Sehr geehrte Herr Dr. Busse, mein Sohn (11 Monate) ist seit er ca. 8 Wochen alt allein eingeschlafen und hat auch durchgeschlafen von 18:30 Uhr bis 8:30 Uhr (tagsüber nochmal ein, zwei Std. unregelmäßig verteilt) Seit einigen Monaten ist das nun vorbei und zwar ungefähr seitdem ich den regelmäßigen Mittagsschlaf um 12 Uhr (1 Std.) eingeführt habe. Einige Wochen klappte der ganz passabel, mal auch nicht, aber ich war ganz zufrieden. Zuerst wollte er dann abends nicht mehr allein einschlafen, sodaß ich einige Minuten an seinem Bettchen stehen bleiben "musste". Das empfand ich nicht als schlimm. Ich denke, dass er da noch durchschlief, weil er sein Bettchen noch in unserem Schlafzimmer hatte und uns nachts sehen konnte, wenn er erwachte. Mit ca. 8 Monaten wurde er in sein eigenes Zimmer umquartiert und auch dort gab es am Anfang keinerlei Schlafprobleme. Ganz plötzlich ca. 2 Wochen nach dem Umzug ins eigene Zimmer begann er abends bereits beim Einschlafritual (Schaukelstuhl + Gutenachtlied nach dem Umziehen um halbdunkel) zu brüllen, sobald er merkte, dass er gleich in sein Bett soll und mit dem Durchschlafen ist es seither auch vorbei. Er wachte bis zu 4 Mal nachts auf, ohne ersichtlichen Grund. Schrie und schlief erst nach einer hellwachen Stunde mit meiner Hand an seiner Wange wieder ein. Ich habe mir daraufhin das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" besorgt und alles wie beschrieben gemacht. Wir sind abends eigentlich selten öfter als 1 X ins Zimmer gegangen, weil er vorher bereits eingeschlafen war. Inzwischen brüllt er oft gar nicht und manchmal ein, zwei Minuten. Mittags jedoch hat er desöfteren über eine Stunde geschrien, sodaß ich ihn dann wieder aus dem Bett genommen habe und wach gehalten habe, bis abends. Würde ich ihn nach dem verpatzten Mittagsschlaf immer wachhalten "müssen" könnte ich nicht einkaufen oder überhaupt Autofahren, das ist auf Dauer fast unmöglich. Er schläft nun von 19 Uhr bis 4:30 Uhr, an guten Tagen auch mal bis halb sechs. Ich weiß nun nicht, wie es noch weitergehen soll, bin echt übermüdet und gereizt, manchmal etwas verzweifelt. Es sind nun schon mehr als 3 Wochen um und wir gehen jeden Morgen, wenn er aufwacht zu ihm, alle 10 Minuten, nach einer halben Stunde, manchmal auch gar nicht schläft er wieder ein. Länger als bis sechs schläft er aber gar nicht mehr. Sieben wäre okay, aber 5 Uhr ist definitiv zu früh, vorallem auch weil er noch müde ist, nur nicht zurück in den Schlaf findet. Wenn ich ihn lasse schläft er dann gleich um neun nochmal für eine Stunde. Und der Mittagsschlaf klappt auch überhaupt nicht, obwohl er hundemüde ist und schon im Hochstuhl beim Mittag einschläft brüllt er im Bettchen was die Lunge hergibt. Wie soll ich bloss weitermachen??? Ich weiß nicht, ob ich das Programm wie in dem Buch noch länger durchhalten will, denn gerade an schwachen Tagen frage ich mich, wielange ich noch durchhalten muss, bis das Schlafproblem endlich bewältigt ist. Tagsüber ist mein Sohn übrigens mehr als anhänglich. Ich darf ohne ihn nicht den Raum verlassen, selbst wenn Papa da ist. )C: Ich frage mich oft, ob das mit dem schlechten Schlafen in Zusammenhang steht. Vielleicht ist er einfach genauso anhänglich und ängstlich wie ich als Kind und "vermisst" Mama so tierisch, dass er vor Angst nicht allein einschlafen kann?! Ich will ihm schließlich nicht die kleine Seele zerstören, aber auch kein Mama-Kind erziehen. Bitte geben Sie mir einen annehmbaren Rat, denn ich kann mit der 10-Minuten-Trost-Stategie doch nicht bis zu seinem Auszug in 20 Jahren weitermachen! Sorry, dass es so lang geworden ist, aber ich wusste nicht genau, was wichtig ist und was nicht. Schöne Grüße und vielen Dank für ihre Antwort im Voraus. Tine P.S. Wir haben ihm mit der Einschlaf-Methode auch gleichzeitig das Daumenlutschen mit einem Handschuh abgewöhnt. Das hat gut funktioniert, aber daran kann es doch wohl nicht liegen? Schließlich trägt er keinen Handschuh mehr und "nutzt" den Daumen trotzdem nicht mehr.
Mitglied inaktiv - 14.12.2004, 20:08