Baby verweigert Brust - kaum noch Milch in der Brust

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Baby verweigert Brust - kaum noch Milch in der Brust

Hallo, ich habe ein kleines Problem. Ich habe mein Baby immer gestillt. Mittlerweile habe ich die Beikost eingeführt (Mittagsbrei, Abendbrei, Nachmittagsbrei). Lediglich Morgens, Nachts und je nach Bedarf zwischendurch stille ich meine Kleine noch (7,5 Monate). Hierbei hatte sie (und auch ich) seit längerem eine "Lieblingsseite". Die andere Brust hatte ich deswegen über eine längere Zeit kaum noch angeboten und dementsprechend ließ die Milchproduktion nach. Nun verweigert (dreht sich weg, schreit) meine Kleine seit 2 Tagen morgens und auch zwischendurch generell die Brust. Ich hatte hierbei zunächst das Gefühl, dass die Milchproduktion der anderen Brust auch nachgelassen hatte und die Kleine nicht mehr satt geworden ist. Ich hatte ihr dann einfach mal eine Flasche angeboten und sie hat getrunken wie ein Weltmeister. Jetzt habe ich mal meine Milchpumpe rausgeholt und festgestellt, dass gerade mal noch ca 25 ml rauskommen... also kein Wunder das sie nicht satt wird. Auch habe ich das Gefühl, dass es ihr immer zu lange dauerte, bis mal endlich Milch aus der Brust kam. Was kann ich tun??? Ich würde schon gern noch wie o.g. Stillen. Nachts möchte sie ja noch an die Brust... aber wenn das soooo weitergeht, dann wird bald gar keine Milch mehr da sein.... Über eine schnelle Antwort wäre ich ihnen dankbar... Vielen Dank!

von heho am 03.05.2012, 14:50



Antwort auf: Baby verweigert Brust - kaum noch Milch in der Brust

Liebe heho, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Ich vermute eher, dass Ihr Kind sich zur Flasche hin abstillt. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihr Baby anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Kind sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihr Kind am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Babys legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Es wäre günstig, wenn Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden würden, die Ihnen im direkten Gespräch Tipps geben kann und eventuell auch sieht, wie Ihr Sohn an der Brust trinkt. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 03.05.2012



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