auch die Eindrücke vom Tag, die sie vielleicht verarbeiten muß und sie trinkt dann nur zur Beruhigung? Muß sie denn schon durchschlafen, wenn sie nur gestillt wird oder darf sie auch gestillt werden? Sorry, bisschen lang geworden!!! Vielen Dank für die Mühe.... Liebe Grüße Katharina

Mitglied inaktiv - 07.11.2005, 15:04



Antwort auf: HA-Nahrung zufüttern???

Liebe Katharina, Dein Kind darf bei Dir trinken, so oft DU es ERLAUBST! Wenn Du erlaubst das sie nachts trinkt, dann ist das richtig und in Ordnung so. Es gibt keine Vorschriften und auch keinen Kontrolldienst. Ich lasse mein Baby (auch sechs Monate alt) so oft trinken, wie es mag. Satt wird es, weil es ja immer etwas bekommt wenn es Hunger hat. Viele Eindrücke prasseln am Tag auf so ein kleines Wesen ein. Mutters Brust ist das Einzige, was immer gleich ist, kuschelig, weich und warm...und dann auch noch die süße Milch. Ist doch schön, wenn ein Baby darauf zurückgreifen kann, wann immer es mag, oder? ;o) Liebe Grüße Das_Rabennest mit Baby, das heute Nacht alle Stunde trinken wollte...Antikörper abgreifen, weil eine Erkältungswelle gerade die Familie überrollt. Ich WETTE, die Kleine kriegt davon wieder am Wenigsten ab! ;o)

Mitglied inaktiv - 07.11.2005, 15:34



Antwort auf: HA-Nahrung zufüttern???

Liebe Katharina, Sie spüren es schon völlig richtig, dass Ihr Kind tagsüber auch mehr Hunger hätte, wenn es nicht satt werden würde. Um sicher zu gehen, dass Ihr Kind genug Milch erhält, sollten folgende Kriterien erfüllt sein: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein und Ihr Kind erhält genügend Milch. Sie brauchen dann auch keine artfremde Milch zufüttern, sondern können dann, wenn Ihr Baby bereit für Beikost ist, mit Gemüse beginnen. Sollte Ihr Kind nicht ausreichend zugenommen haben, können Sie auch versuchen, Ihr Baby vermehrt anzulegen, um die Milchmenge zu steigern. Natürlich darf Ihr Baby auch nachts noch trinken! Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es "durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen "lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen "Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn Ihr Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen "abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter

Mitglied inaktiv - 07.11.2005, 18:24



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