Hallo, mein Sohn ist bald 11 Monate alt und ich habe festgestellt, dass er sehr interessiert an dem Essen der Großen ist. Entsprechend bin ich dabei ihn auf feste Nahrung umzustellen und wollte fragen ob das so passt, oder ob sie noch Tipps haben?
Früh 9.00: Selbstgemachtes Müsli mit Joghurt, feinen Haferflocken und Obst (meistens Banane, Apfel, Wassermelone oder was grade da ist.)
Mittags 12.00: Ungewürztes essen von uns (z.B. Hackbällchen und Kartoffeln, Reis und fein geriebene Karotten etc.). Wenn nichts passendes für ihn dabei ist oder es ihm nicht schmeckt bekommt er seinen gewohnten Brei, den ich gekocht und eingefrohren habe.
Nachmittag 15.00: Vollkornzwieback/ Reiswaffel mit Gemüsesticks (meistens Paprika, Karotte oder Gurke)
Abend 18.30: Vollkornbrot mit Frischkäse oder Butter und Obst dazu ein Fläschen Vollmilch (ca. 100 ml)
Vor dem Schlafen 20.00: Premilch ca.180 ml
Nachts 3.30: Premilch ca. 270 ml
Vielen Dank
von
Lilal
am 07.06.2021, 19:21
Antwort auf:
Feste Nahrung einführen
Hallo Lilal
im Prinzip entwickelt sich der Übergang zur Familienkost doch gut und insbesondere sehr schnell bei euch. Dein Sohn isst bereits eine große Palette an Familienkost und verschiedenen, stückigen Speisen. Der Speiseplan liest sich ausgewogen und vollwertig.
Wenn du etwas ändern oder ergänzen möchtest, könntest du vor allem den Fokus auf's Entdecken legen.
Ich bin mir nicht sicher, ob du deinem Sohn die genannten Familienkostangebote fütterst oder ob er diese sämtlich selbständig isst.
Schau, dass dein Baby während den Mahlzeiten wirklich gut und sicher sitzt. Schau, dass seine Füße auf einer Unterlage Halt finden und er dadurch sicher und schaukelfrei sitzt, er dadurch seine beiden Hände frei bewegen kann, ohne hin und her zu wippen.
Lege vor ihn, gut sicht- und greifbar, verschiedene weiche Stückchen hin. Vermeide es, deinem Baby die Stückchen in den Mund zu geben und lass ihn alle Speisen selbständig greifen und befühlen. So kann er die Stückchen selbständig an und in den Mund führen, um diese vielleicht zu essen.
Das Essen lernen kannst du ein bisschen mit dem Besuch eines Spielplatzes vergleichen. Auch am Esstisch kannst du dein Baby begleiten und altersentsprechend dem Entwicklungsstand , entsprechend seinen motorischen Fähigkeiten fordern, dann fördern doch ohne ihn zu überfordern.
Beobachte dein Baby und reagiere angemessen auf den Ist-Zustand.
Was kann dein Baby und was kann es noch nicht? Wo kannst du vielleicht etwas mehr fördern und wann ist es besser zu stoppen?
Lass dein Baby einfach von den verschiedensten, aber babygeeigneten Speisen probieren. Gib deinem Baby viele Gelegenheiten, um neue Eindrücke und Geschmack auch durch vermehrt selbständiges Entdecken der Speisen zu erleben.
Biete deinem Kind immer auch solche Speisen bei den Mahlzeiten zusätzlich an, von denen du weißt, dass diese gegessen werden. Bei Nchtgefallen einer neuen, angebotenen Familienspeise hätte dein Sohn somit die Möglichkeit andere, ihm bereits bekannte und gemochte Speisen zu essen.
Dazu darf dein Kleiner Pre-Milch nach Bedarf bekommen.
Wenn das Füttern der Familienkost ebenfalls gut klappt, kannst du natürlich auch bei diesem Prinip bleiben und deinem Sohn zusätzlich noch mehr geeignete Essensangebote aus dem Repertoire eurer Familienkost machen.
Biete ihm auch viele Nahrungsbasics an, damit er auch einfache Grundnahrungsmittel in ihrem eher als neutral zu bewertenden Geschmackseindruck kennen- und liebenlernen kann. Viele der Speisenangebote, welche du deinem Kind derzeit machst, erfüllen diese Kriterien ohnehin.
Mach also einfach weiter so und etabliere eine passende und verantwortungsbewusst ausgewählte Speisenangebotspalette. Dein Kind sollte nach den Mahlzeiten satt und zufrieden sein.
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 09.06.2021