Liebe Frau Höfel, (ich habe meine alte Frage und Ihre Antwort (vielen lieben Dank dafür!!) kopiert, bitte siehe ggf. unten.) Sie rieten mir, bei vorzeitigen (nicht muttermundwirksamen) Wehen Bryophyllum 50% zu nehmen, das tue ich jetzt seit dem 5.5. Es geht mir gut, dem Baby auch, ich schone mich weiterhin. Der Verdacht auf Streptokokken entpuppte sich zum Glück als negativ!! Können Sie mir sagen, über welchen Zeitraum ich Bryophyllum weiter nehmen soll? In der Packungsbeilage steht 2 Wochen.. Und ab welcher Schwangerschaftswoche soll man auf diese wehenhemmenden Maßnahmen (immer liegen, Bryophyllum, Toko-Öl und Tee) verzichten, um die normalen Senk- und Übungswehen nicht zu beeinflussen? (Komme morgen in die 31. ssw) Vielen Dank und beste Grüße Juliane Re: Kontraktionen der Gebärmutter 27. SSW - Bryophyllum? Liebe Juliane, Streptokokken finden sich auf der Haut, im Darm und - bei fünf bis 20 Prozent der Frauen - auch in der Scheide. Bei intaktem Immunsystem reicht die Abwehrkraft des Körpers aus, um die Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Diese Bakterien gelten zwar nicht als "typische" Erreger einer Geschlechtskrankheit, sie können aber beim Sexualkontakt weitergegeben werden. Bei sexuell aktiven Frauen sind in der Scheide häufig Keime festzustellen, die im Normalfall dort nicht anzutreffen sein sollten. Dazu zählt neben den Streptokokken etwa der typische Darmkeim Escherichia coli, aber auch zahlreiche andere Erreger, die ansonsten vor allem im Darm und auf der Haut zu finden sind. So lange der Selbstreinigungs-Mechanismus der Scheide funktioniert und die Vaginalflora intakt ist, müssen aufgrund dieser Keime keine Probleme entstehen. Liegen jedoch Störungen des Scheidenmilieus vor, können sich auch Streptokokken ausbreiten und vermehren. Sie verursachen typische Beschwerden wie etwa verstärkten gelblichen Ausfluss und möglicherweise Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Je nach Beteiligung anderer Erreger kann dieser Ausfluss sehr übel riechen. Im Mikroskop findet sich in solchen Fällen oftmals eine Mischflora aus verschiedenen Keimen, die sich gegenseitig in ihrem Wachstum begünstigen können. -Östrogenmangel -falsche Intimhygiene, die zur Zerstörung der Scheidenbiologie führt -Allgemeinerkrankungen wie z. B. Diabetes -Fremdkörper in der Scheide (z. B. bei Kindern: Nüsse, Murmeln, Legosteine etc.) sind Ursachen. -Erhaltung des natürlichen, sauren Scheidenmilieus -Vermeiden von Scheidenspülungen, Intimsprays oder Intimpflegemittel -Tägliche Reinigung des Scheidenbereichs mit klarem Wasser -Regelmäßiges Wechseln von Unterwäsche und Handtüchern beugen vor. In der Scheide nachgewiesene Streptokokken müssen nur bei ausgeprägten Symptomen mit Antibiotika behandelt werden. In vielen Fällen hilft es, die körpereigene Abwehr zu stärken und den Selbstreinigungs-Mechanismus der Scheide anzuregen. Auch können lokal desinfizierende Maßnahmen unterstützend wirken. Streptokokken sind an zahlreichen Infektionen beteiligt. Schon im Altertum wurden mit diesen Bakterien in Verbindung stehende Infektionserkrankungen - z. B. Wundrose, Kindbettfieber und Phlegmone - beobachtet. 1903 wurde damit begonnen, die perlschnurartig aufgereihten Erreger nach ihrem Verhalten auf Kulturplatten zu unterteilen. Je nach Untergruppe zeigen Streptokokken ein unterschiedliches Wachstum auf den Nährmedien. Sie besitzen die Fähigkeit, Blut unterschiedlich zu zersetzen, weshalb ihre Unterteilung zunächst auch nach ihrem Hämolyse-Verhalten erfolgte: Alpha-, Beta- und Gamma-Hämolyse. Unter Hämolyse versteht man die Auflösung roter Blutkörperchen infolge der Zerstörung ihrer Zellmembran. Weitere wichtige und klinisch relevante Unterteilungen gelangen der Ärztin Rebecca C. Lancefield 1928, indem sie die Wandstrukturen der Bakterien näher untersuchte. Auf Basis von Lancefields Erkenntnissen werden Streptokokken seitdem in die Gruppen A, B, C, D etc. eingeteilt. Folgende Stämme sind für den Vaginalbereich relevant: 1. ) Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pygenes) Folgende Infektionen werden von diesem Erreger verursacht: Rachen- und Mandelentzündungen, Scharlach Erysipel (Rotlauf) Phlegmone Lokale Infektionen können bei schlechten Bedingungen zu einer Sepsis führen Eine Puerperalsepsis (Kindbettfieber) geht von einer Infektion der Gebärmutterschleimhaut