Hallo Hr. Dr. Bluni
ich weiss nicht, wie ich anfangen soll. jedenfalls habe ich mir immer 4 kinder gewünscht und habe bis jetzt 3 gesunde geboren.
trotzdem waren alle schwangerschaften und geburten eher schwierig.
mein erster hatte über 4000 gramm und einen kopfumfang von 38,5 cm. er ging 14 tage über ET und musste eingeleitet werden. die geburt war sehr schwierig und dazu kam, dass mein Fruchtwasser total dick und grün war.
bei der zweiten dasselbe...fruchtwasser grün und dick.
heute sind beide 5 und 6 jahre alt und gottseidank gesund.
nun habe ich vor 10 tagen mein drittes kind geboren. ich bin ins krankenhaus wegen starken blutungen und der kleine kam dann spontan 35+3 auf die welt. trotz 2820g, 43cm KU und 50 cm länge kam er auf die frühchenstation. die blutungen wurden auf einen zu tief sitzenden mutterkuchen zurückgeführt.
meine frage. kann ich auf eine normale 4.schwangerschaft hoffen oder wäre es von vorn herein besser diese idee aus dem kopf zu verbannen?
ist man in der folgeschwangerschaft mehr gefährdet wieder ein frühchen zu bekommen wenn man schon eines hatte?
vielen dank im voraus
lg
hevi
Mitglied inaktiv - 27.05.2008, 16:56
Antwort auf:
erneute schwangerschaft ohne risiken möglich?
Hallo Hevi,
hier wird man wohl kaum pauschal sagen können, dass nicht mehr zu einer weiteren Schwangerschaft zu raten wären, wobei dieses Frauenärztin/Frauenarzt am besten einschätzen kann. Beim Verlauf der ersten beiden Schwangerschaften kann das Gewicht und ein sich lange hinziehender Geburtsverlauf immer auch ursächlich dafür sein, dass das Fruchtwasser grün wird.
Gerade nach Geburten von solch schweren Kindern empfiehlt sich in einer weiteren Schwangerschaft gegen Ende eine nochmalige Gewichtsbestimmung, um dann mit der Entbindungsklinik das beste und sinnvollste geburtshilfliche Management festzulegen.
Eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.05.2008