Frage: Fragen zum Schlaf

Lieber Dr. Busse, unsere Tochter ist 13 Wochen alt (sie kam 4 Wochen zu früh zur Welt) und ihre Schlafgewohnheiten geben uns Rätsel auf. Ihr Rhytmus sieht so aus, dass sie abends mit uns um 22 Uhr zu Bett geht und ich sie dann nochmal stille. Sie schläft dann bis halb 4 / 4 Uhr. Danach stille ich sie wieder und sie schläft bis halb 7 / 7 Uhr. Danach stehen wir auf und ziehen sie an. Tagsüber ist unsere Tochter jedoch meist nur 1 bis 1,5 Stunden am Stück wach (inklusive Stillen). Dann schläft sie wieder bis zur nächsten Stillmahlzeit (ich stille ca. alle 4 Stunden). Neuerdings ist sie in den späten Nachmittagsstunden (ab ca. 16 oder 17 Uhr) länger wach, wird dann aber immer wieder müde, hält einen kurzen Schlaf von einer halben Stunde und wacht dann wieder auf. Das ganze kann sich dann bis 22 Uhr hinziehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie für ihr Alter überdurchschnittlich viel schläft. Kann man da überhaupt schon von einem Tag-Nacht-Rhythmus sprechen? Soll ich sie schlafen lassen oder versuchen ihre Schlafgewohnheiten zu ändern? Und wenn ja wie??? Das zweite Problem was wir haben ist, dass sie tagsüber nicht alleine einschlafen kann. Zudem weint sie immer, wenn sie einschlafen will. Nachts schläft sie meist von alleine wieder ein, weil sie beim Stillen schon wieder so schläfrig wird. Mein Mann und ich schuckeln sie in unseren Armen jedesmal in den Schlaf und legen sie dann in ihr Kinderbett im Wohnzimmer, wo sie tagsüber schläft. Das war eine Weile für uns auch so in Ordnung, weil wir ihr den Körperkontakt geben wollten, den sie offensichtlich zum Einschlafen braucht. Jetzt ist aber meine Frage, ob sich dieses "Einschlafritual" nicht irgendwann so sehr verfestigt, dass sie gar nicht mehr alleine einschlafen kann. Was soll ich tun? Wenn ich sie in ihr Bettchen lege und sie versuche dort zu beruhigen, klappt das nicht. Dann weint sie sich richtig in Rage. Also schuckeln wir im Moment weiter... Ich habe auch schon das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" gelesen, aber das Schlaftraining setzt erst ab dem 6. Monat ein. Außerdem finde ich die Methode mit dem kontrollierten Schreien lassen eher fragwürdig, auch wenn sie bei vielen Familien geholfen hat. Sollte ein Kind in diesem Alter schon in der Lage sein, selbstständig in den Schlaf zu finden oder erwarte ich da zu viel? Und wenn ja, wie kann ich sie darin unterstützen? Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Antwort. Beste Grüße, Astrid W.

Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 14:06



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Liebe E., Abhängigkeit von Eltern die "schuckeln" oder mit dem Auto ums Dorf fahren oder was es sonst noch an Einschlafhilfen so gibt, führt unweigerlich ins Chaos, denn es ist ja normal, dass kein Mensch "durchschläft" sondern immer wieder so alle Stunde im Rahmen seines normalen Schlafrhythmus ganz oder fast aufwacht. Und wenn er das so gelernt hat, auch ohne Hilfe wieder einschläft. Ihre Tochter darf kurze Wachzeiten haben, Sie sollten aber von Anfang an konsequent z.B. Stillen und Einschlafen trennen, d.h. sie nach der Mahlzeit erst Wickeln und dann erst ins Bett bringen. Und tagsüber immer dann, wenn sie anfängt , müde und quengelig zu werden, sie in einem abgedunkelten Raum in ihr Bett kuscheln und sich so lange nur leise redend daneben setzen bis sie zur Ruhe findet. Sonst aber nichts tun!! Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 12.08.2010



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Hallo, meiner hat bis er glaube ich in etwa so alt war, auch sehr sehr viel geschlafen. Als er 4 Monate war hat das aufgehört.

Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 14:19



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Hallo, hier ist mal eine schöne Antwort zum Thema "alleine einschlafen" beantwortet von einer Stillexpertin hier aus dem Stillforum. Mir hat das sehr geholfen und den Druck von mir genommen, dass mein Kind alleine einschlafen muss, weil das doch irgendwie in unserer Gesellschaft vorgesehen ist. Nun liegt unser Schatz zwar alleine in seinem Bettchen, aber wir bleiben bei ihm, bis er eingeschlafen ist. Das dauert auch gar nicht lange, weil wir darauf achten, dass er auch müde genug ist. Und diese Zeit opfern wir gerne. LG Begonia "also zunächst einmal möchte ich dich beruhigen: Es ist nicht schlimm, und schon gar nicht ein "Versagen" deinerseits, dass dein Sohnemann noch nicht alleine ein- und durchschlafen mag. Ganz im Gegenteil: DIESES Verhalten ist das normale, will heißen, so hat die Natur es vorgesehen, so entspricht es der Natur eines Menschenjungen. Hast du gewusst dass ein junger Elefant eingeht, wenn er in den ersten 2 Lebensjahren nicht die PERMANENTE Anwesenheit seines Hauptbezugs"tieres" hat (kann auch ein Mensch sein...). Wenn ein Elefantenbaby zum Waisenkind wird bekommt es im Zoo selbstverständlich einen Pfleger zur Seite gestellt, der Tag und Nacht Hautkontakt bietet. Kein Mensch würde die Notwendigkeit dafür in Frage stellen. Nur mit unseren eigenen Babys, die viel unreifer geboren werden, erwarten wir so viel mehr. Das ist ein Punkt, der viele Diskussionen auslöst und bei Mutter und Kind zu vielen Tränen führen kann: Das Kind soll "wach" ins Bett gelegt werden und alleine einschlafen können (was eine enorme neurologische Leistung darstellt). Wenn es aber nur an der Brust oder im Körperkontakt mit der Mutter einschlafen kann, dann verurteilen wir dies als schlechte oder gar schädliche Angewohnheit... Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. (...) Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Also: (...) Kleine Kinder haben es sehr schwer, einzuschlafen, das hängt mit ihrem unreifen Nervensystem zusammen und wird ganz von allein, sobald sie reif genug dafür sind, sich auflösen! Dein Baby ist jetzt noch viel zu jung, um alleine einschlafen zu können und Du solltest dir und dem Baby den Stress ersparen. (...) Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi

Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 15:10



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Sehr geehrter Herr Busse, Schrieben Sie nicht neulich erst, das die von Ihnen bevorzugte Vorgehensweise nur eine von vielen ist? Wieso stellen Sie es in Ihrer Antwort dann so hin, als wäre dies die einzig richtige Möglichkeit? Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie unter Umständen einer unsicheren Mutter, für die dies der "falsche" Weg ist, viel Kummer und Verzweiflung bereiten? Auch ich habe nach der Geburt auf die Ratschläge eines Kinderarztes gehört und heute tut es mir leid um die verlorenen Monate und ich frage mich täglich, ob mein Kind Schaden genommen hat, weil ich nicht eher den Mut hatte, einen anderen, für uns richtigen Weg zu gehen. Dieses Trauma aufzuarbeiten bedarf therapeutischer Hilfe. Außerdem stimmt es schlichtweg nicht, was Sie schreiben. Unser Sohn wird zum Einschlafen gestillt und auch nachts, wenn er aufwacht, darf er sich wieder in den Schlaf nuckeln oder wird getragen, gewiegt, gestreichelt. Seit ein paar Tagen schläft er durch und das ein oder andere Mal hat er auf das Einschlafstillen verzichtet, ohne dass ich irgendetwas tun musste. Das von Ihnen beschworene "unweigerliche Chaos" ist bei uns ausgeblieben, im Gegenteil war es meistens sehr entspannt, obwohl es natürlich auch anstrengende Zeiten gab, aber die gehören nun einmal zum Elternsein dazu. Eventuell müssten Sie mal Ihre Antwortvorlage überarbeiten.

Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 21:12



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Hallo! Erst einmal stimme ich Kuscheling voll und ganz zu. Auch, wenn es nicht auf Dich persönlich zutrifft, zitiere ich mich selbst und kopiere hier etwas rein, was ich letztens hier zum Thema Schreien lassen, Schlaftraining u. Ferbern (die Methode aus dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen") geschrieben habe: "Hier mal etwas zum Nachdenken: Isabell ist 26 Jahre alt und verheiratet. Leider brach sie sich bei einem Skiunfall beide Beine und ist mittlerweile zum Gesunden wieder vom Krankenhaus zu Hause. Viele Dinge gehen jedoch noch nicht alleine. Sie ist noch zu schwach und der Gips tut ein Übriges, um alleine aus dem Bett zu kommen, um z.B. zur Toilette zu gehen. Dafür braucht sie die Hilfe ihres Mannes, der seinen gesamten Jahresurlaub genommen hat, um bei seiner Frau, sein zu können, die er von Herzen liebt. Gestern abend, als Isabells Mann Thomas am Fernsehen war, musste sie zur Toilette und rief ihn. Er kam kurz und sagte ihr, dass er gerade keine Zeit habe (Krimi ist so spannend, der Haushalt ruft etc.) und er später mit ihr gehe und verlässt sie wieder. Nach einigen Minuten ruft Isabell wieder nach Thomas, der auch kurz kommt. Er gibt ihr einen Kuss, streichelt sie und vertröstet sie auf später. Isabells Bedürfnis zum WC zu gehen wird immer stärker und sie schreit lauter und öfter nach Thomas, der auf sich warten lässt, aber noch einmal kommt, um ihr zu sagen, dass sie doch schlafen solle. Es sei schließlich schon spät. Zur Toilette könne sie später noch gehen, sie solle es noch einhalten. Unter Isabells Protest verlässt er wieder das Schlafzimmer. Isabell ruft und ruft, doch Thomas kommt nicht mehr. Irgendwann kann Isabell nicht mehr und macht ins Bett. Sie ruft nochmal nach Thomas aber ohne Erfolg. Irgendwann schläft sie zutiefst enttäuscht, allein gelassen und traurig ein. In den nächsten Tagen verläuft es ähnlich und Isabell verliert nach und nach das Vertrauen zu ihrem Mann. Sie macht sich noch einige Zeit lang Gedanken, schließlich hat er sich extra frei genommen, um für sie da zu sein. Jetzt brauchte sie Thomas so dringend, doch er ließ sie einfach im Stich.... Übertrage diese Geschichte nun auf Dein Baby, dem es noch viel schlimmer geht, als Isabell. Isabell weiß, dass sie irgendwann wieder gesund ist, alleine zur Toilette gehen kann und sie mit Thomas über ihren Ärger, ihre Traurigkeit und Enttäuschung sprechen kann. Sie ist erwachsen und kennt das Leben und die Welt einigermaßen. Das Baby weiß das alles noch nicht. Durch solche Methoden zerstörst Du das Urvertrauen bei Deinem Baby, weiterhin schüttet Dein Baby in solchen Momenten Unmengen an Stresshormonen aus. Die Synapsenbildung im Gehirn kann behindert werden usw. Jetzt kommen vermutlich wieder welche, die sagen, dass nicht "bewiesen" ist, dass das Schreien lassen spätere Depressionen, Schlafstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl usw. auslöst, doch wissenschaftlich ist erwiesen, welche Vorgänge im Gehirn stattfinden und wie sich diese auswirken. Natürlich trägt wohl NICHT JEDES Baby Spätfolgen davon, aber alleine das hohe Risiko würde mir ausreichen und natürlich die Tatsache, dass das Baby schlicht und ergreifend große Angst hat, wenn es alleine schreien gelassen wird. Selbst das würde ich nicht akzeptieren bzw. sogar selbst auslösen wollen. Du spürst doch schon , dass es grundfalsch ist, sein Kind derart schreien zu lassen, indem Du mitleidest. Es zerreißt Dir als Mutter doch das Herz. Ein Baby äußert nichts anderes als Grundbedürfnisse, welche z.B. Hunger, Nähe, Körperkontakt usw. wären. Du kannst Dein Kind niemals mit Liebe und Zuwendung VERwöhnen. Was oftmals behauptet wird, ist vollkommener und veralteter Blödsinn. Ein Baby kann frühestens! im Alter ab 10 Monaten erahnen, dass Du anwesend bist, obwohl es Dich gerade nicht sieht (Objektpermanenz). In der Zeit, in der ihr es alleine schreien lasst, steht es im Todesangst aus, da es instinktiv weiß, dass es sterben (verhungern) muss, wenn es alleine gelassen wird. Eurer Baby weiß noch nicht, dass ihr wieder kommt und hat auch noch keine Vorstellung von Zeit. Es fühlt sich hilflos, alleine und ausgeliefert. Weiterhin "lernt" Dein Baby rein gar nichts bei diesem Vorgehen, außer, dass es verlassen wird und sich nicht auf euch verlassen kann. Wenn es irgendwann aufhört, zu schreine, dann entweder vor Erschöpfung oder irgendwann, weil es resigniert hat und weiß, dass sowieso niemand kommt. Ein Baby darf übrigens auch mit 7 Monaten nachts noch Hunger haben. Die Tatsache, dass es Babys gibt, die schon ohne Nahrung auskommen, heißt nicht, dass alle Kleinen das können. Unsere Tochter hatte mit 14 Monate noch Hunger - und es war Hunger, denn alles andere konnte ich