Ich habe vor knapp neun Monaten meinen Sohn per sekundären Kaiserschnitt entbunden. Da es für mich sehr schwer ist, dies zu verarbeiten, hätte ich gerne gewusst, wie so etwas vermeidbar ist bzw ob es auch an einer Beckenanomalie liegen könnte.
Kurzer Bericht:
Da ich sehr klein bin, hatte mein Kind von Anfang an sehr wenig Platz. Das ging in der 8. SSW los mit Umstandskleidung etc. Ich habe über 20 kg zugenommen. Drei Wochen vor der Geburt teilte mir mein Frauenarzt mit, dass das Kind schon gut im Becken saß. Kurz darauf hatte ich Vorgespräch mit meiner Hebamme, die meinte, dass er sich noch besser hätte einstellen können.
Ich habe dann auch zwei Wochen vor dem Geburtstermin Geburtswehen bekommen und bin erst sehr spät, ca. 24 Stunden nach Einsetzen der Wehen, in die Klinik gefahren, da die Wehen gut auszuhalten waren. Dort angekommen sagte man mir, dass das Kind nicht sehr tief läge, mein Muttermund jedoch schon 5 cm geöffnet sei. Von da an ließ man mich liegen und es tat sich nichts mehr bis auf einen kurzen Ultraschall. Erst als meine Fruchtblase platzte, kam jemand, aber nur zum Aufwischen. 12 Uhr Mittags wurde mir gesagt, dass der Muttermund nun 10 cm hätte. Es wurde kurz mit Beckenkreisen versucht, aber als um 13 Uhr noch kein Kind da war, beschloss man es per Sectio zu holen. Was ich bekam, war ein Schreikind, mit dem ich bei sämtlichen Schreiambulanzen, Homöopathen und Osteopathen war. Kopfumfang war übrigens 36 cm, Größe 53 cm.
Nun meine Frage, da ich gerne ein zweites Kind hätte und mir große Sorgen um einen weiteren Kaiserschnitt mache. Wie kann ich feststellen, ob ich sozusagen zum spontanen Gebären geeignet bin?
Mitglied inaktiv - 17.03.2010, 18:39
Antwort auf:
Hoher Geradstand
Liebe petercaro,
"Wie kann ich feststellen, ob ich sozusagen zum spontanen Gebären geeignet bin?" Diese Eignung läßt sich nicht anhand einer Checkliste abhaken und bei Erreichen einer bestimmten Punktzahl aussprechen.
"Da ich sehr klein bin........". Wie groß sind Sie? Bei sehr kleinen Frauen kann entweder das gesamte Becken oder nur der Beckeneingang verkleinert sein. Das heißt allerdings nicht, dass Frau gar nicht spontan gebären kann - es dauert manchmal einfach.
"....hatte mein Kind von Anfang an sehr wenig Platz. Das ging in der 8. SSW los mit Umstandskleidung etc." In der 8. SSW ist der Embryo 3-4 cm groß! Da kann es kaum ein Platzproblem gegeben haben.
"Ich habe über 20 kg zugenommen."
"Drei Wochen vor der Geburt teilte mir mein Frauenarzt mit, dass das Kind schon gut im Becken saß. Kurz darauf hatte ich Vorgespräch mit meiner Hebamme, die meinte, dass er sich noch besser hätte einstellen können." Ich kann von hier natürlich nicht feststellen, wer Recht hatte.
"Ich habe dann auch zwei Wochen vor dem Geburtstermin Geburtswehen bekommen und bin erst sehr spät, ca. 24 Stunden nach Einsetzen der Wehen, in die Klinik gefahren, da die Wehen gut auszuhalten waren." Das ist nicht ungewöhnlich.
"Dort angekommen sagte man mir, dass das Kind nicht sehr tief läge, mein Muttermund jedoch schon 5 cm geöffnet sei." Was heißt nicht sehr tief? Konnte man den Kopf noch aus dem Becken schieben? Gab es eine andere Besonderheit?
"Von da an ließ man mich liegen und es tat sich nichts mehr bis auf einen kurzen Ultraschall." Aufnahmeultraschall oder zweiter Ultraschall im Verlauf der Geburt?
