Hallo
Mein Sohn 13 Monate isst/mag scheinbar kein Fleisch!
Ich wollte endlich weg von diesen ganzen Babybreis und den Hipp Menüs, weil es auf die Dauer ja wirklich viel zu teuer ist.
Ich habe also angefangen da war er ca 11 Monate"Fertig essen" von Hipp ab einem Jahr zu Kaufen, weil diese so schön Stückig sind. Am Anfang hat er die gegessen auch mit Fleisch(Pürrierte Menüs hat er ja auch immer mit Fleisch gegessen).
Nach ca 3 Wochen fing das an, das er sich das Fleisch immer wieder aus dem Mund holte und auch nicht aß. Dann habe ich jetzt angefangen selbst zu Kochen und mein essen verweigert er fast mehr als das Fleisch von Hipp und co.
Ich habe mir sogar ein ganz tolles Kochbuch geholt: Das Große GU Kochbuch "Kochen für Kinder" Da habe ich schon einige Rezepte ausprobiert. Er will es nicht und fleisch sowieso nicht :-( und wir finden das total lecker, ich esse auch immer mit!.
Achso und jetzt fängt er sogar an selbst Kartoffelpürre nicht mehr zu Essen, was er sonst immer gegessen hat. (Es gibt auch nichts zwischendurch!)
So langsam bin ich verzweifelt.
Ich will dieses "Fertigzeug" nicht mehr kaufen!
Was kann ich machen?
Soll ich so lange mit ihm sitzen bleiben bis er hunger hat und es endlich isst?
Also Fleischwurst und Leberwurst isst er komischerweise!
Ich weiß einfach nicht mehr weiter....
HILFFEEE!!!
von
Biene2106
am 14.01.2013, 13:23
Antwort auf:
Mag kein Fleisch was kann man da machen?
Liebe „Biene2106“,
Fleischwurst und Leberwurst haben einen sehr intensiven Geschmack und rutschen gut, sie kommen bei Kindern in diesem Alter in der Regel gut an. Fleisch dagegen ist ein Lebensmittel, das von der Struktur und vom Geschmack her für frischgebackene Kleinkinder häufig gewöhnungsbedürftiger ist. Die Umstellung von der gewohnten Babykost auf richtige Tischkost ist ohnehin ein neuer großer Schritt und wird individuell bewältigt. Fleisch, das ja Fasern enthält, macht manchen „Mäusen“ etwas Probleme.
Dazu kommt, dass Ihr Söhnchen in einem Alter steckt, in dem Kinder einen Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung machen, auch was das Essen anbelangt ihren eigenen Willen entwickeln und natürlich versuchen den auch durch zu setzen.
Mit dem Kleinen so lange sitzen zu bleiben, bis er richtig Hunger hat und dann auch unbeliebteres Essen isst, ist nicht der richtige Weg. Ich befürchte, dann versperrt sich der Kleine noch mehr dagegen. Die Mahlzeiten sollten nicht länger als 30 Minuten dauern. Bieten Sie unverzagt eine gesunde Mahlzeit an, bei der immer etwas dabei ist, was Ihr kleiner Schatz kennt. Er darf von dem Angebot auswählen. Isst er nur wenig oder nur eine Spatzenportion, machen Sie keine große Sache daraus und gehen zur Tagesordnung über. Gehen Sie das möglichst entspannt und gelassen an, so wird Ihr Spatz nach und nach Vertrauen aufbauen und mit der Zeit feststellen, dass Fleisch ja gar nicht so verkehrt ist.
Ich verstehe sehr gut, dass Sie endlich von der fertigen Nahrung wegkommen und leckeres Essen selbst kochen möchten. Trotzdem würde ich noch einmal einen Schritt zurückgehen. Nehmen Sie ein paar Mahlzeiten, die Ihrem Kind erfahrungsgemäß recht gut geschmeckt haben und kombinieren Sie erst einmal eine kleine Menge vom Familienessen dazu.
Kleinkinder brauchen nicht mehr täglich Fleisch. Das richtige Maß für die Ein- bis Dreijährigen ist zwei- bis dreimal pro Woche eine kleine Menge Fleisch oder Wurst. Umgerechnet sind das 30 bis 35 Gramm pro Tag. Nehmen Sie gut kaubares zartes Fleisch. Mageres, faserarmes Hackfleisch lässt sich sehr gut verarbeiten und kommt in der Regel gut an. Unsere Fleischzubereitungen lassen sich außerdem wunderbar mit Selbstgekochtem kombinieren und werden von Kindern in kleinen Mengen oft gar nicht so richtig wahrgenommen. Ihr Spatz darf sich von dem Angebot aus Speisen nehmen, was er essen möchte. Geben Sie ihm Zeit in das Familienessen langsam hinein zu wachsen.
Mit Geduld und ganz ohne Zwang und Druck wird Ihr Junge Vertrauen finden und sich schrittweise mit Familienessen anfreunden.
Herzliche Grüße
Veronika Klinkenberg
von
Veronika Klinkenberg
am 15.01.2013