Hallo Frau Klassen,
Vielen lieben Dank für die Beantwortung meiner letzten Frage. Ich erzählte bereits, dass meine Tochter nicht zu beruhigen sei und ich deshalb immense Schuldgefühle habe und mich als Versagermutter ansehe. Ich war nun bereits mit meiner Tochter bei einer emotionalen ersten Hilfe Therapie, welche sehr aufschlussreich für mich war, dort vermutete man, dass meine 12 Wochen alte Tochter eine Regulationsstörung hat. Ich mache mir nun wieder immense Vorwürfe, da ich denke, ich habe meiner Tochter zu schnell zu viele Reize angeboten, das heißt, zum Beispiel einkaufen fahren mit ihr oder in die Stadt gehen. Nunmehr habe ich alle Reize ausgeschaltet, kein einkaufen gehen, keine Stadt mehr etc. Manchmal traue ich mich noch mit ihr im Kinderwagen spazieren zu fahren. Ich habe aber immer totale Angst, dass sie schreien könnte und bin deshalb immer total angespannt. In der Therapie kam auch heraus, dass ich große Versagensängste habe. Das heißt im Umkehrschluss ich stehe ständig unter Spannung, was sich auf meine Tochter widerum auswirkt. Meine Angst als Mama zu versagen nimmt überhand und ich schaffe es nicht mehr richtig, die Signale meines Babys einzuordnen. Durch die Therapie ist mir bewusst geworden, dass ich Psychologische Hilfe benötige, aber es tut mir so leid für meinen kleinen Engel, ich habe alles falsch gemacht, weil ich perfekt sein wollte, alles alleine zu schaffen und ständig angespannt bin, weil ich Angst habe, dass mich jemand für eine schlechte oder unfähige mutter halten könnte. Diese Ängste sind sehr tiefgreifend und rühren aus meiner eigenen familiengeschichte. Ist es für das Bonding zwischen meiner Tochter und mir zu spät? Ich liebe mein Kind über alles und kann mir meine Fehler nicht verzeihen. Vielen Dank für Ihre Antwort.
VG Fleur
von
Fleur85
am 16.08.2019, 23:26
Antwort auf:
Schuldgefühle loswerden und sich als Mama fühlen
Indem du dir Hilfe gesucht hast, und die Probleme lösen möchtest, hast du ALLES RICHTIG gemacht, nicht alles falsch!
Aus deinen Texten kann man herauslesen, dass du eine Mama bist, die ihr Kind liebt.
Damit hast du alles was dein Kind braucht und was dein Kind möchte! Du schuldest ihm nur deine Liebe und Hingabe UND DIE HAST DU ! ! ! All das sucht man in einer tollen Mutter!
Du bist eine Mama die sich Unterstützung holt, weil sie merkt dass sie sie benötigt. Eine Mama die das beste für sich und ihr Baby möchte! Mit der Unterstützung die du dir geholt hast wirst du das erreichen und die Dinge werden sich früher oder später ändern. Es wird einfacher werden, je älter das Kind wird!
Weiter so.
von
Muschelnudel
am 17.08.2019, 11:13
Antwort auf:
Schuldgefühle loswerden und sich als Mama fühlen
Liebe Fleur85!
Die Baby werden mit dieser Regulationsstörung geboren.Da man sein Baby erst kennenlernen muss,ist es richtig auszuprobieren.Jede Mama muss einkaufen und geht auch mal in die Stadt.Da haben nichts falsch gemacht!!! Sie haben festgestellt,das ihr Baby das überfordert und es umgestellt.Finde das total verantwortungsvoll!
Ich habe noch eine gute Nachricht.Für eine gute Bindung ist es nie zu spät.Man kann jeden Tag neu daran arbeiten:-) Was hilft ist: Körperkontakt ( im Tuch tragen),viel Blickkontakt,mit dem Baby sprechen...
Was ich ihnen auch immer noch empfehle ist,das sie sich eine Familienhebamme als Unterstützung holen.Die kommt 1-2 mal die Woche.Manchmal gehe ich mit Frauen,die ich z.zt. begleite auch einfach nur spazieren und quatsche...das hilft manchmal aufgebaute Ängste abzubauen.Gehe dann lieber am Waldrand,anstatt in der Stadt( wenn die Umgebung das zulässt).Ausserdem kennt jede Mutter das Problem des schreienden Kindes in der Öffentlichkeit.Nur die OHNE gucken dann doof;-)
Im Tuch klappt der Spaziergang meistens besser.
Also Fazit: es liegt nicht an ihnen.Ihre Maus ist so geboren,und eine Mutter muss man erst werden.Das braucht ZEIT!!!!!!!!
Freundliche Grüße,
Mareike Klassen
von
MKlassen
am 17.08.2019, 11:17
Antwort auf:
Schuldgefühle loswerden und sich als Mama fühlen
Liebe Fleur!
Die Familienhebamme zeigt ihnen auch die Babymassage und zeigt ihnen das Pucken des Babys.
Freundliche Grüße,
Mareike Klassen
von
MKlassen
am 17.08.2019, 12:25