Hallo Herr Dr. Bluni,
habe ein paar Fragen bezüglich Toxoplasmose.
Ich bin in der 25 Woche schwanger und wurde zu Beginn der Schwangerschaft Toxoplasmose negativ getestet. Mein letzter Test war vor 2 Wochen.Dieser war auch negativ.
Ich habe eine Katze,die draussen auch Mäuse fängt.
Nun habe ich einfach Angst mich anzustecken.Wie kann ich die Ansteckung vermeiden ( mein Freund reinigt die Katzentoilette )? Ich selbst habe im Moment wenig Kontakt zur Katze.Kann ich mich auch bei meinem Freund über ausgeschiedene Eier, die an der Kleidung haften anstecken, da unser Kater nicht gerade penibel bei seiner Fellreinigung ist. ( sein Fell ist hinten immer wieder von Kot beschmutzt )
Wie oft sollte man den Bluttest machen? Ist eine wöchentlicher Bluttest nötig?
Für Ihre Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüsse,
Jaegerin
Mitglied inaktiv - 20.02.2008, 13:10
Antwort auf:
Toxoplasmose
Hallo,
1. zeigt sich bei einer Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft, dass sie keinen Schutz vor der Infektion besitzt, sollte die Untersuchung in jedem Fall nach 8-10 Wochen wiederholt werden, um eine zwischenzeitliche Ansteckung auszuschließen und um noch genügend Zeit für eine antibiotische Behandlung zu haben.
Für Toxoplasmose-negative Schwangere gilt:
Kein Genuss von rohem oder blutigem Fleisch (Beefsteak, Tartar).
Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen (außer mit Gummihandschuhen).
Junge Kätzchen meiden (diese scheiden besonders viele Parasiten aus).
Bei Gartenarbeit Handschuhe tragen, Hände von Augen, Nase und Mund fernhalten und anschließend gut abwaschen. Sowohl im Garten als auch in Sandkästen von Kindern findet sich häufig Katzenkot.
Beim Zubereiten von rohem Fleisch Augen, Nase oder Mund mit den Händen möglichst nicht berühren. Hände anschließend gut abwaschen.
Rohes Obst und Gemüse immer gut abwaschen.
Katzenhalter: siehe bitte weiter unten
Eine Impfung oder bewusste Infektion ist nicht möglich.
2. die schwangere Frau muss nicht grundsätzlich auf den Katzenbesitz oder Kontakt zu ihr verzichten.
Sie sollte aber bei ihrem Frauenarzt oder Frauenärztin den Immunstatus hinsichtlich Toxoplasmose testen lassen, da von der Katze die potentielle Gefahr der Übertragung dieser bakteriellen Infektion ausgeht, die mit zum Teil erheblichen Folgen für das Kind verbunden sein können.
Hat die Schwangere einen negativen Toxoplasmosetiter IgG & IgM negativ, weil sie wohl nie eine Auseinandersetzung mit dem Erreger hatte und damit keinen Schutz, sollte man ihr empfehlen, sich nicht nur um so mehr an die Empfehlungen zur Vermeidung einer Infektion zu halten, sondern diesen Titer nach etwa 8-10 Wochen nochmals kontrollieren zu lassen, da sie sich ja theoretisch in der Zwischenzeit infiziert haben könnte, und man dann noch früh genug wäre für eine antibiotische Behandlung, um Folgen für das Ungeborene zu vermeiden.
Hat die Patientin einen positiven Titer IgG positiv, aber IgM negativ, sprich Schutz es fand in der Vergangenheit irgendwann mal eine Auseinandersetzung mit den
Erregern statt, dann muss man dieses nicht mehr kontrollieren.
Es ist insbesondere der Katzenkot, über den der Erreger übertragen wird. Nach Kontakt mit der Katze sollte auf ein entsprechendes Säubern der Hände geachtet werden und auf Schmusen mit der Katze sollte verzichtet werden.
Ansonsten gilt für Katzenbesitzer:
Kein Kontakt mit Katzenkot und Katzenkistchen außer mit Gummihandschuhen.
Junge Kätzchen meiden, denn diese scheiden besonders viele Parasiten aus.
Die Katze soll, wenn möglich, nicht draußen jagen gehen. Auch der Katze soll nur gekochtes Fleisch gefüttert werden. Das Katzenkistchen mit heißem Wasser desinfizieren
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 20.02.2008