Frage: Humangenetische Beratung

Sehr geehrter Herr Bluni, Am 19.März hatte ich eine Totgeburt in der 39. Woche. Wir sind unendlich traurig, wollen aber der Ursache auf den Grund gehen, da wir uns noch ein Kind wünschen (wir haben schon eine Tochter (3Jahre)) Wir wollen auch wenigstens wissen, woran genau unser Sohn starb. Laut Obduktion ist die Todesursache eine akute Plazentainsuffizienz, eventuell hervorgerufen durch eine unerkannte Blutgerinnungsstörung bei mir. Das Blut soll aber im Juli noch einmal bei einem Spezialisten kontrolliert werden, da manche Werte wohl noch durch die Schwangerschaft bedingt verändert sind. Unser Sohn hatte anscheinend eine kleine Anomalie an der Harnröhre und Klumpfüsse. Beides steht nicht im Zusammenhang mit seinem Tod, uns wurde aber dennoch von der Pathologin zu einer humangenetischen Beratung geraten. Müssen wir mit der humangenetischen Beratung bis nach den Ergebnissen der Blutuntersuchung im Juli warten oder können wir gleich einen Termin machen? Ich möchte etwas tun! Und des weiteren: wann raten Sie zu einer neuen Schwangerschaft? Klar, dass erst alle Risiken abgeklärt sein müssen, aber dann? Körperlich geht es mir bereits jetzt schon wieder sehr gut. Ich bin 33 Jahre alt und habe Hashimoto und hatte, bevor ich mit unserem Sohn schwanger wurde, eine GKS und bekam Clomiphen. Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Triola

Mitglied inaktiv - 26.05.2010, 11:12



Antwort auf: Humangenetische Beratung

Hallo, das Ereignis einer solch späten Fehlgeburt ist ein sehr trauriges Ereignis für die Betroffenen, aber nicht immer lassen sich hier Ursachen finden. Dieses auch trotz einer eventuellen Obduktion des Kindes. Wenn noch nicht alle Ergebnisse des Kindes und des Blutes vorliegen, wird es sicher sinnvoll sein, dieses erst abzuwarten, bevor Sie zur genetischen Beratung gehen. Plazentainsuffizienz bedeutet, dass der Mutterkuchen so verändert ist, dass er nicht mehr in der Lage ist, das Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Dieser Zustand kann sich langsam verschlechtern (chronische Plazentainsuffizienz, z.B. durch verminderte Durchblutung, Strukturveränderungen oder Verstopfung von Blutgefäßen) oder plötzlich auftreten (akute Plazentalösung, z.B. bei vorzeitiger Ablösung des Mutterkuchens von der Gebärmutterwand). Gehäuft finden wir diese bei Mehrlingsschwangerschaften, Präeklampsie („Gestose“) oder Diabetes der Mutter; untergewichtigen, schlecht ernährten oder rauchenden Müttern; vorausgegangenen Fruchtbarkeitsstörungen; fieberhaften Infektionen; Blutungen oder Frühgeburtsneigungen während der Schwangerschaft; sowie bei Übertragung des Kindes. Ein zahlenmäßiges Risiko können wir nicht benennen, was die Wiederholungswahrscheinlichkeit angeht, aber in jedem Fall sind rechtzeitige Doppler-Kontrollen durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Klinik sinnvoll und wenn sich Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz ergeben, wird das Kontrollintervall entsprechend eng gesteckt werden müssen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 26.05.2010



Antwort auf: Humangenetische Beratung

Vielen Dank für Ihre Antwort. Mir ist klar, dass ein Wiederholungsrisiko besteht, auch wenn ich bisher zu keinem der von Ihnen genannten Risiko-Fälle gehörte. (Ernähre mich gut, rauche nicht, hatte keine Gestose, ....) Meine Frage galt auch dem Zeitpunkt zu einer erneuten Schwangerschaft: ab wann raten Sie zu einer erneuten Schwangerschaft (vorausgesetzt, alle gesundheitlichen Risiken sind geklärt)? Mit freundlichem Gruß, Triola

Mitglied inaktiv - 27.05.2010, 12:06



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