Guten Abend.
Ich hatte zum Ende meiner ersten Schwangerschaft bereits leichte Probleme mit dem Ischiasnerv.
Nun bin ich ungeplant erneut schwanger und habe seit beginn sehr starke Probleme mit dem Ischias. Das Bein beginnt zum Abend hin vor Schmerzen auszufallen und schmerzt beinahe krampfartig.
Wenn ich mich 0 bewege habe ich auch keine Schmerzen. Aber ich habe nun mal kind und hund, möchte auch mobil sein.
Meine Ärzte sind alle sehr zurückhaltend. Nur PCM. Keine Physio, keine anderen Medikamente, nur schwimmen (witziger Tipp wenn dank corona alles dicht ist). Lokale spritzen wären noch möglich.... aber nur halbe dosis.
Ich kann weder laufen, noch liegen oder schlafen vor Schmerzen, schone mich unter der Woche maximal. Aber am Wochenende muss ich das kind versorgen.
Ist es wenigstens 1x die woche vertretbar, eine Ibu zu nehmen? Öfter brauche ich sie nicht.... aber gar nix machen und von woche zu woche immobiler werden? Geht es wirklich nicht anders?
von
Meyla
am 26.06.2020, 19:29
Antwort auf:
Gelegentlich Ibu in der Schwangerschaft?
Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag). Allerdings sollte auch Paracetamol möglichst zeitlich begrenzt in der Schwangerschaft eingesetzt werden.
Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen ASS, Ibuprofen oder Diclofenac dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln ebenfalls eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten.
In den nächsten 10 Wochen können Sie durchaus bei Bedarf Ibuprofen einsetzen.
Reichen Paracetamol oder Ibuprofen nicht zur Schmerztherapie in der Schwangerschaft aus, dürfen zumindest vorübergehend auch erprobte Opioide wie Tramadol eingenommen werden.
Kindliche Atmungsstörungen oder Entzugssymptome sind allenfalls bei höheren Dosen und Daueranwendung bis zu Geburt zu erwarten. Ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder Fehlgeburten ist nicht zu befürchten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 28.06.2020