Abends stillen und danach wach

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abends stillen und danach wach

Hallo, meine Tochter ist jetzt gerade mal 10 Tage alt. Sie meldet sich tagsüber alle zwei bis vier stunden und nachts alle drei bis vier Stunden. Wenn ich sie stille schläft sie dabei ein. Eigentlich fast immer. Wenn ich sie danach hinlege fängt sie an zu weinen und ich nehme sie wieder zu mir und lege sie auf meine brust bis sie eingeschlafen ist, dann kann ich sie auch hinlegen. Ich warte abends immer noch ab bis sie sich nochmal meldet. meist so gegen 23 uhr. dann wickel ich sie nochmal damit sie richtig wach wird und dann stille ich sie. danach schläft sie aber nicht ein. sondern schaut mich mit großen augen an und denkt nicht mal im geringsten daran zu schlafen. irgendwann nach einer stunde schläft sie ein. ich lege sie hin und sofort fängt sie an zu schreien und will schon wieder an die brust. erst danach schläft sie ein, wenn ich glück habe. Sie müsste doch aber noch von dem vorherigen stillen satt sein, warum schläft sie danach aber nicht? Ich danke für Antwort.

von DarkDayDreams am 18.02.2011, 17:19



Antwort auf: Abends stillen und danach wach

Liebe DarkDayDreams, ich verstehe deine Verzweiflung, aber dein Baby ist erst ein paar Tage alt und es hat noch überhaupt keine Vorstellung davon, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt, und dass ein Leben ohne den Körper der Mutter möglich ist. Du musst dir vorstellen, dass die Maus bis vor 10 Tagen Tag wie Nacht ununterbrochen Nahrung bekommen hat, ganz gleich wie viel Uhr es war. Es war immer gleichmäßig warm und die Geräusche um sie herum hatten auch eine gewisse Monotonie. Nun plötzlich ist alles anders und an diese riesige Veränderung muss sie sich erst gewöhnen. Das braucht seine Zeit, um diese Umstellung einfach zu bewältigen. Gib dir und deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben zu gewöhnen. Lass die nächtlichen Stillzeiten so ruhig und "langweilig" wie möglich verlaufen. Wenn dein Baby nicht die Windeln voll hat (oder sie so nass sind, dass es ausläuft, dann musst Du nachts auch nicht wickeln. Lass dein Kind in deiner unmittelbaren Nähe schlafen und gib ihm tagsüber immer wieder Anregung in seinen Wachphasen. In ein paar Wochen wird deine Tochter langsam bemerken, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt und dein Leben wird wieder einfacher werden. Keine Angst, Babys bleiben nicht auf ewig so klein und anstrengend. Aber so lange sie noch so klitzeklein sind, tut es ihnen unendlich gut, körperlich wie auch psychisch, wenn sie so viel Nähe wie möglich bekommen. Vielleicht möchtest du mal ein Tragetuch ausprobieren, dass es bei vielen Stillgruppen zu leihen gibt. Im Tuch sind die Kinder der Mama ganz nah, und sie hat dennoch die Hände frei für andere Dinge,... Je mehr Körperkontakt deine Maus jetzt bekommt, desto schneller entwächst sie diesem Bedürfnis! LIeben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.02.2011