Guten Tag Herr Dr. Paulus
Ich habe eine Frage zum flüssigen Zeckenschutzmittel für unseren Hund.
Ich bin jetzt in der 23. ssw und habe ein Zeckenschutzmittel gekauft, dass aus Permethrinum und Imidaclopridum besteht. Besteht eine Gefahr für das ungeborene Baby wenn wir dieses Mittel für unseren Hund verwenden? Es wird aufs Fell aufgetragen und die Stelle am Fell bleibt auch einige Tage ölig... Anfangs Schwangerschaft in der ca. 14. Woche habe ich ein Mittel mit Margosa Extract aufgetragen, danach hat die ganze Wohnung eine Woche lang stark gerochen, mache mir auch Sorgen ob dies dem ungeborenen Kind geschadet hat. Was sagen Sie dazu?
Würde mich über Ihr Feedback freuen.
von
boxerdog
am 14.06.2013, 12:07
Antwort auf:
Zeckenmittel für Hund
In Tierversuchen mit dem Insektizid Imidacloprid trat selbst in maternal toxischen Dosen keine Zunahme angeborener Anomalien auf.
Systematische Studien in der menschlichen Schwangerschaft liegen – wie meist bei diesen Produkten - nicht vor.
Da Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organogenese (I.Trimenon) befinden, wäre eine Anwendung des Präparates in der Wohnung durchaus vertretbar.
Pyrethroide kommen als Inhaltsstoffe in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Permethrin bzw. Tetramethrin sind synthetische Pyrethroide, die in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle Parasiten erfolgreich angewandt werden. Seit 1980 werden Permethrin-Präparate zur äußerlichen Behandlung der Krätze (Skabies) eingesetzt. Im Vergleich zu anderen antiskabiös wirksamen Substanzen zeigt sich Permethrin weniger toxisch und in der Wirksamkeit überlegen. Daher wird Permethrin auch zur Behandlung von Krätzmilben in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000).
Bei lokaler Anwendung von Permethrin ließ sich z. B. beim Menschen nur eine geringe Resorption von max. 2% feststellen (Meinking 1996).
Eine Anwendung des Präparates bei Ihrem Hund wäre durchaus vertretbar, zumal Sie sich schon weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden.
Pflanzenteile des Niembaums und daraus hergestellte Produkte (Margosa-Extrakt) wirken antibakteriell und antiviral und können als Insektizid eingesetzt werden. Sie werden daher sowohl in der Medizin als auch in Landwirtschaft und Gartenbau genutzt. Ein Risiko für das Ungeborene durch Behandlung Ihres Hundes in der 14.SSW sehe ich nicht.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 19.06.2013