Hallo Dr.Bluni
Mich beschäftigt die Frage, ob ich mich nach meinem 2.Kind sterilisieren lassen möchte.
für meinen Mann und mich steht fest, daß wir keine weiteren Kinder mehr wollen.
mein Mann ist 37 und ich bin 30 wenn das 2.Baby da ist.
Wird so ein Eingriff einfach "auf Wunsch" gemacht?
Wird das von der KK übernommen,
wenn nicht, was kostet sowas??
Wie wird der Eingriff überhaupt gemacht?
Ist dann eine normele Entbindung möglich, oder wird dann KS gemacht und alles gleich in einem???
Vieles, das mich beschäftigt.
Bin gespannt auf Ihre Anwort, LG young
Mitglied inaktiv - 09.01.2008, 09:20
Antwort auf:
Sterilisation nach Entbindung
Hallo,
Wenn ich Ihnen diese Frage auch schon am 7.10 beantwortet habe, so kann ich dieses hier gerne wiederholen:
1. die Sterilisation ist in den wohl allermeisten Fällen mittlerweile Privatsache und wird von Ihnen zu erstatten sein.
2. die planmäßige Sterilisation erfolgt meist per Bauchspiegelung in Vollnarkose, wird ambulant durchgeführt,wobei die Kosten zwischen 600-800 Euro liegen.
3. in Deutschland gibt es kein Gesetz, das ein Alter oder eine Mindestanzahl an Kindern vorschreibt, ab der eine Sterilisation dann erlaubt wäre. Hier sollte vielmehr der Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort in einem ausführlichen Gespräch mit der Frau entscheiden, ob er es für gerechtfertigt und sinnvoll hält.
Insofern ist es möglich, z. B. auch eine unter 30jährige Frau, die angibt, dass ihre Familienplanung abgeschlossen sei, zu sterilisieren.
Nur, sollte man sie über die Konsequenzen, dass der Eingriff praktisch nicht rückgängig zu machen ist und dass es auch andere, sehr sichere Methoden der Verhütung gibt, in Kenntnis setzen. Darüber hinaus zeigen große Studien, dass bei Personen, die sich unterhalb eines Alters von 30 Jahren sterilisieren lassen, die "Bereuer-Quote", Jahre nach dem Eingriff deutlich höher ist. Das gilt auch für Männer, die sich haben sterilisieren lassen.
Nicht unbeachtet bleiben sollte auch der männliche Partner, bei dem der Eingriff einfacher, risikoärmer, preisgünstiger und mit der gleichen Sicherheit durchgeführt werden kann.
Bei der Langzeitverhütung mit hoher Sicherheit ist demzufolge die Sterilisation der Frau eine Option; die des Mannes eine andere, neben diversen Langzeitverhütungsmethoden für die Frau.
Vor diesem Eingriff bei der Frau sollte aus diesem Grund auch immer über Alternativen und die Möglichkeit eines so genannten "Poststerilisationssyndroms", als mögliche Langzeitfolge nach einer Sterilisation aufgeklärt werden:
Dieses beschreibt ein verändertes Zyklusgeschehen mit stärkeren und schmerzhaften Blutungen und selten auch dem vorzeitigen Eintritt von Beschwerden der Wechseljahre, was zum Teil auch erst nach Jahren auftreten kann.
Im Übrigen ist die Sterilisation – anders, als häufig angenommen - kaum sicherer, als manch andere Methode. Es ist davon auszugehen, dass es in etwa 1-3 von 100 Fällen dennoch zu einer Schwangerschaft (meist eine Eileiterschwangerschaft) kommen kann. Und damit sind Methoden wie die Pille oder die Hormonspirale mit einer höheren Sicherheit verbunden und dieses bei einem geringeren Risiko für die Frau.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 09.01.2008
Antwort auf:
Sterilisation nach Entbindung
Die Sterilisation wird, nach eigehender Beratung, auf Wunsch gemacht und ist keine Kassenleistung. Die Kosten sind sehr unterschiedlich und belaufen sich auf mehrere hundert Euro, wobei die Steri bei Frauen teurer ist als beim Mann, weil aufwendiger. Meist werden per Laparoskopie die Eileiter durchtrennt, machmal auch ein Stück noch entfernt.
Wenn die Sterilisation im Wochenbett erfolgen soll dann wird sie wenige tage nach der Geburt gemacht. Eine Indikation für einen Kaiserschnitt ist das glücklicherweise nicht.
Allerdings ist fraglich, ob eine derart weitreichende Entscheidung überhaupt in der Streßsituation Schwangerschaft getroffen werden sollte!
Mitglied inaktiv - 09.01.2008, 10:20