Hallo habe da mal eine Frage und zwar geht es darum einen Langstreckenflug zu machen bin im 6.Monat schwanger und hätte die möglichkeit noch mal für eine Woche in die Dominikanische Repuplik zu fliegen allerdings bin ich noch nie geflogen und muß ehrlich gestehen das ich Angst vor dem Flug habe ist es überhaupt möglich so eine lange reise 12Stunden bis Dominikanische jetzt noch zu machen?
Mitglied inaktiv - 04.06.2005, 18:57
Antwort auf:
Langstreckenflug im 6.Monat
liebe Corinna,
auch, wenn sonst bei regelrechtem Verlauf und fehlendem Risiko ein Langzeitflug oder Fernreise erlaubt ist, würde man in der Schwangerschaft von Reisen in Länder mit mangelnder Hygiene und evtl. notwendiger Malariaprophylaxe in jedem Fall abraten:
Zum Fliegen/Langzeitflügen kann folgendes gesagt werden:
die Ansicht, dass die Frau in der (Früh)-schwangerschaft nicht fliegen darf, ist wissenschaftlich nicht belegt und deshalb kann man eine Schwangere ohne Beschwerden, auch in der Frühschwangerschaft sogar einen Langstreckenflug machen lassen.
Es sei denn es gäbe aus frauenärztlicher Sicht aufgrund einer Risikogravidität Einwände.
Die Studien können keine Schäden bei Kindern nachweisen, aber offensichtlich werden hier immer noch anderslautende Informationen herausgegeben.
Bei Langstreckenflügen bitte an die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Magnesium, viel Bewegung und evt. Kompressionsstrümpfe denken.
Bei Reisen in die USA und den benachbarten Inseln, daran denken, ggf. eine zusätzliche Krankenversicherung für Schwangere abzuschließen, da die Gesetzliche Krankenversicherung hier keinen Pfennig zahlt und die meisten Privaten Kassen auch nur den in Deutschland üblichen Satz.
Patientinnen in Terminnähe, laut Reglement der Lufthansa ab der abgeschlossenen 35.SSW, und solche mit einer Risikoschwangerschaft, sollten nicht mehr fliegen bzw. bedürfen eines ärztlichen Attestes.
Relative Kontraindikationen
für das Fliegen
-Flug in Terminnähe
-anamnestisch Neigung zu
Aborten und Frühgeburten
-starker Nikotinabusus
-ausgeprägte Anämie
-kardiopulmonale Erkrankung
-Angst beim Fliegen
-mehr als 120000 Flugkilometer pro Jahr
Die Schwangere sollte bei Reisen in (sub)tropische Länder bedenken, dass sie möglichst nicht in Länder reisen sollte, in denen entsprechende Prophylaxen für Tropenkrankheiten notwendig sind und ansonsten sind hier ebenfalls die hygienischen Bedingungen mit möglichen Durchfallerkrankungen zu bedenken.
In der Fachzeitschrift "Der Gynäkologe" gibt es einen großen Bericht über Schwangerschaft und Tropenreisen und hier wird noch einmal eingehend darauf verwiesen, dass eine SChwangere möglichst nicht in Malaria-Endemiegebiete reisen sollte.
Seitens offizieller Deutscher Stellen, wir die Domenikanische Republik aber als Risikoland für die Malaria angesehen.
Im Urlaubsparadies Domenikanische Republik wird inzwischen für bestimmte Touristenressorts eine medikamentöse Prophylaxe gegen Malaria empfohlen.
Und dieses von renommierten Instituten, wie der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. Sie sagen auf ihrer website, dass auch über bestimmte Touristengebiete hinaus das Risiko für bestimmte Malariaerreger gegeben ist und deshalb eine Prophylaxe erfolgen sollte.
Reist die Schwangere dennoch, sollten durch Expositionsprophylaxe Stiche der dämmerungs-und nachtaktiven Anopheles-Mücken vermieden werden. Dazu dienen ab Einbruch der Dunkelheit lange Hemden, lange Hosen, Strümpfe und Schuhe, Repellentien für Hände und Gesicht und Moskitonetze.
Weiteres sollte sicher frühzeitig mit den Ärzten vor Ort besprochen werden.
Ich denke, dass sich hier sicher ein für eine schwangere Frau empfehlenswerteres Reiseziel finden lassen wird :)
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 04.06.2005