nach einer Entbindung aus. Deshalb empfiehlt sich bei Fieber während oder nach der Geburt und entsprechenden Auffälligkeiten eine großzügige Antibiotika-Prophylaxe. Als Spätfolge einer Streptokokken-Infektion der Gruppe A kann - vor allem bei unzureichend oder nicht behandelten Infektionen des Rachenraumes - das "Rheumatische Fieber" mit einer Herz- und Nierenbeteiligung auftreten. Kindbettfieber(Puerperalsepsis): Bei nicht rechtzeitig behandelter Gebärmutterinfektion können sich die Erreger bei ungünstigen Bedingungen über die Blutbahn im gesamten Körper ausbreiten. Beim Versuch, die Infektion in den Griff zu bekommen, setzt der Organismus Abwehrmechanismen in Gang, die unter anderem mit einer Gerinnungsaktivierung einhergehen. Dadurch kommt es im weiteren Verlauf zu einem Verbrauch der Gerinnungsfaktoren, wodurch die Blutgerinnung nicht mehr möglich ist. Die Folge sind Einblutungen, Organversagen, Schock mit Kreislaufversagen und Tod. Diese geburtshilfliche Komplikation ist mittlerweile sehr selten geworden. 2.) Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe B (Streptococcus agalacticae) Von Bedeutung ist diese Gruppe bei folgenden Erkrankungen: Wundinfektionen Sepsis Hirnhautentzündungen Harnwegsinfektionen Neugeborenensepsis Besonders gefürchtet ist die Neugeborenensepsis. Man unterscheidet dabei eine rasche, unmittelbar nach der Geburt auftretende Form (early onset) und eine etwas später auftretende Form (late onset). Die early-onset-Form wird vor allem im Fall des vorzeitigen Blasensprungs bei nachgewiesener Scheidenbesiedelung durch Streptokokken begünstigt. Das Neugeborene zeigt eine lebensbedrohliche Allgemeininfektion, die durch Schock, Hirnhautentzündung und Atemnotsyndrom gekennzeichnet ist. Nur eine früh einsetzende, konsequente Therapie kann die Sterblichkeit senken, die mit 20 bis 50 % angegeben wird. Bei der late-onset-Form spielt auch die Umgebung des Neugeborenen als Infektionsquelle ein Rolle. Nicht in jedem Fall wird eine vorgeburtliche Therapie bei Nachweis von B-Streptokokken als sinnvoll erachtet. Nur wenn zusätzliche Risiken, wie vorzeitige Wehen (wie bei Ihnen!) hinzukommen, ist eine Behandlung mit Antibiotika in der SS anzuraten. Ansonsten wird bei Nachweis von Streptokokken der Gruppe B wird eine vorbeugende Antibiotikagabe während der Geburt empfohlen, damit die Keimbelastung für das Kind niedrig gehalten wird. Enkin et al. (2006) machen keine Angaben zu iv. oder oral, da die Gabe nur als Prophylaxe zu sehen ist und keine 100%ige Sicherheit bietet. Das Kind kann sich immer anstecken, aber mit der Antibiose ist die Keimbelastung geringer und die Infektion in vielen Fällen zu vermeiden. Bryophyllum können Sie gerne nehmen. 3x täglich eine Messerspitze. bitte geben Sie bei google.de "Bryophyllum" und "Herdecke" ein, dann bekommen Sie diverse Quellen. Wenn Sie den Beitrag bei "Quinte" (dürfte der 1. Treffer bei google sein) lesen, finden Sie am Ende die Originalstudien. Wieviel Magnesium nehmen Sie? Es sollten nicht mehr als 300 mg pro Tag sein! Gefahr der Ödembildung! Liebe Grüße Martina Höfel Liebe Frau Höfel, ich hoffe, Sie können mir einen guten Rat geben. Seit Mitte der 21. SSW habe ich Wehen ohne Auswirkungen auf den Muttermund (harter Bauch bis hin zu Ziehen in Leisten und Kreuzbandbereich, Druck nach unten). Dem Baby geht es prima. Auf Rat des Gynäkologen verbringe ich meine Zeit seit der 21. Woche nun liegend auf dem Sofa/im Bett und schone mich sehr. Die Werte des CTG schlagen bis zu 30% aus, es sind häufige Kontraktionen zu sehen. Ich nehme Magnesium und seit 2 Wochen wende ich das Toko-Öl an und trinke eine Tasse wehenhemmenden Tee am Tag. Ich wohne im Ausland und leider ist hier eine Betreuung durch eine Hebamme nicht üblich, so dass ich mit folgender Frage alleine dastehe: Ich habe mir Bryophyllum 50 % von Weleda besorgt, zögere aber noch mit der Einnahme, da ich es nur aus Internet-Foren bzw. dem Buch "Hebammensprechstunde" von Frau Stadelmann kenne. Mein Gynäkologe kennt das Mittel nicht und ich weiß nicht, ob ich es nehmen soll, und wenn ja, in welcher Dosierung. Und ab welcher SSW sollte man die wehenhemmenden Maßnahmen ganz abklingen lassen, um den normalen Senk- und Vorwehen nicht im Wege zu stehen? Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Mitglied inaktiv - 19.05.2010, 12:45