Sehr geehrter Dr. Paulus,
Ich (23.ssw) soll aufgrund starken Sodbrennens Omeprazol 40 einnehmen. Man hat mir eine Großpackung verordnet und als ich fragte, wie lange ich das einnehmen soll wurde gesagt, ich soll es einfach nehmen... Seit zwei Wochen benutze ich es.
Wie lange darf ich es bedenkenlos nehmen? Und gibt es Alternativen? Ich habe fluktuierende Besserung.
Herzlichen Dank.
von
Gartenfee_2020
am 25.09.2020, 09:50
Antwort auf:
Omeprazol Langzeiteinnahme
Die Erfahrungen mit der Anwendung von Omeprazol in der Schwangerschaft sind umfangreich. Hinweise auf kindliche Komplikation durch diese Therapie haben sich bislang nicht ergeben.
In einer schwedischen Kohortenstudie lag die Fehlbildungsrate nach Exposition mit Protonenpumpenhemmern nicht höher als in einem unbelasteten Vergleichskollektiv. 282 der 295 erfassten Schwangeren hatten bei dieser Untersuchung Omeprazol eingenommen (Kallen 1998). Eine weitere Kohortenstudie zur Anwendung von Omeprazol im I.Trimenon fand unter 139 exponierten Kindern ebenfalls keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Ruigomez et al 1999). Eine Publikation zu 91 Schwangerschaften, die nach Kontakt mit dem Teratogen Information Service weiter verfolgt wurden, zeigte ebenfalls keine Häufung angeborener Anomalien (Lalkin et al 1998). Eine neuere Auswertung aus dem schwedischen Schwangerschaftsregister ergab unter 863 Anwendungen von Omeprazol im ersten Trimenon keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Kallen 2001).
Da Sie sich bereits weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, wäre auch ein langfristiger Einsatz von Omeprazol vertretbar.
Wenn die Beschwerden abklingen, kann man ggf. auf eine geringe Dosis (z. B. 20 mg) reduzieren.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 25.09.2020