Viele Purzelbäume-BEL-Blasensprung-38.SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Viele Purzelbäume-BEL-Blasensprung-38.SSW

Hallo , leider liegt unsere Maus schon seit Wochen in BEL und da ich nun in der 38.SSW bin habe ich schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass sie sich noch richtig dreht. Ich frage mich, ob es evtl. ein Anzeichen für eine "Total-Verwicklung" mit der Nabelschnur sein kann, wenn man die Eintragungen im MuPass sieht und das Baby immer mal wieder die Lage von SL in BEL gewechselt hat?? Was meinen Sie, ist es wahrscheinlich, dass unsere Kleine sich bei jedem Purzelbaum umwickelt hat und sich nun einfach garnicht mehr drehen kann?? Wie sieht es wohl aus bei einem Blasensprung in BEL?? Meine Hebi meinte, ich müßte nicht unbedingt liegend ins Krankenhaus, da mein MUMU noch fest verschlossen sei und die Nabelschnur nicht "raufallen/vorfallen" könne. Ich vergaß zu fragen, ob die Kleine sich die Nabelschnur nicht auch mit dem Po im Beckeneingang abdrücken könne, was meint ihr??? Sorry, wurde etwas lang würde mich aber sehr über viele Meinungen oder sogar Erfahrungen freuen. LG

Mitglied inaktiv - 20.02.2008, 23:33



Antwort auf: Viele Purzelbäume-BEL-Blasensprung-38.SSW

Hallo, 1. diese Rückschlüsse sind ganz sicher nicht möglich. Dem liegt ganz einfach häufig eine anatomische Ursache zu Grunde und nach der 38. SSW sind die Chancen auf eine spontane Wendung sicher extrem gering, wenn das Kind schon seit Wochen so liegt. 2. bleibt das Kind über die 36. SSW hinaus in BEL liegen, dann ist es in jedem Fall sinnvoll über Frauenärztin/Frauenarzt und einem Geburtsplanungsgspräch mit der die Entbindungsklinik hinsichtlich der Möglichkeiten der Entbindung: Kaiserschnitt oder Spontangeburt zu sprechen. Dabei gehört es dazu, dass Sie von den behandelnden Ärzten über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. In einigen Fällen gibt es aber schon von vornherein klare medizinische Gründe (Kontraindikationen) die gegen den Versuch einer Spontanentbindung sprechen. Bestandteil der Aufklärung sind dann auch die Risiken, die sich insbesondere für das Kind ergeben, wenn eine Spontanentbindung angestrebt wird und die Risiken, die sich vor allem für die Mutter ergeben, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige Spontanentbindung nicht generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viel Parameter stimmen. Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind. Wenn das Kind spontan anstatt mit Kaiserschnitt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter anzuführen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihre behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können. 2. in der renommierten Fachzeitung (Lancet) gab es eine Arbeit zu der Frage, was der bessere und empfehlenswerte Entbindungsmodus sei, wenn die Kinder in Beckenendlage liegen ( "Planned caesarean section versus planned vaginal birth for breech presentation at term: a randomised multicentre trial";Mary E Hannah, Walter J Hannah, Sheila A Hewson, Ellen D Hodnett, Saroj Saigal, Andrew R Willan, for the Term Breech Trial Collaborative Group The Lancet; Volume 356 Issue 9239 Page 1375. In der Untersuchung kam heraus, dass das Risiko für Mutter und Kind praktisch gleich ist und dass man der Frau eher zum primären Kaiserschnitt raten sollte. Das bedeutet aber nicht, dass jetzt zwangsläufig alle Kliniken ihre vielleicht guten und erfolgreichen Erfahrungen über Bord schmeißen müssen, sondern hier sollten solche Erkenntnisse immer kritisch abgewogen und besprochen werden. 3. wenn Sie sich in Rücksprache mit der Klinik für einen Kaiserschnitt entscheiden würden, dann wird ein solcher etwa 10-14 Tage vor dem errechneten Termin durchgeführt, um einem Blasensprung zuvorzukommen. 4. im Fall eines unerwarteten Blasensprungs ist es aber sicher ratsam, liegend in die Klinik zu fahren, da der geburtshilfliche Befund sich nun mal schnell ändern kann. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.02.2008



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