Hallo,
meine Kinder haben gerade einen MagenDarmVirus. Damit ich mich in der Schwangerschaft nicht anstecke desinfiziere ich seit ein paar Tagen sehr viel mit dem Mittel Sterilium Virugard (Hände&Flächen wie Griffe und Böden). In den letzten Tagen haben wir fast zwei 500 ml Packungen verbraucht. Heute wurde mir von dem Geruch auf einmal schwindelig. Auf der Inhaltsstoffangabe habe ich nun gesehen, dass in dem Mittel (wenn auch sehr gering) Benzin enthalten ist. Benzol in Benzin gilt ja als sehr krebserregend und nun mache ich mir Sorgen aufgrund der Schwangerschaft und allgemein für uns alle Sorgen. Wir haben bestimmt viel davon eingeatmet. Ist dies wirklich richtiges Benzin? So ein Mittel ist doch dann viel zu gefährlich zur Händedesinfektion. Besteht nun ein Gesundheitsrisiko?
Zudem ist der Stoff Titandioxid in den letzten Wochen in den Medien sehr diskutiert da er nun als gesundheitsschädlich eingestuft wird. Ich habe bisher leider eine Zahnpasta mit diesem Stoff benutzt. Ist das Gesundheitsrisiko dadurch wirklich erhöht?
Liebe Grüße
von
mami084
am 28.04.2023, 17:17
Antwort auf:
Benzin in Desinfektionsmittel
Nach Ihrer Anfrage habe ich das offizielle Sicherheitsdatenblatt des Produkts Sterillium Virugard besorgt. Darin werden folgende Bestandteile aufgeführt: Ethanol ca. 90%, Pentan 1 – 2,5%, Isoalkane < 5%, Tetradecanol < 1%, Butanon ca. 1%. Das gefährlichste für die Schwangerschaft ist sicher Ethanol….wenn Sie es aus dem Sterillium-Behälter trinken!
Bei bestimmungsgemäßer Anwendung zur äußeren Desinfektion kann ich keine bedenklichen Inhaltsstoffe erkennen. Natürlich sind Kohlenwasserstoffe wie Pentan oder Hexan auch im Benzin enthalten, aber es kann keine Rede davon sein, dass Benzin ein Bestandteil von Sterillium ist. Dieses Produkt wird seit Jahrzehnten in medizinischen Einrichtungen in großen Mengen verwendet und ist natürlich auch entsprechend geprüft.
Titandioxid ist als weißer Farbstoff in Lebensmitteln, Kosmetika und sogar Medikamenten zugelassen. Bei weißen Tabletten finden Sie meist als Zusatzstoff Titandioxid. Insofern ist der Zusatz in der Zahnpasta mengenmäßig eher das geringere Problem.
Mögliche Gesundheitsgefahren werden für hohe Dosen diskutiert, mit den Sie über die Zahnpasta sicher nicht belastet werden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 28.04.2023