Frage: Baby drückt nach unten

Hallo Doc., ich bin in der 21.SSW und habe das Gefühl, als ob das Baby sehr oft nach unten drückt, auf mein Becken. Bisher hat mein Partner immer den Gebährmutterhals ertasten können. Seit ein paar Tagen jedoch, kann er ihn nicht mehr "ertasten". Ich hatte letzten Freitag beim einkaufen auch sehr heftigte Schmerzen im Beckenbereich und ein starkes Ziehen im Rücken. wir mussten das Einkaufen abbrechen und nach hause fahren. Was kann das sein? Warum kann mein Partner den Gebährmutterhals nicht mehr fühlen? Sollte er nicht etwa 4 cm sein? Ist er verkürzt? Sollte ich zum Arzt gehen? Vielen Dank für eine Antwort. LG

Mitglied inaktiv - 14.01.2010, 21:57



Antwort auf: Baby drückt nach unten

Hallo, 1. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. 2. es sollten weder durch Sie noch durch den Partner solche "Untersuchungen" erfolgen, da sie weder hilfreich sind, noch einen verwertbaren Befund erbringen und darüber hinaus nur zu Keimverschleppungen führen werden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 15.01.2010