definitiv ausschließen. Warum dürfen Erwachsenen zusammen im Bett schlafen, das Baby muss aber alleine? Warum kuscheln sich Erwachsenen aneinander und geben sich Nähe, dem Baby wird diese aber versagt? Warum trösten wir Erwachsenen uns, wenn wir traurig sind oder Angst haben und ein Baby muss sich alleine beruhigen? Warum dürfen wir in der Nacht aufstehen, wenn wir Durst oder gar Hunger haben und ein Baby bekommt nichts zum Essen oder Trinken? Warum dürfen wir, wenn wir nicht schlafen können, aufstehen und lesen, fernsehen oder sonstiges, während von unseren Kindern erwartet wird, dass sie alleine da liegend wieder in den Schlaf finden? Was würdest Du tun, könnte Dein Baby sprechen und würde zu Dir sagen: "Mama, ich haber vielleicht keinen Hunger, aber gerade schreckliche Angst. Bitte kuschele mit mir, bis ich eingeschlafen bin. Ich fühle mich sonst so alleine und verlassen. Das macht mich traurig. Bleibst Du bei mir und gibst mir Sicherheit und Trost, ja!?" Würdest Du es dann über´s Herz bringen, es schreiend alleine zu lassen? Nur, weil Babys sich noch nicht verbal artikulieren können, meinen wir, sie in einem Alter, in dem es noch nichts anderes als Liebe, Nähe, Nahrung und Geborgenheit braucht, schon "erziehen" bzw. nach unseren Bedürfnissen verbiegen zu müssen. Nein, Babys müssen noch nicht funktionieren, das kommt noch früh genug. Sie dürfen einfach sein, wie sie sind oder sollten einfach so sein dürfen. Bitte, bitte kaufe Dir folgendee Bücher: "Ich will bei euch schlafen" "In Liebe wachsen" "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" Hierin wird WIRKLICH erklärt, was Babys brauchen und worin ihre Bedürfnisse liegen. Besuche mal die Seite www.ferbern.de und www.rabeneltern.org und lies bei Dr. Posth nach, indem Du die Suchbegriffe "ferbern" und "schreien lassen" eingibst. Er ist Kinderarzt, Entwicklungspsychologe und Vater von 4 Kindern. Bitte tu´ Deinem Kind den Gefallen und lass´ es nicht mehr alleine schreien. Wenn Du weinst, bist Du doch auch froh, wenn Dir jemand zur Seite steht." Nun noch kurz zu mir: Nele ist nun fast zwei Jahre alt und sie schlief von Anfang an nur auf mir oder vor mir auf dem Stillkissen. Erst hörte ich auf die Hebamme, die sagte, ich solle die Kleine immer wieder in die Wiege legen (mit von mir getragenem T-Shirt, Wärmflasche usw.). Nun, ich sollte Mama imitieren. Es fühlte sich aber so falsch an und ich wusste, dass Nele sowieso wieder wach werden würde, sobald ich sie in die Wiege legte. Ich fühlte mich einfach schlecht dabei, erkundigte mich unter anderem bei meinem Kinderarzt, ob es schaden könne (Wirbelsäule etc.), wenn Nele auf mir schlafe und er schüttelte den Kopf und fand rein gar nichts Besonderes am Verhalten meiner Tochter. Fortan schlief sie also 3 Monate auf mir, im 4. Monat konnte ich sie nach dem Einschlafstillen neben mich legen - problemlos! Sie wurde gefühlte 24 Std. am Stück getragen und ich habe niemals an ihrer Entwicklung herumgedreht. Nele bekam immer umgehende ihre (Grund)bedürfnisse nach körperlicher Nähe, Nahrung, Brust usw. erfüllt und ist heute ein fröhliches und prima entwickeltes Kleinkind. Sie hat sich an nichts im Negativen Sinne gewöhnt, sondern setzt einen Schritt nach dem anderen, wenn SIE soweit ist und nicht dann, wenn irgendein Ratgeber oder Zeitplan sagt, sie MÜSSE dies oder jenes. Sie hatte bereits mehrere Phasen, in denen sie längere Zeit am Stück durchschlief, dann wieder welche (meistens, wenn Zähnchen kamen) in denen sie öfter aufwachte u. an die Brust wollte. Alles ergibt sich von alleine und das Schlafen können, ist ein Reifeprozess, der u.a. mit dem Hormon Melatonin zu tun hat. Die Kleinen müssen sich erst noch umstellen u. lernen, dass es Tag u. Nacht gibt. Im Mutterleib war es nämlich immer gleich dunkel. Der Kinderarzt, der die Methode aus dem Buch JKKSL entwickelte, tat dies ursprünglich für Kinder ab einem Alter von 12 Monaten u. auch nur als Ausweg, wenn die Eltern so stark am Rande ihrer Kräfte waren, dass sie Gefahr liefen, ihr Kind körperlich zu misshandeln. Da dachte er salopp gesagt: "Lieber alleine schreien lassen, als körperliche Übergriffe seitens der Eltern" Dieses Schlaftraining war also eine Notfallmaßnahme, die sich nun bestens verkauft und bei vielen Babys ihre Anwendung findet. Die Kleinen lernen hierbei nicht das Geringste. Sie werden im negativen Sinne konditioniert u. resignieren, weil sie nach realtiv kurzer Zeit wissen, dass doch niemand kommt. Das alles nur zur Info! Was Du damit machst, bleibt Dir überlassen. Wisse einfach, dass - egal, was andere sagen - Dein Mutterinstinkt IMMER Recht hat und Du Dein Kind definitiv NIEMALS mit Nähe und Liebe VERwöhnen oder VERziehen kannst. Ich wünsche Dir ganz viel Freude mit Deinem Baby und alles Gute. Viele Grüße Andrea ('Verzeih´ eventuelle Tipp- u. Ausdrucksfehler)

