2 fragen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: 2 fragen

ich habe 2 fragen zum thema stillen und abpumpen und hoffe, dass sie mir helfen können. mein kleiner ist jetzt 10 wochen alt. in den ersten wochen hat er tagsüber teilweise 3-4h durchgehalten. seit einiger zeit will er aber aller 2h trinken, manchmal 2,5 oder 3h aber mehr schafft er nie. nachts schläft er ab und zu 5-7h am stück. manchmal auch nur 3h. ist noch sehr unterschiedlich. ist das normal, dass er plötzlich tagsüber alle 2h hunger hat? für mich ist es immer schwierig zu erkennen WANN er hunger hat...an die brust würde er IMMER gehen, wenn ich ihn anlege, von daher ist das kein eindeutiges zeichen. ich stille dann, wenn er weint und sich nicht anders beruhigen lässt...meist ist das tagsüber so nach 2h. ich weiß auch nie wann er satt ist, da er von allein die brust nicht los ist. nun bekommt er jeden tag 8 mal 15 minuten...immer nur eine seite. lass ich ihn viel länger spuckt er viel wieder aus. ist das so ok? die 2. frage dreht sich ums abpumpen. würde das gern hin und wieder machen. haben auch schon probiert, er nimmt die flasche problemlos. nun weiß ich aber nicht wieviel er braucht pro mahlzeit. weiß ja nicht wieviel er in 15 minuten aus der brust herausbekommt. wie kann ich das denn einschätzen? und worin bewahrt man muttermilch am besten auf. habe gelesen in plasteflaschen, gehen da ganz normale in denen vorher gekauftes wasser war? wie lange hält sie sich im kühlschrank? habe auch gefrierbeutel. wir haben einen kühlschrank unter dem seperat 2 gefrierfächer sind, wie lange hält sie sich dann darin? gehen durch das einfrieren nährstoffe verloren? und wie tau ich sie dann auf? vielen dank für ihre hilfe!!!

Mitglied inaktiv - 04.08.2008, 14:53



Antwort auf: 2 fragen

Liebe maus05, im Prinzip braucht sich eine stillende Mutter keine großen Sorgen zu machen, denn ihr Kind kann stillen, wann es möchte. Das genau ist Stillen-nach-Bedarf. Ein Säugling weiß genau, was er braucht, und auch die Angst davor, dem Kind etwas Falsches anzugewöhnen ist unbegründet. Ja, es ist durchaus normal, dass ein Baby, das bereits einen bestimmten Rhythmus hatte, diesen wieder über Bord wirft. Es wächst und gedeiht ja so schnell, dass es immer wieder Veränderungen gibt. Wahrscheinlich macht es gerade einen "Schub" und du wirst beobachten, dass sich in 10 Tagen etwas "getan" hat.. Natürlich ist das Spucken unangenehm, doch es ist meist eher ein "Waschproblem". Wenn die Begrenzung der Stillzeit dennoch gute Gewichtszunahme und ausreichend viele nasse Windeln ergibt, dann ist das für euch sicher eine passende Lösung. Momentan sind Weichmacher, die in vielen Kunststoffflaschen oder -beuteln enthalten sind, in der Diskussion, weil sie zu Gesundheitsschädigungen führen können. Darum bewahrst du abgepumpte Milch am besten in kleinen Glasflaschen oder Plastikbehältern ohne BPA auf. Polypropylen ist ein geeignetes Material, Polycarbonat hingegen nicht. Da sich nur schwer vorhersagen lässt wie viel ein Baby bei einer Mahlzeit trinken wird, empfehlen wir, die Milch in kleinen Portionen von etwa 60 ml abzufüllen oder auch einzufrieren. Diese kleinen Portionen sind schnell erwärmt bzw. aufgetaut und es bleibt kein so großer Rest, der weggeworfen werden müsste. So lange das Baby trinkt, ist es auch hungrig, denn Babys haben da noch ein sehr gutes Gefühl dafür und mit Muttermilch kann ein Baby nicht überfüttert werden. Wenn ein Kind häufiger mit abgepumpter Milch gefüttert wird, lässt sich meist ein Erfahrungswert erkennen, nach dem sich der Babysitter in etwa richten kann. Der Einfachheit halber hier gleich ein kleiner Einführungskurs rund ums Abpumpen/Ausstreichen und die Behandlung der dabei gewonnenen Milch: Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für ein voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Beim Ausstreichen von Hand, sollten die Hände vorher gründlich gewaschen werden. Für die Brust genügt die normale Körperhygiene. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch o 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) o 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) o 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch o 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät o 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank o 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) o 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Am einfachsten ist es Muttermilch gleich in kleinen Flaschen einzufrieren (die Sie beim Pumpen/Ausstreichen als Auffangbehälter verwenden), dann entfällt das Umschütten von einem Gefäß in ein anderes und somit wird auch das Risiko, dass die Milch beim Umschütten verunreinigt wird gering gehalten. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Text. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 04.08.2008