Welche Möglichkeiten um Schwangerschaft zu erhalten

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Welche Möglichkeiten um Schwangerschaft zu erhalten

Lieber Herr Bluni und Team, Meine Schwangerschaftsgeschichte ist etwas länger - ich versuche es in kurzen Stichworten. 1. Fehlgeburt mit 28 Jahren nach ICSI - MA mit Ausschabung SSW 8 (Dez. 05) Die folgenden Schwangerschaften sind immer ohne Unterstützung entstanden. 2. gesunder Junge mit 31 (Jan. 07) 3. gesundes Mädchen mit 40 (April 15) 4. gesunder Junge mit 41 (Dez. 16) 5. Fehlgeburt mit 42 - SSW 14 (Entwicklungsstop ca. SSW 10) (Sep. 17) 6. Fehlgeburt mit 43 - SSW 8 (Entwicklungstop ca. SSW 6) (Aug. 18) Nun bin ich zwei Monate nach meiner letzten Fehlgeburt wieder schwanger (noch ganz früh ca. 4+0) - mit 43. Es wurde nie untersucht, weshalb ich meine beiden letzten Schwangerschaften verloren habe - wurde einfach als Risiko meines Alters abgetan. Ich selbst bin auch niemand, die den großen Untersuchungsmarathon will und braucht. Nun wäre es natürlich mein größter Wunsch, diese letzte Schwangerschaft glücklich zu erleben und im Juni ein viertes Kind im Arm halten zu dürfen. Würden sie mir zu Unterstützung wie Heparin, Progesteron, o.ä. raten? Fänden sie in meiner Situation einen Untersuchung der Schilddrüse notwendig? Wenn sie zu medizinischer Unterstützung raten würden, dann würde ich frühzeitig einen Arzttermin ausmachen; ansonsten würde ich lieber bis zur 8 SSW warten um dann sofort zu sehen ob sich das Baby richtig entwickelt hat oder ich mich erneut auf einen Verlust einstellen muss. Liebe Grüße von Stina

Mitglied inaktiv - 10.10.2018, 08:38



Antwort auf: Welche Möglichkeiten um Schwangerschaft zu erhalten

Hallo, 1. die Hauptursache einer frühen Fehlgeburt ist eine genetische, wenn es auch darüber hinaus andere gibt 2. und dieses Risiko einer genetischen Störung steigt natürlich mit dem Alter der schwangeren Frau. Und in einem Alter zwischen 40-45 Jahren wird das Risiko einer frühen Fehlgeburt bei etwa 50 % liegen 3. unter normalen Umständen werden wir nach zwei frühen Fehlgeburten infolge keiner weiterführende Diagnostik in Hinblick auf eine mögliche Ursache auf den Weg bringen. Davon kann natürlich in Einzelfällen im Gespräch mit der Patientin unter Abwägung abgewichen werden. 4. unbenommen bleibt davon natürlich das notwendige Gespräch mit der Patientin und dem Paar über die Situation des Alters und der damit verbundenen Risiken als auch über die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik und der genetischen Beratung im Vorfeld einer Schwangerschaft. 5. spricht sicherlich überhaupt nichts dagegen, im Vorfeld die Schilddrüsenfunktion überprüfen zu lassen. Darüber hinaus können wir den Verlauf aber nicht beeinflussen. Zumindest wenn es darum geht, dieses bei einer spontan entstanden Schwangerschaft tun. Der Schwangerschaften nach künstlicher Befruchtung werden in aller Regel sowieso in den ersten Wochen zusätzliche hormonelle Maßnahmen ergriffen werden. Dazu können dann die Kinderwunschexperten viel besser etwas sagen. 6. für die Verabreichung eines blutverdünnenden Medikamentes, wie zum Beispiel Heparin gibt es keine Daten oder Empfehlungen. Es wäre immer eine so genannte off-Label-Behandlung, außerhalb der Zulassung. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 10.10.2018