Liebes Ernährungsteam,
mein Sohn Felix ist 9 Monate alt und wiegt bei einer Größe von 70cm nur 6.870 g. Der Kinderarzt meint, es bestehe noch kein Grund zur Sorge, da der Vater des Kleinen ebenfalls sehr dünn ist und sich das niedrige Gewicht auch durch die vermehrte Bewegung seit Kurzem (Robben, Drehen etc) erklären ließe.
Felix wird von mir derzeit morgens gestillt, manchmal in zwei Stillmahlzeiten. Mittags bekommt er Kartoffel-Gemüse-Brei mit Fleisch oder Fisch, Nachmittags Obst-Getreidebrei und abends Haferflocken mit 170ml HA 1er-Flaschenmilch. Nach den Brei Mahlzeiten stille ich ihn noch, Wasser bekommt er nicht.
Felix hat zum Glück einen guten Appetit. Er verputzt ca. 200-250g Mittagsbrei und nachmittags 20g Reis-/Hirse- oder Haferflocken mit 100g Fruchtpüree und abends zu den 170ml Flaschenmilch nochmal 20g Haferfocken.
Seit drei Tagen mache ich ihm zweimal nachmittags seinen GOB und er isst auch die zusätzliche Portion mit großer Freude.
Meine Fragen sind:
Kann ich das so machen, also einfach einen zweiten, zusätzlichen GOB nachmittags anbieten? Oder sollte ich lieber etwas anderes oder sogar noch mehr anbieten? Kann ein zweiter GOB irgendwie schaden?
Ich möchte ihn sehr gerne weiterstillen, mir fällt aber auf, dass er immer weniger trinkt: Soll ich ihm morgens vielleicht auch noch eine zusätzliche Mahlzeit anbieten?
Und schließlich: Ich habe nun auch angefangen, ihm mal ein Stückchen Banane zu geben - die ersten beiden Zähnchen unten sind gerade halb raus -. Diese aß er mit Interesse, verschluckte sich aber leider und würgte dann. Ist es für Fingerfood daher noch zu früh?
Ganz, ganz herzlichen Dank für eine Antwort und vielen Dank auch für die tolle Arbeit in diesem Forum!
Viele liebe Grüße
Christina
von Christina8219 am 25.10.2019, 00:18 Uhr
von
Christina8219
am 07.11.2019, 15:38
Antwort auf:
Wie kann ich Baby beim Zunehmen helfen?
Liebe „Christina“,
Ihr Sohn entwickelt sich gut.
Solange Ihr Kleiner weiterhin so aktiv, fit und munter ist, müssen Sie sich meiner Meinung nach keine größeren Gedanken machen. Das sind alles sehr beruhigende Signal. Er würde nicht robben und sich drehen, wenn er zu wenig Nahrung bekäme. Ist er sehr aktiv, so verbraucht er natürlich auch viel Energie, setzt weniger „Babyspeck“ an und die Gewichtszunahme kann mal stagnieren.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist und Ihr Sohn ist augenscheinlich gesund und isst sehr, sehr gut. Vertrauen Sie da auch Ihrem Bauchgefühl!
Es gibt auch einfach Sprösslinge, die zu den zarten Kindern zählen. Und kein Kind gedeiht nach Lehrbuch. Gerade Gewicht und Größe gehen gerne schubweise voran. Da lässt sich auch nichts „erzwingen“. Wichtig ist, dass Ihr Schatz topfit und zufrieden ist.
Ja - „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ die genetische „Vorgabe“ spielt bei der Gewichtsentwicklung eine entscheidende Rolle.
Wenn Ihr Kinderarzt Felix für „zu dünn“ halten würde, hätte er bereits andere Maßnahmen ergriffen. Das ist doch sehr beruhigend und darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen.
Auf was könnten Sie achten?
Ihr Söhnchen benötigt bis zum ersten Geburtstag noch täglich 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei), das sollte täglich passen! Nun ist es schwer abzuschätzen, wie viel Ihr Kind noch an Muttermilch trinkt. Haben Sie das Gefühl es könnte zusätzlich zum Milchbrei zu wenig Milch sein – stillen Sie häufiger oder/ausgiebiger oder bieten Sie zusätzlich ein kleines Fläschchen oder einen zweiten, kleinen Milchbrei an.
Gerne kann es am Nachmittag ein üppiger Getreide-Obst-Brei sein (300g z.B.). Einen zweiten Getreide-Obst-Brei oder einen Getreide-Gemüse-Brei könnten Sie am Vormittag reichen, siehe: https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ab-dem-10-bis-12-monat/
Dem Mittagsmenü und dem milchfreien Nachmittagsbrei könnten Sie einen Teelöffel Öl beimengen.
Gerne können Sie nun auch Fingerfood in den Speiseplan integrieren.
Ideal sind für den Start die HiPP Hirsekringel – sie sind babygerecht, lassen sich sehr einfach abbeißen, sehr gut „einspeicheln“ und lösen sich so sehr gut auf.
Probieren Sie mal einige Stückchen Apfel weich zudünsten und dann abgekühlt als Fingerfood anzubieten.
Schönes Wochenende,
Annelie Last
PS.: Sie können Ihrem Sohn gerne eine herkömmliche Säuglingsmilch wie z.B. HiPP Bio Combiotik füttern - HA ist nicht mehr notwendig. Eine Folgemilch (2er oder 3er) wäre von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt.
von
Annelie Last
am 09.11.2019