Hallo Herr Paulus,
ich stille meinen Sohn (4 Wochen) voll und hab starken Heuschnupfen. die harmloseren Mittel wie Euphrasia, Weleda Heuschnupfenspray und Chromohexal helfen alle nichts.
Lokal hilft Budesonid und als Tablette Cetirizin.
In der SS hab ich Cetirizin genommen, weil es nicht auszuhalten war.
Kann ich es auch weiterhin nehmen? Im Beipackzettel steht, stillende sollen es nicht nehmen, während in der SS nach Nutzenabwägung möglich.
Vielen Dank- ich geh schon kaum mehr vor die Tür..
Gruß Rebekka
Mitglied inaktiv - 05.06.2009, 11:53
Antwort auf:
Cetirizin in der Stillzeit
Bei allergischen Beschwerden der Atemwege sollten in Schwangerschaft und Stillzeit bevorzugt inhalative Präparate eingesetzt werden, da diese das Ungeborene bzw. den Säugling über die Blutbahn kaum erreichen. Dazu zählt vor allem das bewährte Antiallergikum Cromoglicinsäure.
Aber auch Glukokortikoide wie Budesonid oder Mometason sind bei Heuschnupfen und allergischem Asthma in der Schwangerschaft geeignet. Entsprechendes gilt für die Stillzeit.
Als orales Antiallergikum steht in der Stillzeit bei Bedarf auch Loratadin zur Verfügung. Der Übergang von Loratadin auf den Säugling beträgt weniger als 1% an wirksamer Substanz, so dass die Anwendung in der Stillzeit vertretbar ist. Loratadin und sein Metabolit Descarboethoxloratadin können in der Muttermilch nachgewiesen werden (Hilbert 1988). Nach Gabe einer Einmaldosis von 40 mg wurden bei sechs Stillenden innerhalb von zwei Stunden in der Muttermilch maximale Konzentrationen von 29,2 ng/ml gemessen. Ein Säugling von 4 kg Körpergewicht würde 0,46% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis aufnehmen (Hilbert 1988). Da die therapeutische Dosis von 10 mg nur 25% der in der Studie verabreichten Dosis beträgt, sind für den Säugling keine Risiken zu befürchten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 08.06.2009