"Erst als meine Fruchtblase platzte, kam jemand, aber nur zum Aufwischen." Wie viel Zeit war seit der Aufnahme vergangen? Normalerweise wird nach Blasensprung untersucht - es sei denn die letzte Untersuchung ist kurz vorher gewesen.
"12 Uhr Mittags wurde mir gesagt, dass der Muttermund nun 10 cm hätte." Wenn der Muttermund vollständig ist, dann wird meist 2 Stunden abgewartet, ob der Kopf tiefer tritt und die Geburt voranschreitet. Dazu muss man nicht ständig untersuchen- es gibt auch äußere Anzeichen.
"Es wurde kurz mit Beckenkreisen versucht, aber als um 13 Uhr noch kein Kind da war, beschloss man es per Sectio zu holen." Wissen Sie, in welcher Höhe der Kopf stand? Mutterpass? Arztbericht?
"Was ich bekam, war ein Schreikind, mit dem ich bei sämtlichen Schreiambulanzen, Homöopathen und Osteopathen war." Schreiben Sie das "Schreikind" der Sectio zu? Auch spontan geborene Kinder können Schreikinder werden.
"Kopfumfang war übrigens 36 cm, Größe 53 cm." Wie viel hat Ihr Kind gewogen?
Es kann sein, dass das Kind für Ihr Becken zu groß war. Es kann sein, dass es sich nicht korrekt eingestellt hatte. Was bedeutet Ihre Überschrift? War die Rede von einem hohen Geradstand? Es kann genausogut sein, das etwas Geduld Abhilfe geschaffen hätte.
Lassen Sie sich den Geburtsverlauf (zusätzlich zum Geburtsbericht) schicken. Dann wissen Sie es genau!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 18.03.2010
Antwort auf:
Hoher Geradstand
Viiiiiiiiiiiieeeeeeeelen Dank!
Gibt es die Möglichkeit, dass ein Kind, das schon mal im Becken saß, wieder "hochrutscht"?
Blasensprung war um 7 Uhr morgens, d.h. gut 7 Stunden vor der Sectio und zwei Stunden nach der Aufnahme.
Zwei Stunden nach MuMu-Öffnung von 10 cm wurde die Sectio gemacht. Das wurde allerdings schon eine Stunde vorher beschlossen, die Anästesistin hatte nicht früher Zeit.
Der Kleine hatte 3.210 g. Also eher Normalgewicht.
"Hoher Geradstand" wurde in meinem Mutterpass nach der Sectio bei Besonderheiten eingetragen.
Mitglied inaktiv - 19.03.2010, 08:47
Antwort auf:
Hoher Geradstand
Noch eine Anmerkung:
Die Hebamme wollte die Geburt bereits Vormittags per Sectio beenden. Mein Arzt hat dann entschieden, wenn es der Wunsch der Mutter ist, können wir so lange weitermachen, wie es Kind und Mutter gut geht.
Ist es normal, dass eine Geburt so schnell abgebrochen wird? Sie schreiben ja, dass man eher noch etwas Geduld hätte aufbringen sollen.
Hätte eine PDA Entspannung im Becken hervorrufen können bzw. den "hohen Geradstand" in eine Spontangeburt "umwandeln" können?
Mitglied inaktiv - 19.03.2010, 08:53
Antwort auf:
Hoher Geradstand
Liebe petercaro,
es ist sehr schwierig die Situation im Ganzen zu erfassen!
Das geht schon damit los, dass Hebamme und Arzt anscheinend schon bei der Einstellung des Kindes nicht übereinstimmten (gut im Becken - könnte besser sein).
Die Diagnose hoher Geradstand kann erst gestellt werden, wenn der Muttermund vollständig, die Fruchtblase gesprungen und kräftige Wehentätigkeit vorhanden ist.
Wenn das Kind von vornherein nicht gut eingestellt war, hat die Hebamme (nach Beckenaustastung?) anscheinend schon früh Bedenken gehabt. Aber für einen vermuteten hohen Geradstand wurde auch nicht viel versucht (außer Beckenkreisen).
Am besten suchen Sie nochmal das Gespräch mit Hebamme und Arzt.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 20.03.2010