Hallo Dr. Bluni
Ich hab vor ca 2 Monaten erfahren dass ich leichte Borreliose hab. Desweiteren leide ich an Hyperonie und Mittralklappeninsuffizienz.. Gestern war ich beim Karidiologen und hat mir die Beta Blocker und von Pulssenker abgeraten weiter zu nehmen ( Ramipril 5mg und Bisoprolol 5mg ). Heute bei meinem Hausarzt gewesen, er schreibt mir keine Beta Blocker mehr auf.
Jetzt hab ich gelesen, dass Borreliose auf das Kind übertragbar ist, stimmt das und kann ich dagegen noch was tun ??
Was kann ich nehmen oder machen falls ich wieder starke Hypertonie und Probleme mit den Mittralklappen hab wenn ich keine Medikament mehr nehmen darf ?
Lg
Mitglied inaktiv - 05.05.2017, 14:58
Antwort auf:
Borreliose und Hypertonie
Hallo,
1. wenn die Frage einer Borreliose im Raum steht, dann rate ich Ihnen dazu, sich an einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort zu wenden oder an ein entsprechendes Zentrum überweisen zu lassen, um hier die Frage eindeutig zu klären. unter normalen Umständen wird es möglich sein, hier eine klare Antwort zu geben. Eine Aussage "leichte Borreliose" halte ich persönlich doch für sehr schwammig und wenig hilfreich.
2. bei besonderen Fragen gibt es hierzu auch das Nationale Referenzzentrum für Borreliose:
Kontakt
Nationales Referenzzentrum für Borrelien
Dr. Volker Fingerle
Telefon: 09131 6808-5870
Telefax: 09131 6808-895865
Email: volker.fingerle@lgl.bayern.de
3. Es gibt nach den vorliegenden Daten aus der Literatur keine klinischen Hinweise, dass sich bedingt durch diese Infektion der Verlauf der Schwangerschaft verschlechtert. Es liegen aber auch aus der Literatur keine Zahlen zur Übertragungshäufigkeit auf den Feten vor, wenn diese Fälle auch im gesamten Schwangerschaftsverlauf beschrieben wurden.
Es handelt sich bei den meisten Berichten so genannte Fallberichte und Einzelfälle und in über drei großen Studien könnte kein kausaler Zusammenhang zwischen bestimmten Beeinträchtigungen der Kinder und der Borreliose hergestellt werden
Hinsichtlich des therapeutischen Vorgehens bei dieser Infektion in der Schwangerschaft gibt es meines Wissens keine guten kontrollierten Studien, insbesondere was die adäquate Antibiotikatherapie angeht.
4. Mittel der Wahl bei der Behandlung des hohen Blutdrucks in der Schwangerschaft sind:
alpha-Methyldopa (z.B. Presinol®
-Dihydralazin (z.B. Nepresol®)
-kardioselektive ß-Blocker, z.B. Metoprolol (Mittel der zweiten Wahl)
5. wir werden bei einem erhöhten Blutdruck in der Schwangerschaft natürlich auch dazu raten, hier die Patientin zu gegebener Zeit an ein Perinatalzentrum anzubinden und dort im späteren Verlauf die Versorgungslage des Kindes überprüfen zu lassen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 05.05.2017
Antwort auf:
Borreliose und Hypertonie
ot
Mitglied inaktiv - 05.05.2017, 14:58