Sehr geehrter Herr Bluni,
aufgrund einer Nierengeschichte (unabhängig von der Schwangerschaft) bin ich in nephrologischer Behandlung. Dort wurde nun ein deutlicher Vitamin-D-Mangel festgestellt. Die Nephrologin verschrieb mir Dekristol 20000 I.E. Weichkapseln, davon soll ich 2 Kapseln monatlich nehmen.
Nun warnt der Beipackzettel bezüglich Einnahme in der Schwangerschaft "nur nach strenger Indikationsstellung", "Überdosierung verhindern", " körperliche und geistige Behinderung & Herz- und Augenerkrankungen des Kindes"etc. Das hat mich natürlich unsicher gemacht.
Da eine Kapsel 500 µg Vitamin D enthält, würde ich doch auch mit der Einnahme von zwei Kapseln monatlich umgerechnet auf eine Einnahme von 30 µg täglich kommen, also weit über die empfohlene Menge von 10 µg.
Ist eventuell eine tägliche Einnahme einer geringeren Dosis sinnvoller?
Womit schade ich dem Baby mehr: mit der Einnahme der 2 Kapseln oder kann eventuell im Gegenteil der Mangel ernsthafte Folgen für das Kind haben?
Was raten Sie mir?
Vielen Dank,
D. Hubert
Mitglied inaktiv - 07.03.2011, 10:37
Antwort auf:
Vitamin D Mangel und Substitution
Hallo,
1. es kann seltene internistische Grunderkrankungen geben, die eine Vitamin-D-Substitution sinnvoll oder notwendig erscheinen lassen. Hier würde dann auch immer abgewogen werden.
2. Im Gegensatz zu den USA, wo es die Empfehlung gibt, in der Schwangerschaft täglich 400 I.E Vitamin D zu sich zu nehmen, gibt es eine solche Empfehlung - ohne medizinische Begründung - bei uns noch nicht.
Es gibt wenige reproduktionstoxikologische Tierexperimente. Hierbei wurden offensichtlich sehr hohe Dosen von Vitamin D verwendet und dabei kam es zu gehäuften embryonalen Anomalien. Ursache waren hier offensichtlich erhöhte Kalziumablagerungen mit daraus resultierenden Skelettanomalien. Diese Erkenntnisse konnten aber nur in tierexperimentellen Untersuchungen und nicht beim Menschen nachgewiesen werden.
Darüber hinaus gibt es einzelne Berichte über Säuglinge mit vorübergehend erhöhtem Blutcalciumspiegel, nachdem die Mutter etwa 100.000 I.E Vitamin D pro Tag.
Quellen:
Goodenday LS, Gordan GS. Fetal safety of vitamin D during pregnancy. Clin Res 1971;19:200.
Goodenday LS, Gordan GS. No risk from vitamin D in pregnancy. Ann Intern Med 1971;75:8078.
Greer FR, Hollis BW, Napoli JL. High concentrations of vitamin D2 in human milk associated with pharmacologic doses of vitamin D2. J Pediatr 1984;105:614.
Brooke OG, Brown IRF, Bone CDM, Carter ND, Cleeve HJW, Maxwell JD, Robinson VP, Winder SM. Vitamin D supplements in pregnant Asian women: effects on calcium status and fetal growth. Br Med J 1980;280:7514.
3. Näheres wird sicher unser Spezialist für Embryonaltoxikologie und Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus beantworten können.
Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen.
Die Adresse ist
http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 07.03.2011
Antwort auf:
Vitamin D Mangel und Substitution
Hallo D. Hubert
ich persönlich nehme cyclotest fertile woman. Bei mir wurde nämlich das gleiche festgestellt (vitamin D mangel). Natürlich hatte ich auch Angst, dass meinem Baby etwas zustößt. Zur Info. 1 Kapsel enthält 5 µg. Für weitere Informationen klick einfach unter fertile-cyclotest.de
Lg
cassandrina
von
Cassandrina
am 08.03.2011, 08:51