Hallo Dr. Bruni,
ich war Ende Januar für 5 Tage stationär im KH. Dort wurden folgende Untersuchungen gemacht: CT vom Bauchraum, Magenspiegelung und Darmspiegelung ( jeweils unter Narkose).
3 Wochen nach dem KH Aufenthalt hab ich festgestellt, daß ich schwanger bin.
War vor 1 Woche beim Frauanarzt, dieser hat die SS bestätigt.
Da ich schon vor diesen ganzen untersuchungen schwanger war, haben wir große bedenken, ob das Kind gesund zur Welt kommt oder ob es in folge der Untersuchungen geschädigt ist.
Haben Sie damit irgendwelche erfahrungen?
Laut Frauenarzt brauch ich mir keine Sorgen zu machen. Das "Baby" wäre jetzt schon 2 Tage weiter in der Entwicklung wie es sein sollte. Laut Frauenarzt wäre das Kind abgestoßen worden, wäre es geschädigt gewesen. Ist das so richtig?
Wir sind jetzt sehr unsicher ob das Kind gesund zur Welt kommt oder nicht.
Welche Untersuchungen würden Sie uns raten?
Für eine schnelle Antwort wäre ich ihnen Dankbar!
Liebe Grüße
Heike
Mitglied inaktiv - 09.03.2010, 22:18
Antwort auf:
Krankenhausaufenthalt danach Schwanger
Hallo,
wenn der Schwangerschaftstest erst drei Wochen nach dem Ereignis positiv ausgefallen ist, dann ist es sicher wichtig, zu wissen, wie alt dann genau die Schwangerschaft war. denn es kann gut sein, dass diese von den Eingriffen völlig unberührt geblieben ist.
Wenn überhaupt, sehe das CT am kritischsten, da dieses mit einer höheren Strahlenbelastung verbunden ist, als eine reguläre Röntgenuntersuchung. Dazu lässt sich folgendes sagen:
grundsätzlich ist es ist so, dass Röntgenstrahlen die Erbsubstanz der weiblichen Eizellen und die Frucht beeinträchtigen kann.
Um aber einigermaßen beurteilen zu können, welche Strahlendosis verabreicht wurde, und ob hiervon überhaupt ein Risiko zu erwarten ist, kann sollte mit den Radiologen geklärt werden, welche Untersuchungen gelaufen sind, ob eine Bleischürze verwandt wurde – was erst einmal anzunehmen ist - dann kann ggf. mit dem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin abgesprochen werden, ob überhaupt irgendwelche zusätzlichen, pränataldiagnostischen Maßnahmen zu ergreifen sind, wobei es sicher wichtig ist, zu wissen, dass auch hier gewisse Risiken für Erkrankungen im Kindesalter nicht erfasst werden können.
Die Bleischürze bietet hier in jedem Fall schon einen sehr guten Schutz vor etwaigen Strahlen.
Weiterhin kann ich auf die Informationen der Strahlenschutzkommission verweisen, die unter der Internetadresse
http://www.ssk.de/pub/volltext/h51.pdf
sehr ausführlich die jeweiligen Belastungen und das Vorgehen beim Röntgen in der Schwangerschaft beschreibt.
Dort heißt es auf Seite 11:
"Sollte es zu einer unbeabsichtigten Strahlenexposition eines Embryos oder Feten kommen, rechtfertigt das minimale Risiko auch höherer Dosen gewöhnlich den Einsatz invasiver diagnostischer Prozeduren (wie Amniocentesen) am Fetus wegen des damit verbundenen noch höheren Risikos nicht. Der anwendende Arzt sollte allerdings auf Basis der Expositionsdaten eine individuelle Analyse erstellen und mit der Mutter besprechen. Bei dieser Risikoabschätzung können Experten für medizinischen Strahlenschutz helfen."
Aus strahlenbiologischen Erkenntnissen kann es bei höheren Dosen (Sie erwähnten richtigerweise die 50 mSv als die Dosis, die noch akzeptabel erscheint) in der Blastogenese (vor der Implantation der Eizelle) im Rahmen eines Strahlenschadens oft zum Keimtod kommen.
Insofern werden die Radiologen vor Ort konkret etwas zu der Strahlenbelastung sagen können, der Sie zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft ausgesetzt waren.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.03.2010
Antwort auf:
Krankenhausaufenthalt danach Schwanger
Hallo Herr Dr. Bruni,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Laut meinem frauenarzt müsste ich als ich im KH war 2 Wochen schwanger gewesen sein. Im KH wurde ein SS-Test gemacht aber dieser war negativ.
Beim CT vom Bauchraum wurde keine Bleischürze verwendet.
Deswegen machen wir uns ja solche Sorgen, dass die Erbsubstanz beschädigt worden ist.
Deshalb würden wir gerne diesen Feinultraschall (Organultraschall) machen lassen. Bekommt man den von der Krankenkasse bezahlt, wenn man eine Überweisung vom Frauenarzt bekommt? Wie hoch wären den so ca. die KOsten für diesen Ultraschall?
LG Heike
Mitglied inaktiv - 10.03.2010, 11:47
Antwort auf:
Krankenhausaufenthalt danach Schwanger
Liebe Heike,
im Fall einer Überweisung - die hier ja meist gar nicht notwendig ist - wird der Arzt die Kosten mit Ihrer Krankenkasse abrechnen.
Ansonsten liegen die Kosten sicher bei etwa 250-350 Euro.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.03.2010