Frage: erkältungspräparate

guten tag herr dr. paulus, da nun die erkältungszeit los geht, würde ich gern wissen, ob folgende präparate im 2. und 3.trimester erlaubt sind: 1. tantum verde (benzydaminhydrochlorid) 2. abschwellende nasentropfen (dosierung?) 3. emser pastillen mit salbei 4. wick vaporub erkältungssalbe zum auftragen 5. ambroxol hustensaft danke

von Snief am 28.09.2018, 08:11



Antwort auf: erkältungspräparate

Bei Benzydamin (Tantum verde) handelt es sich um eine entzündungshemmende Substanz, die zur Lokalbehandlung bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes benutzt wird. Vorbehalte gegen die Anwendung von Benzydamin in Form einer Gurgellösung in der Schwangerschaft bestehen nicht. Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays pro Nasenöffnung anwenden. Emser Salz enthält mehr als 20 Mineralien, Spurenelemente und vor Hydrogencarbonat-Ionen. Diese Ionen sind wichtige körpereigene Puffersubstanzen und helfen bei Entzündungen im Rachen- und Nasenraum. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Komplikationen in der Schwangerschaft zu befürchten. WICK VapoRub Erkältungssalbe enthält Levomenthol, Campher, Eucalyptusöl und Terpentinöl. Bei vorschriftsmäßiger äußerlicher Anwendung sind keine Probleme in der Schwangerschaft zu befürchten. Genügen Inhalationsbehandlung (auch mit Zusatz ätherischer Substanzen) und reichliche Flüssigkeitsaufnahme bei Bronchitis nicht zur Schleimlösung, dürfen auch Schleimlöser wie Ambroxol verabreicht werden. Ambroxol wurde bei drohender Frühgeburt erfolgreich zur Induktion der fetalen Surfactantbildung eingesetzt. Dabei wurden Tagesdosen von 1000 mg über mehrere Tage als Infusion gegeben. Eine kindliche Schädigung durch Ambroxol ist daher nicht zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 01.10.2018