Frage: Brötchen, Brot und Gewürze

Hallo, ich bin irgendwie total verunsichert, was das Essen wegen der Gewürze angeht und auch wegen Brot und Brötchen. Meine Tochter ist jetzt 10 Monate und 1 Woche alt. Sie bekommt Morgens meistens Brot angeboten. Da im Forum von Dr. Busse gesagt wird, keine sichtbaren Körner biete ich ihr Roggenbrot an. Das mag sie aber nicht besonders. Wenn es Brötchen gibt ist sie kaum zu halten. Sie scheint "weiße" Brötchen zu lieben. Meistens gucke ich dass sie wenn sie Brötchen isst, Roggenbrötchen ist, was auch ok ist. Mache ich mir aber z.B. ein Aufbackbrötchen weiß und ihr schmiere ich ein Roggenbrot, will sie mein Brötchen haben. Ab und zu bekommt sie auch ein weißes z.B. beim Einkaufen aber i.d.R. möchte ich lieber dass sie vollwertige Dinge isst. Wie sieht es denn Deiner Meinung nach mit weißen Brötchen aus. Wie oft sollte ein Kind in diesem Alter es genießen dürfen? Letztens hat sie ein ganzes weißes Brötchen verdrückt! Dann bekommt sie Mittags selbst gekochten Gemüse Fleisch Brei. Ich koche Gemüse wie Brokkoli, Kohlrabi, Möhren, Zucchini, Erbsen, Blumenkohl und das dann mit Kartoffeln oder mit (Natur)Reis, manchmal auch den normalen weißen Reis. Ist Naturreis ok in diesem Alter? Fleisch nehme ich noch aus dem Gläschen, da sie es pürriert bisher nicht akzeptiert hat weil es zu faserig war. Mein Mann und ich essen zu unterschiedlichen Zeiten, da er unterschiedliche Arbeitszeiten hat. Meist jedoch gegen 16 Uhr. Das ist eigentlich ihre Obstzeit. Am Tisch will sie immer probieren und ich lasse sie auch, denn ich möchte sie ja eigentlich bald an die Familienkosten gewöhnen. Unsere Essen sind allerdings gewürzt. Z.B. Cordon Bleu da ist ja Käse und Kochschinken drin. Letztens im Restaurant wollte sie unbedingt meine Nudeln Bolognese haben und konnte davon nicht genug bekommen. Wenn sie bei uns am Mittagstisch sitzt möchte sie meist nur ein paar Häppchen und dann will sie nicht mehr. Wie ist es mit den Gewürzen wie oben beschrieben denn eigentlich. Muss ich darauf achten, dass sie sowas dann nicht bekommt? Ihr was vorher raus zu nehmen und nicht zu würzen hatte ich auch mal überlegt, allerdings lohnt es nicht, weil sie ja nach ein paar Löffelchen schon nicht mehr möchte. Und die gewürzten Sachen schmecken ihr scheinbar je nachdem was es ist wie die Nudeln Bolognese ;-) wohl besser. Ich bin in diesem Alter eigentlich sehr gegen Süßigkeiten, jedoch ist ja bald ihr erster Geburtstag. Darf sie dann ein kleines Stückchen Kuchen haben? Wenn ja worauf sollte ich achten? Puhhh ich glaub ich habe etwas verwirrend geschrieben sorry. Vielen Dank und LG

