Guten Tag Herr Dr. Paulus,
ich leide, wie viele andere, im Moment recht stark unter Heuschnupfen. Bevor ich zu etwas anderem greife, würde ich es gerne homöopathisch versuchen. Kann ich das DHU Heuschnupfenmittel ohne Bedenken während der Schwangerschaft anwenden?
Falls dies nicht ausreichen sollte, könnte ich, wenn es besonders schlimm ist, auf Cetirizin zurückgreifen? Mal liest/hört man, man kann es in der Schwangerschaft ohne Bedenken nehmen, mal liest/hört man, man sollte es nicht nehmen.
Danke vorab und viele Grüße!
von
SternchenS81
am 10.05.2013, 11:18
Antwort auf:
DHU Heuschnupfenmittel
Eine Publikation berichtet von 39 Neugeborenen ohne Auffälligkeiten nach Exposition mit Cetirizin in der Schwangerschaft (Einarson 1997).
Wir überblicken selbst 150 Schwangerschaftsausgänge nach Exposition mit Cetirizin (n=144) bzw. Levocetirizin (n=6) im ersten Trimenon:
9 x Schwangerschaftsabbruch (darunter 1 x Trisomie 18)
18 x Spontanabort
116 x unauffälliges Neugeborenes
7 x Fehlbildung
(1 x Fußanomalie, 1 x Aortenstenose, 1 x Herzfehler, 1 x Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte, 1 x Hautanhängsel Ohren bds., 1 x Leistenbruch)
Ein einheitliches Fehlbildungsmuster lässt sich aus den Angaben nicht ableiten, so dass ein ursächlicher Zusammenhang mit der Medikation unwahrscheinlich ist.
Bei Bedarf wäre daher der Einsatz von Cetirizin in der Schwangerschaft vertretbar, bevorzugt natürlich nach Abschluss des ersten Trimenons.
Homöopathische Präparate (DHU Heuschnupfenmittel) sind aufgrund ihrer Verdünnung in allen Phasen der Schwangerschaft unbedenklich. Angesichts der wenigen Moleküle, die in den Globuli enthalten sind, wird wohl kaum ein Molekül das Ungeborene erreichen
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 13.05.2013