Mitglied inaktiv - 12.08.2010, 23:53



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Hallo nochmal Das Stillen heißt nicht umsonst "Stillen". Es bedeutet mehr, als nur Ernährung, weshalb es als Einschlafhilfe durchaus seine Berechtigung hat. Auch must Du keine Zeitabstände einhalten u. darfst stillen, wann immer Dein Baby es möchte. Nur so bleibt die Milchbildung in ausreichendem Maße in Gange. Die Muttermilch hat übrigens auch eine natürliche einschläfernde Wirkung. (Denke auch mal an warme (Kuh)Milch zu der auch Erwachsenen geraten wird, wenn sie nicht einschlafen können). Eure Tochter kann irgendwann alleine einschlafen, nämlich dann, wenn sie soweit ist und die nötige Reife dafür hat. Einschlafbegleitung ist bis zum 4. Lebensjahr vollkommen legitim und manchmal für die Kleinen erforderlich. In meinem anderen Posting schrieb ich ja, dass nichts zur Gewohnheit wird, sondern das Kind bestrebt ist, Schritt für Schritt zu wachsen u. sich in Richtung Autonomie zu entwickeln. Also: schaukelt, stille, wiegt, singt.... tut einfach das, was euer Baby zum Schlafen braucht. Es wird nicht im Chaos enden - und ich spreche nicht nur aus eigener Erfahrung heraus, sondern auch aus der Erfahrung so einiger Mütter, mit denen ich bereits über das Thema sprach... Zurück zum vielen Schlafen: Wenn Deine Milch "reicht", so kannst Du Deine Tochter ruhig schlafen lassen. Sollte die Milchbildung aber nicht so richtig in Gang kommen, so könnte es schon sein, dass zum Stillen das Wecken ab und zu nötig werden kann. Hierzu hole Dir aber bitte den Rat einer Stillexpertin --> Biggi Welter! Das Schlafverhalten variiert immer mal wieder. Oft schlafen Babys im 4. Monate besser, als im 6.-7., weil da ein massiver Entwicklungsschub ansteht. Viele Kleinen stehen hier erstmal wieder Kopf, dann folgen Zähnchen, dann der nächste Schub, wieder Zähnchen, dann mal Pause usw. ;-) Wie ich unten bereits schrieb: Höre in allem auf Dein Baby und Deinen Instinkt. So fährst Du immer richtig. Einschlafstillen darf zu 100% sein und ist das normalste der Welt. Die Brust ist eben der ECHTE und NATÜRLICHE Schnuller und das ECHTE und NATÜRLICHE Fläschchen. Das sage ich nur, wenn Dir mal ein Kommentar wie der folgende über den Weg läuft: "Die Brust ist kein Schnullerersatz!" *lach* Schon klar und Holz ist kein Furnierersatz und Bier kein Clausthalerersatz usw.... Bleib selbstbewusst bei Deinen intuitiven Entschiedungen und besorge Dir die Bücher, die ich empfohlen habe. Da hast Du alles, was Du brauchst. Nochmal alles Liebe Andrea

