Frage: Kontakt zu Chemo- Strahlungspatientin

Sehr geehrter Dr. Paulus, meine Kinder haben einen sehr engen Kontakt zu Ihrer Oma weil sie im gleichen Haus wohnt und sie diese mehrmals täglich sehen. Leider ist diese an Brustkrebs erkrankt. Wie es in der Krebstherapie üblich ist, soll eine Op gefolgt von Bestrahlungs- und Chemotherapie erfolgen. Jetzt mache ich mir große Sorgen um meine Kinder (Baby und Kindergartenalter). Deshalb meine Fragen: Strahlt der Patient nach der Bestrahlungstherapie noch nach? Die Chemomedikamente werden ja über Schweiß, Urin und Erbrochenem ausgeschieden. Wenn die Oma im Beisein meiner Kinder erbricht oder sie dieselbe Toilette benutzen weil sie gerade zu Besuch sind. Ist das bedenklich? Kann die Oma meine Kinder noch auf den Arm nehmen, sie knuddeln und Bussi geben? Ich fühle mich gerade in einer ausweglosen Situation. Einerseits große Sorge und Mitgefühl mit der krebskranken Oma, mit dem Wunsch im Umgang mit den Kindern nicht viel zu ändern, da sie wahrscheinlich sehr viel Kraft aus Ihnen schöpfen wird und andererseits große Sorge um meine Kinder. Allein schon diese Situation Mitzuerleben wird den Kindern sehr schwer fallen. Deswegen möchte ich zusätzliche Belastungen von Ihnen fern halten. Ich bitte Sie um Ihren fachkundigen Rat und ausführliche Stellungsnahme zu den oben genannten Punkten. Vielen Dank.

Mitglied inaktiv - 17.11.2017, 10:19



Antwort auf: Kontakt zu Chemo- Strahlungspatientin

Da hier zur Behandlung keine Radionuklide sondern Röntgenstrahlen als Strahlenquelle verabreicht werden, besteht keinerlei Strahlenexposition durch Kontakt mit dem bestrahlten Patienten. Die geringen Konzentrationen von Zytostatika, mit denen man durch oberflächlichen Kontakt mit dem behandelten Patienten konfrontiert wird, stellen keine Gefahr für Ihre Kinder dar. Die verabreichten Zytostatika werden im Organismus des behandelten Patienten relativ zügig abgebaut.

von Dr. Wolfgang Paulus am 17.11.2017



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Kontakt mit Krebspatienten bei Chemo- bzw. Strahlentherapie

Hallo Herr Dr. Paulus, besteht eine Gefahr für das ungeborene Kind beim Kontakt von Schwangeren mit Krebspatienten, die gerade eine Chemo- bzw. Strahlentherapie erhalten? Stellt das Benutzen der selben Toilette eine Gefahr dar? Ich bin derzeit in der 31. SSW. Vielen herzlichen Dank und viele Grüße Lara


Chemo Grossmutter

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, meine Oma ist an Krebs erkrankt und bekommt zur Zeit eine Chemo (Infusion). Kann der direkte Kontakt zu ihr dem ungeborenen Kinde schaden? Ich befinde mich in der 28. SSW. Vielen Dank.


Besuch von MTX-Chemo Patient bei Lupus

Sehr geehrter Dr. Paulus, mein Kind ist vier Monate alt und es steht ein Familienfest an. Bei diesem Fest kommen alle Verwandten, darunter auch ein Onkel der Lupus hat und deswegen sich einer MTX-Chemo Therapie unterzieht. Muss ich mir Sorgen machen, wenn der Onkel mein Kind auf den Arm nimmt, da er es noch nicht kennengelernt hat? Oder dürfen...


Re: Besuch von MTX-Chemo Patient bei Lupus

Hallo Dr. Paulus, vielen Dank für Ihre damalige Antwort. Eine Frage beschäftigt mich im nachhinein noch. Der Onkel welcher wegen seiner Lupus Erkrankung eine Chemotherapie mit MTX bekommt benutzte während des gesamten Besuchs die gleiche Toilette wie meine ältere 3 jährige Tochter. So klein wie sie noch ist, muss sie sich an der Klobrill...