Mitglied inaktiv - 04.05.2011, 21:29



Antwort auf: Brötchen, Brot und Gewürze

Hallo Jenny5555 och, verwirrend war dein Text nicht - ich les darin nur ganz viele Fragezeichen :-) und weiss nicht so recht, wo ich beginnen soll.... Den Übergang von der Babykost zur Familienkost kannst du ganz sanft gestalten. Bekannte Speisen geben deinem Baby Sicherheit beim Essen. Die Neugier eures Kindes veranlasst zum Probieren. Genau das hast du schon mehrfach erlebt. Wenn du willst, dass sie probiert, dann bleibt es oft bei ein zwei Gäbelchen. Doch auch das ist schon super. Möchte eure Tochter von sich aus etwas probieren, kann es passieren, dass sie einfach isst und isst :-) Die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, wollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mehr so aufpassen muss. In diesem Alter stellt man sich häufig die Frage danach, wie es künftig mit den Familienmahlzeiten weitergehen soll. Ob die Gerichte alle kleinkindtauglich sind. Wobei hast du die größten Bedenken? Ich schlage dir vor, dass du dir Gedanken machst, wie die Ernährung künftig sein sollte. Was ist dir besonders wichtig? In diese Richtung gestaltest du die Familienkost. Ein bisschen was, hast du auch schon geschrieben - die Ernährung sollte vollwertig sein. Müsst ihr dazu viel verändern, in eueren bisherigen Essgewohnheiten oder ist das sowieso schon selbstverständlich? Vollwertig wird die Ernährung wird die Ernährung nicht unbedingt durch den Eisatz von VK-Produkten. Vollwertig bedeutet viel mehr ausgewogen, alle Lebensmittelgruppen einschliessend, abwechselnd und vielseitig, frisch zubereitet bzw weitestgehender Verzicht auf Fertig- bzw Teilfertigprodukte - diese sollten die Ausnahme bleiben. Viel frisches Obst und Gemüse, hochwertige Produkte etc. Das Essen lsoll ecker und gut bekömmlich sein. Zucker sparsam nutzen. Familienkost bedeutet, dass das Kind das Gefühl hat, am Familientisch ein vollwertiges Mitglied zu sein. Das Essen sollte anfangs möglichst noch sparsam gesalzen und gewürzt sein. Fertiggerichte sollten für die Allerkleinsten tabu sein. Vorsichtig solltet ihr noch mit stark blähenden Gemüsesorten wie Rotkohl, Bohnen o.ä. sein. Auch stark gebratene Speisen sind noch nicht so sehr geeignet. Ca 100g (+/-) Fleisch sollten es wöchentlich sein. Milch am Abend fördert einen guten Schlaf. Auch rohes Obst, in Stückchen oder gerieben, sind möglich. Für die Kleinsten ist alles neu. Und diesen neuen Dingen stehen Kinder meistens sehr skeptisch gegenüber. Neue Speisen werden erst mal nur beäugt, geleckt, minimal gegessen. Eine erste zarte Annäherung, die evolutionsbiologische Gründe hat. Unbekannten Speisen könnten giftig sein oder zu Bauchweh führen. Erst werden deshalb nur kleine Mengen gegessen und wenn der Körper ein Profil der Speise erstellen konnte, steigt der Appetit oder das Essen wird gemieden. Wiederholungen sind deshalb Goldes wert. Hab einfach ein bisschen Geduld, lass dein Kind spielerisch neue Dinge probieren, auch mal ausserhalb des Esstisches, ganz ungewzungen. Leite Mahlzeiten mit einem Ritual ein. Ihr Eltern seid die besten Vorbilder, wenn ihr weiterhin ganz selbstverständlich zusammen esst, wird auch euer Kind bald eine Menge neuer Speisen mögen. Jedes Lebensmittel hat sein eigenes Aroma. Und damit einher geht, dass der Körper mit genau diesem bestimmten Aroma, sagen wir mal Erdbeere oder Kirschgeschmack, oder auch Bratenduft, Lebkuchenduft, bestimmte Empfindungen verknüpft, seine eigenen Assoziationen vorbringt. Diese kommen zustande, weil der Körper bestimmte Dinge wie Empfindungen, Sättigungseffekt etc, damit in Verbindung setzt. Neben der Verdaulichkeit des Produkts assoziiert man auch Gefühle oder ordnet bestimmte Aromen, Gerüche, Geschmacksintensitäten bestimmten Ereignissen zu. Das ist wichtig. Denn so kann man lernen, welche Dinge dem Körper gut tun und man wieder haben möchte und welche Dinge man künftig besser meiden sollte. Und umgekehrt, was man unbedingt wieder essen möchte. Der Körper erstellt sozusagen sein eigenes Geschmacksprofil, auf das er vertrauen kann, welches ihn nämlich durch den Dschungel des Nahrungsangebotes leitet. Sieh ggf noch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=32077&suche=neophobie&seite=1#start Auch Kuchen zum 1 .Geburtstag. Schau mal mittels der Suchfunktion nach Ideen und Rezepten. Ja und dann war da noch das mit den Brötchen...Antwort folgt noch. Hast du noch Fragen? Bis dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 05.05.2011



Antwort auf: Brötchen, Brot und Gewürze

Ich habe noch etwas vergessen. Sie hat seit 2 Tagen weißen Stuhl. Heute hatte sie sogar 4 Mal Stuhlgang davon 3 Mal recht viel. Kann das an den weißen Brötchen liegen? Wie gesagt ich gebe es eigentlich nicht so gern, aber da wir viel unterwegs waren durfte sie in den letzten Tagen schonmal was haben. Und an dem einen Tag hat sie ein ganzes verdrückt.