Mitglied inaktiv - 13.08.2010, 00:19



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Liebe Andrea, vielen Dank für die aufbauenden Worte. Das Beispiel mit Isabell ist wirklich super einleuchtend. Weißt du, wenn man von allen Seiten (Nachbarn, Schwiegereltern) zu hören bekommt, dass man das Kind verwöhnt, wenn man es z. B. in einen Tragesack packt und mit sich herumträgt oder wenn die Hebamme auf meine Nachfrage hin auch rät, dass man das Kind schreien lassen soll und zwischendurch mal wieder kurz tätschelt (also im Prinzip die Methodes aus JKKSL), dann zweifelt man irgendwann an seinem Mutterinstinkt und glaubt, man verwöhne sein Kind und trainiere im Verhaltensweisen an, die es später nicht ablegen kann. Aber durch deine Kommentare fühle ich mich erst mal wieder gestärkt. Wir werden also erst einmal geduldig weiter schuckeln, (was zwar inzwischen auch als echtes Krafttraining bezeichnet werden kann ;-)) und hoffen, dass unsere Tochter irgendwann an den Punkt kommt, wo sie das nicht mehr braucht. Übrigens, in den Schlaf stillen kann ich sie leider meist nicht. Sie schläft dann zwar an der Brust ein, aber wenn ich sie weg lege, wird sie meist eh wieder wach :-( Also, nochmals danke für deine Worte und dir alles, alles Liebe. Beste Grüße, Astrid

Mitglied inaktiv - 13.08.2010, 18:41



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Liebe Astrid! Es freut mich, dass Dir meine Worte geholfen haben! Ich weiß, wie es ist, von außen immer und immer wieder verunsichert zu werden, wo einem doch das Gefühl genau das Richtige eingibt. Ich bin sicher keine alternativ angehauchte Person (ist nicht negativ gemeint), aber in Hinblick auf die Kleinen und deren Erziehung bringt es meist sehr viel, sich doch mal wieder auf den Ursprung zu besinnen. Ich finde, dass Jean Liedloff in ihrem Buch ausgezeichnet auf den Punkt bringt, was die Kleinsten wirklich brauchen und auch die anderen beiden Bücher, von denen ich sprach, sind gut. Immer, wenn ich mal verunsichert bin, frage ich mich zuerst: "Wie war es denn ganz, ganz früher..." Dann erhalte ich meistens eine Antwort oder besser die Bestätigung meiner Intuition. Bleibe auf dem Weg, den ihr jetzt geht und Dein Kind wird es Dir danken. Nele wird nun zwei Jahre alt, wurde ausschließlich getragen und bis heute bedürfniserfüllt "erzogen" und sie nutzt rein gar nichts aus. Nochmal: sie hat sich stets weiter entwickelt ohne künstliches Herumbiegen an ihrer Entwicklung. Wenn sich eure Tochter nicht ablegen lässt (war bei uns, wie ich schrieb, genauso), dann lasst sie auf euch schlafen. Es wird nicht schaden und Du wirst merken, wenn Du sie ablegen kannst. Die Zeit vergeht so schnell und die Kleinen werden so schnell groß. Alles, was Du jetzt und auch in Zukunft für Deine Tochter tust, bekommst Du 1000fach zurück! Alles, alles Liebe für Dich und Deine Familie und wenn Du mal wieder bestärkt werden musst --> (ar77_2002@gmx.de) Viele Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 13.08.2010, 23:07



