Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Aufgrund einer interstitiellen Cystitis - beginnend in der Schwangerschaft - wurde mir von meinem Gynäkologen Paracetamol empfohlen. In der 28. SSW bin ich zufällig über die Studienergebnisse gestolpert, wo es heißt, dass es vermehrt zu Neurodiversitäten bei den Kindern kommen kann. Ich bin beinahe vom Stuhl gekippt als ich das gelesen habe. Ich habe natürlich meinen Gynäkologen damit konfrontiert. Seine Aussage dazu:,, Irgendwann spielt vielleicht Ihre Leber nicht mehr mit, aber Ihrem Kind schadet es auf keinem Fall. Bei uns im Uniklinikum werden den schwangeren Frauen ganz andere Dosen Paracetamol verabreicht und nicht nur 500mg." Ich habe deshalb wirklich Tag und Nacht geweint und habe meiner Tochter gegenüber (geboren am 22.11.22) massive Schuldgefühle. Ich habe wirklich auf die Expertise meines Gynäkologen vertraut als er sagte:,, Paracetamol, Paracetamol, Paracetamol,...." Hinzu kommt, dass ich zeitgleich bei meinem 10 jährigen Sohn die Diagnose "ADHS" erhalten habe - er wurde mit einer Cerebralparese geboren, hatte intrauterin eine Hirnblutung. Zum Glück hat er ADHS nur sehr leicht ausgeprägt - er ist gut in die Klassengemeinschaft integriert, hat Freunde, ...seine schulische Konzentration zeigt Defizite, wobei er auch diese mittlerweile gut kompensieren kann. Er benötigt keine Medikamente. Im Prinzip können wir dankbar sein, dass er nur so leicht davon betroffen ist. Retrospektiv fällt mir auf, dass er in meinem Bauch wahnsinnig aktiv war - so wie meine Tochter auch. Das Thema beschäftigt mich Tag für Tag und ich habe sogar während meiner Sectio mit dem Anästhesisten darüber gesprochen. Auch er kannte diese Studie, hat jedoch Zweifel daran geäußert... Fakt ist, dass ich mittlerweile der Meinung bin, dass Paracetamol eine mögliche Gefahr für Kinder darstellen kann, die eine genetische Prädisposition haben! Ich hoffe, dass dahingehend noch weiter geforscht wird und die Gynäkologen darüber aufgeklärt werden - dass man z.B. auch Ibuprofen im ersten und zweiten Trimenon einnehmen kann und dass es dazu eine bessere Datenlage gibt. Ibuprofen wurde nämlich in der gesamten Schwangerschaft kein einziges Mal genannt - darüber bin ich wirklich enttäuscht. Ich danke Ihnen, dass sie sich meine Nachricht durchgelesen haben. Für mich heißt es jetzt abwarten und hoffen, dass es meine Tochter nicht erwischt hat. Mit freundlichen Grüßen, Theresa
von FräuleinMinchen am 02.12.2022, 11:17