Frage: Schwangerschaftsdepression?!

Ich bin in der 16. SSW, es ist meine 2.te Schwangerschaft.Bei meiner ersten vor 2. Jahren ging es mir super, doch diese macht mich körperlich und psychisch fertig. Ich bin seit Tagen schlecht gelaunt,antriebslos,müde,kraftlos, einfach nur ausgelaugt.Mein Mann darf mich nicht mehr anfassen, ich könnt nur noch heulen!Unter Streß stehe ich eigentlich nicht,meine Tochter jetzt 2. Jahre,hält mich zwar schon auf Trab und 2 Tage die Woche gehe ich arbeiten, Aber das machen doch andere Mütter auch und denen gehts nicht so schlecht wie mir! Was ist los mit mir??????????? Liebe Grüße Ivonne

Mitglied inaktiv - 15.11.2006, 13:05



Antwort auf: Schwangerschaftsdepression?!

liebe Ivonne, 1.auch, wenn man(n) es kaum glauben mag, die Facetten der Veränderungen der Frau in der Schwangerschaft und im Wochenbett, können sehr vielgestaltig sein und sogar soweit reichen, dass man überzeugt ist, dass es ein grundsätzliches Problem vorliegt, was es aber meist nicht ist. Ganz wichtig ist der offene Austausch über die Gefühle, das Gespräch mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin, aber auch die Bereitschaft des Partners, sich dessen anzunehmen. Diese emotionalen Veränderung führen in manchen Fällen eben auch zu einer gesteigerten Nervosität, depressiven Verstimmungen, einer geringeren Frustrationstoleranz und möglichen Überreaktionen Kindern oder dem Partner gegenüber. Mit der Muterrolle geht nun doch eine erhebliche Veränderung einher, die auch den Umgang mit solchen alltäglichen Stresssituationen nicht selten - zumindest temporär - verändert. Hier bedarf es manchmal einer recht langen Zeit bis die Frau sich in dieser neuen Rolle mit einer ganz anderen Beanspruchung, einem ganz anderen Tagesablauf, anderen Anforderungen in nicht unerheblichem Maße zurechtfindet und merkt, dass man hier auch entsprechend reagieren sollte. Erfahrungsgemäß legt sich dieses Problem nach der Entbindung oder auch nach dem Wochenbett. Der Tipp wäre in dem Fall, sich dessen erst mal bewusst zu werden, darüber zu sprechen und dann den Tagesablauf vielleicht umzugestalten, zu versuchen, in bestimmten Situationen anders zu reagieren. Dazu bedarf es manchmal eines richtigen Kampfes mit sich selbst. Autogenes Training kann dabei helfen, solche Situationen besser zu meistern. 2.eine gewisse Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit ist sicher keine untypische Erscheinung, da mit der Muterrolle doch eine erhebliche Veränderung einhergeht, die auch nicht nur auf hormonelle Umstellungen oder eine eventuelle Blutarmut zurückzuführen ist. Dieses ist meist ein sehr komplexes Geschehen, bei dem neben den Abläufen der Schwangerschaft/Geburt auch psychosoziale Gründe eine erhebliche Rolle spielen, auch, wenn dieses für die Betroffen nicht primär so zu sein scheint. Allerdings sollte hier auch immer mit der betreuenden Ärztin/Arzt geprochen werden, da die Abgrenzung gegenüber einer Depression schwierig sein kann und die Übergänge hier fließend sein können, was die Diagnose manchmal erschwert. Inwiefern hier für Ihre persönliche Situation eine Mitbehandlung durch einen Psychotherapeuten sinnvoll oder notwendig ist, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt klären. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.11.2006



Antwort auf: Schwangerschaftsdepression?!

Hallo Ivonne, mir ging es bei meiner ersten und auch bei der jetzigen schwangerschaft genau so. Ich kann Dir nur empfehlen, Dir eine Tageslichtlampe zu kaufen und so oft wie möglich nach draussen an die frische luft zu gehen Mir hilft es lg Nanni

Mitglied inaktiv - 15.11.2006, 13:19