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

...ist hier ein Link mit einem Posting von mir, das Dir vielleicht helfen dürfte. ;-) http://www.rund-ums-baby.de/kinderarzt/beitrag.htm?id=269304 Nochmals liebe Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 13.08.2010, 23:31



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Herr Doktor Busse, nocheinmal die Frage: Machen Sie das auch mit Ihren Kindern so? Diese Frage wurde mir nämlich nie beantwortet....Mag es sein, dass Sie über keinerlei persönliche Erfahrung mit Kindern verfügen....? Mag es sein, dass Sie lediglich von Ihrer Berufserfahrung reden? Nun, sind 10 oder 15 Minuten, die Sie mit jedem Kind verbringen genug für eine solche Beurteilung....? Die Menschen lassen ihre Hunde, ihre Katzen, ihre Ehepartner ins Bett, warum also nicht ihre Kinder? Ich sehe fast täglich Menschen ihre Haustiere tragen, auf dem Arm, in Taschen, sehe sie, wie sie sie schaukeln, küssen. Warum nicht das eigene Kind? Entgegen zahlreicher öffentlicher und wissenschaftlicher Meinungen, die zahlreich auch im La Leche Verlag erschienen, fußt ihre Meinung auf einer Theorie, die den Zweck hat das Kind zu konditionieren. Ich bitte Sie, ein Kind zum Schlaf konditionieren? Mein Kind ist kein Tier! Da stellt sich die Frage, ob ich in Liebe erziehen oder konditionieren möchte.... Für jeden, der jetzt sagt: "Der Herr Doktor ist ein studierter Arzt, wie kannst Du" - Auch ich bin studiert und tausend andere auch. Mich würde wirklich Herrn Busses persönliche Erfahrung interessieren! Berichten Sie! MfG

Mitglied inaktiv - 14.08.2010, 08:53



Antwort auf: Fragen zum Schlaf

Du machst das toll Astrid! Hätten nur alle Menschen solch einen Draht zu ihren Instinkten und Gefühlen! dein Kind kann wirklich glücklich sein, bei Dir gelandet zu sein ;0) Zum Thema "angewöhnen": Ich habe einen Hund und ein Kind. Kennst Du die Erziehungsmethode des Konditionierens bei Hunden? Klar, bei meinem Hund funktioniert das. Wenn er den Napf hört, kommt er und sabbert, denn er weiß: Jetzt gibt es Happi. Und mein Kind? Klar, ich kann es schreien lassen, von außen beruhigen und dadurch bewirken, dass es resigniert, weil es weiß, "Bett heißt ich muß schlafen". Es wird also konditioniert, verknüpft das Bett mit Schlaf wie der Hund den Napf mit Futter. Aber ehrlich, willst Du Deinem Kind, das in Dir gewachsen ist, das Du mit all Deiner Liebe stillst und streichelst, küsst und schaukelst, willst Du dieses wie einen Hund an etwas "gewöhnen"? Selbst einem Hund würde eine Konditionierung durch "Schreien-lassen" nicht gerecht! Ich habe beschlossen mein Kind soll "In Liebe wachsen", ich will in Liebe begleiten, nicht konditionieren. Laß dein Kind doch einfach in Körperkontakt schlafen, wenn es beim Weglegen wach wird!? Mein Kleines hat die ersten Wochen NUR auf meinem Bauch schlafen können. Danach NUR in Körperkontakt. Danach NUR neben mir. Jetzt ist er ein jahr alt und schläft im eigenen, offenen bett neben mir. Jede dieser Phasen ging vorbei, ohne dass ich "konditionieren" mußte. Vertrau Dir! LG

Mitglied inaktiv - 14.08.2010, 09:07



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