Frage: Eifersucht und tobsuchtsanfälle

Hallo, Jetzt schreibe ich euch nochmal. Das Problem ist, dass meine 28 mon alte Tochter, wird auch noch 1-2 mal tgl. Gestillt, zeitweise sehr eifersüchtig auf ihren kleinen Bruder (6 Tage alt) ist. Die Nächte mit den 2 sind besonders hart, da mein Mann Nachtdienst hat und sie auch nicht bei oma schlafen möchte. Heute morgen wachte sie laut weinend auf, ich habe sie auf ihr verlangen hin auch gestillt, dann wurde der kleine wach und ich musste ihn stillen, woraufhin sie total hysterisch wurde. Ich habe ihr schon mehrfach erklärt, dass sie ja tolle Sachen wie schoko essen darf, das baby aber nur Mimi, weshalb es als erstes trinken darf. Das versteht sie auch, aber wenn es dann an die praktische Anwendung geht, ist es schwierig. Ich verstehe sie ja auch, hab ihr das auch schon gesagt, es ist nicht leicht für sie. Nur was soll ich denn machen? Sie hat zudem schon seit längerem eine totale trotz- und wutphase. Ich nehme mir immer wieder Zeit für sie und spiele mit ihr, aber mir fehlt noch viel Energie, so kurze Zeit nach KS und mit nächtlichem stillen und wickeln und ihr, die abends ewig streikt bevor sie schläft und frühmorgens wieder tobt. Was kann ich noch tun? Und wie kann ich das einschlafen für sie gestalten? Ich will sie nicht ewig an der Brust haben, sondern lasse sie, solange der kleine noch so klein ist (2270g aktuell) nur wenige min an die Brust. Danke! Lg Natascha

von Fischstäbchen am 07.05.2014, 07:33



Antwort auf: Eifersucht und tobsuchtsanfälle

Liebe Natascha, Ihr BEIDE seid völlig überfordert und braucht dringend Hilfe. Bitte geh zum Arzt und lass dir eine Haushaltshilfe verschreiben oder bitte die Oma, ein paar Tag e zu Euch zu kommen. Du machst alles richtig, aber Ihr beide braucht Ruhe und Zeit, um Euch an das neue Menschlein zu gewöhnen. Kann dein Mann ein paar Tage daheim bleiben und die große Schwester übernehmen? Wie wäre es, wenn Du während dem Stillen ein Buch vorliest? Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6) oder auch über den Stillshop hier auf der Seite. Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.Ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn Du mit beiden Kindern unterwegs bist, sind die Kombination Buggy (großes Kind und/oder Einkäufe) und Tragetuch (Baby) optimal. Nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar, Ihr braucht nur Zeit dazu! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 07.05.2014



Antwort auf: Eifersucht und tobsuchtsanfälle

Hallo Biggi, danke für deine Antwort! Kann ich für die Haushaltshilfe auch zum Hausarzt gehen? Mein Mann hat leider momentan Nachtdienst, meine restliche Familie ist auch berufstätig. Meine Eltern leben mit im Haus, sie kümmern sich auch mit. Gestern abend habe ich z.B. den Kleinen der Oma gegeben und habe versucht die Große hinzulegen, aber sie ist zu aufgedreht gewesen. Meinst du ich kann sie mittlerweile so viel an der Brust trinken lassen wie sie mag? Ich mache mir da Gedanken wegen der Milchmenge, weil der Kleine ja auch SGA (Geb. mit 2100 g) ist. Ich glaube das würde ihr helfen. Ich habe ihr das mit dem Lesen auch schon angeboten, wir singen zusammen oder spielen etwas während dem Stillen. Die Trageberatung kommt Mitte Mai, dann besorge ich mir ein Tuch. Für unterwegs nehme ich bis dahin Kiwa und Buggyboard. LG Natascha

von Fischstäbchen am 07.05.2014, 10:49



Antwort auf: Eifersucht und tobsuchtsanfälle

Liebe Natascha, vielleicht kann die Oma zu Euch kommen? Ich denke, dass dein Kind sich dann sicherer fühlen würde, wenn es in deiner Nähe ist und sieht, was so passiert. Und sicher kannst Du die Große öfters anlegen, allerdings würde ich lieber kürzer und oft stillen, damit sich die Milchmenge schnell steigert. Wahrscheinlich braucht sie jetzt einfach die Sicherheit, dass sie genau so wichtig ist wie das Baby und wird von selbst wieder ruhiger, wenn sie das bestätigt bekommt ;-). Kopf hoch, wenn ich in der Nähe wäre, würde ich mich jetzt ins Auto hocken, zu dir kommen, dir ein Bad einlassen, das Baby schunkeln und der großen Schwester sagen, wie toll sie alles macht als große Schwester ;-)) Biggi

von Biggi Welter am 07.05.2014