Sehr geehrter Herr Dr. Busse, Unsere Tochter kommt in letzter Zeit ständig und hat irgendwelche „Auas“, sie hält mir dann die Hand, das Bein, etc. hin und will das ich Puste und Küsschen drauf gebe. Sie sagt es ständig auch wenn sie kein Aua hat und möchte dann dass ich es gut mache. Auch sagt sie seit neuestem „Tatütata“ (Sirene?) und dann will sie gleich hoch und drückt sich an mich. „Tatütata“ scheint ihr Angst zu machen, keine Ahnung warum oder was sie damit meint. Auch vor fremden Männern hat sie Angst, wenn ein Handwerker ins Haus kommt dann kommt sie gleich zu mir oder meinem Mann, drückt sich an uns und schaut nach unten…..nach einer Weile will sie dann wieder runter, behält den Fremden aber immer im Auge. Besonders schlimm ist es bei Männern mit Bart. Eigentlich war sie noch nie ein Schmusekind, von Anfang an nicht, (Ihre Plüschtiere liebt sie aber über alles, diese werden auch „ei“ gemacht, geküsst und gefüttert) sie wollte immer ihre Freiheit, (Brutkasten?) wollte auch nie im Familienbett schlafen, von Anfang an im eigenen Bett, wo sie auch immer brav durchgeschlafen hat. Aber in solchen Momenten wie oben beschrieben (Angst, Aua) ist ihr unser Schoss und Trost ganz lieb. Wenn man sie lieb fragt, bekommt man auch ab und an ein Küsschen oder ne Umarmung, aber nur wenn sie es will. In letzter Zeit legt sie auch immer mal wieder ihren Kopf an uns oder will unsere Hand haben wenn wir am Tisch sitzen, vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung dass unser Wirbelwind noch etwas anhänglicher wird. Sie ist immer in Bewegung, sehr neugierig aber einfach mal mit ihr auf der Couch sitzen- Fehlanzeige sie will immer runter und tun und machen, gehe ich aber aus dem Zimmer, ruft sie mich gleich und kommt gucken wo ich bin. Wenn wir Bücher anschauen, dann bleibt sie bei mir sitzen und zeigt, bzw. sagt mir was sie sieht. Bücher liebt sie, da bleibt sie auch länger am Ball als mit Spielzeug Auch die Tiere im Buch werden geknuddelt und geküsst.. Spielsachen werden 5-10 Minuten erkundet und dann wird das nächste genommen. Ihr Sprachschatz ist- so denke ich- normal, ca. 300-400 Worte einige ganz deutlich, andere weniger deutlich. S, SCH, Z X kann sie noch nicht wirklich aussprechen und ersetzt das S Bsp. Mit einem L. Zweiwortsätze werden immer mehr: „Mama komm“, „Papa aufstehen“, „Mama mit“ und ab und zu kommen auch mehr Worte, wie Bsp.:“Hund –Leine-Wald“, In den letzten Wochen plappert sie eigentlich alles nach was sie hört,- verstehen tut sie alles, wirklich alles! Bei Worten die sie noch nicht Sprechen kann, verständigen wir uns mit Ja/Nein- Fragen, das klappt prima, da sie ja wie oben geschrieben alles versteht. Sie nennt sich selbst Lena (Kurzform von Marleen) sie kann aber auch zwischen Du und ich unterschieden, wenn ich Bsp.: frage, wo ist „Deine“ Nase, dann zeigt sie es mir und frage ich: Wo sind „Meine“ Augen, dann zeigt sie auf meine. Sie konnte mit 18 Monaten sämtliche Melodien nachsummen und jetzt wenn ich singe, dann ersetzt sie Worte die ich absichtlich weg lasse. Sie ahmt viel nach, macht kleine Holzsteckpuzzles, kann 8 Farben zuordnen und benennen, (bei allem was sie mir zeigt, sagt sie auch gleich die Farbe dazu) baut Türme aus ca. 8-12 Steinchen, Malt gern (eher noch kritzeln, mittlerweile sind es neben Strichen auch keisähnliche Rundungen),merkt sich schnell Dinge und ist ein helles Köpfchen das weiß was es will. Abends besteht sie auf ihre Hörspielkassette, diese findet sie toll und dabei schläft sie gut ein. Mit anderen Kindern hat sie es nicht so, sie ist ein Einzelkind und andere Kinder sieht sie höchstens 1-2 mal pro Woche wenn wir ins Schwimmbad gehen, jedoch ist das Spielzeug der Kinder interessanter als die Kids selbst. Da ich von zu Hause aus Arbeite und immer da bin, haben wir leider erst im April einen Kindergartenplatz hier im Dorf bekommen. Auf ihren Cousin (7 Jahre) und den Sohn einer Freundin (4 Jahre) ist sie jedoch ganz wild und freut sich wenn sie da sind. Sie fragt auch immer: “Mama Kinder“. Sie konnte mit korrigierten 20 Monaten frei Laufen (sie war ein Frühchen der 26+5 SSW, 900 Gramm Geburtsgewicht, nach einer Infektion und einer Plexusblutung, welche sich spontan resorbierte und kurz vor der Entlassung nicht mehr nachweisbar war, gab es keine Komplikationen, sie war bist dato noch nie richtig krank, hatte außer KG nach Bobath bis zum ersten Geburtstag keinerlei Förderung) Drehen, Greifen etc. waren immer zeitgerecht. Momentan steckt sie bis zu den Ohren in der Trotzphase, wenn ich etwas verbiete oder ihr was wegnehme wo sie nicht ran soll, dann wird gleich gejammert und mit den Füßen getrippelt. Wenn ihr etwas misslingt, dann wird auch gleich gejammert und auch dann ruft sie:“ Aua“ oder: “Oh Mann“!Ansonsten ist sie eigentlich ein liebes Mädchen, sie lacht gern und mag es uns zu Necken und wenn wir mit ihr toben….Im April hatten wir die letzte Frühchenkontrolle, dort wurde uns gesagt dass alles ok ist und dass wir nicht mehr kommen müssen. Da diese Kontrollen nun nicht mehr sind, würde ich mich über eine Einschätzung von Ihnen bezüglich der Entwicklung sehr feuen. Achja, unsere Maus ist nun 2,5 Jahre alt (wir korrigieren nicht mehr) sie ist 89 cm groß und wiegt 12,8 Kilo. Ich entschuldige mich im Vorfeld für den mega langen Text, ich wollte mit dieser detaillierten Beschreibung Ihre Einschätzung erleichtern, denn übers Internet ist es ja manchmal schwer ein genaues Bild zu bekommen. Viele Liebe Grüße und herzlichen Dank für die Mühe die Sie sich hier in diesem Forum machen. Wonnilein
Mitglied inaktiv - 26.10.2010, 23:45