Liebe Biggi,
ich bekomme in Kürze ein MRT mit Kontrastmittel und darf im Anschluss für 24 h nicht stillen. Mein Sohn ist nun 8 Monate alt, wird sehr viel gestillt, isst zwei Breimahlzeiten am Tag (jedoch nicht viel) und trinkt überhaupt nicht aus einem Becher, einer Flasche etc. In der Nacht wacht er teilweise 6 Mal auf und ich nehme ihn dann an die Brust. Mir graut es schon davor, wie wir den Tag des MRTs überstehen sollen. Mein Mann hat sich zum Glück Urlaub genommen. Ich habe die Absicht, komplett zu verschwinden, damit mich der Kleine nicht sieht. Meine Hebamme meint, dass Er schon irgendwann aus der Flasche trinken wird. Ab wann wird es gefährlich wenn er es nicht tut? Hast du sonst noch Tipps? Die Untersuchung kann ich nicht verschieben.
Viele Grüße
Nenanana
von
Nenanana
am 03.10.2018, 23:22
Antwort auf:
24 h Stillpause wegen MRT
Liebe Nenanana,
wenn Dein Kind keine Flasche nimmt, kann Dein Mann versuchen, es mit der Becherfüttrung zu probieren.
Wenn Du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst Du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt.
Wurde denn geprüft, ob nicht ein stillverträgliches Kontrastmittel eingesetzt werden kann?
Ich zitiere dir dazu aus Spielmann, Schaefer "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", 7. Auflage 2006:
"Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie (MRT)
Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Magnetresonanztomographie erfordern keine Stillpause, unabhängig vom Organ, das untersucht wird. Dies gilt selbstverständlich auch für die Mammographie und Computertomographie.
Das Ultraschallkontrastmittel D-Galaktose (z. B.Echovist-200, Echovist-300) darf bei Bedarf eingesetzt werden.
Einschränkungen gelten für jodhaltige Kontrastmittel."
Sprich doch ggf. deinen Arzt auf die Wahl des Kontrastmittels an, dann kann vielleicht eines gewählt werden das keine Stillpause erforderlich macht.
Am besten wendet sich die behandelnde Ärztin/Arzt an das Berliner Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("mbryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Die Beratung ist meist ganz schnell und auf jeden Fall kostenlos.
Und: Du hast ein RECHT auf kompetente Beratung.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.10.2018