Mitglied inaktiv - 04.05.2011, 21:34



Antwort auf: Brötchen, Brot und Gewürze

Danke für Deine super Antwort! :-) Ja mit vollwertig meinte ich abwechlungsreich und habe es aber auch falsch ausgedrückt da ich es auch auf Vollkornprodukte bezog wegen der von meiner Tochter heiß geliebten weißen Brötchen. Wir selbst kochen frisch und essen selten Fertigprodukte. Bzw. was meinst Du mit Fertigprodukten? Es gibt ja z.B. auch fertig gewürzte Fleischstücke oder auch Fisch. Meinst Du die damit auch? Ist ja eigentlich auch ein Fertigprodukt in dem Sinne. Letztens hab ich z.B. ein Hähnchen vom Hähnchengrill geholt. Sie wollte unbedingt was davon haben. Habe ihr dann etwas gegeben aber ohne die gewürzte Haut. Oder z.B. beim Grillen sie möchte unbedingt auch was vom Würstchen oder vom Kräuterbaguette. Da weiß ich ja, dass Würstchen ziemlich gewürzt sind und Kräuterbaguettes ja auch. Versuche ihr dann nur wenig zu geben und gegessen hat sie dann auch schon aber sie scheint es zu lieben. Deshalb bin ich verunsichert und weiß nicht genau ob es richtig ist es ihr zu geben wenn sie unbedingt möchte oder lieber nicht. Wenn sie nichts abbekommt weil es vielleicht doch mal nicht so babygerecht ist protestiert sie lauthals ;-)

Mitglied inaktiv - 05.05.2011, 20:41



Antwort auf: Brötchen, Brot und Gewürze

Hallo Jenny5555 ja, es ist schwierig, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Einerseits ist es toll, wenn eurer Tochter die Neugier auf neue Speisen und Geschmackserlebnisse ausgeprägt ist und eure Kleine deshalb querbeet probieren möchte. Andererseits soll die Nahrung noch einfach sein, damit sich die Kleinen an die Basics gewöhnen. Denn diese bilden den Grundbaustein der Ernährung . Nahrungsmittel beinhalten, wie im vorherigen Posting erwähnt, viele verschiedene Substanzen, neben Kalorien und Nährstoffen, sowie Genuss, haben manche eine psychoaktive Wirkung. Frische Brötchen oder frisches Weissbrot kann, platt ausgedrückt, süchtig machen. Essen mit Natriumglutamat, auch Hefeextrakt, kann zum Fressen verführen.... Das ist der Grund, warum man dies für die Essanfänger besser meiden sollte. Esserfahrungen sind wichtig, probieren sollte erlaubt sein. Die tägliche Ernährung sehr kleinkindgerecht sein. Routinemäßig besser Brot auftischen, Brötchen ausnahmsweise - etwa an bestimmten Tagen, was Rhythmen hervorbringt. Die ersten Jahre sind sehr prägend. Die Dinge, die ihr jetzt esst und trinkt, die Speisen, die euer Kind jetzt kennelernt und gerne mag, werden auch in vielen Jahren noch zu den Lieblingsspeisen zählen, die gerne gemocht werden. Deswegen schmeckt´s den meisten Ehemännern "bei Muttern" doch am besten :-) Mit den gesamten Esseindrücken (Geschmack, Hungerzustand, Atmosphäre bei Tisch, Verdaulichkeit etc) werden Informationen gespeichert, die später unbewusst darüber entscheiden ob etwas gemocht wird oder nicht. Freude bei Tisch, Geschmack, Verdaulichkeit, Nährwert etc... Zum Thema Fertigprodukte kannst du hier nachlesen: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=32757&suche=fertigprodukte&seite=1#start Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 06.05.2011



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