Eine Frage, ich bekomme am mo. 16.06. eine Einleitung wg. Gestationsdiabetes. Da man ja wg. Risikos nicht über den ET kommen soll. Bei letzter VU war MuMu noch nicht geburtsreif (gestern). Kann es mir passieren, dass ich dann am Montag mit der Einleitung nichts tut und es über Tage dauert, bis dann evtl. ein Kaiserschnitt gemacht wird?
bitte um kurze Antwort
Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 15:55
Antwort auf:
einleitung bei gestationsdiabetes
Liebe irmi,
Sie vermuten richtig: Geduld ist gefragt! Geduld, Geduld und nochmal Geduld!
Vor dem Einleiten kommt der Wehenbelastungstest.
Bei einem Wehenbelastungstest wird eine Braunüle gelegt und ein Wehenmittel per Infusion gegeben. Dadurch fangen ganz langsam Wehen an. Diese sind nicht mit Geburtswehen zu vergleichen, sie sind viel schwächer.
Wir schalten neuerdings erst einen nasalen OBT vor. Bekommt die Frau mit Nasenspray schon Wehen, entfällt der Test per Infusion.
Mit diesem Test kann man herausfinden, ob die Plazenta unter Stress (Wehen!) noch ausreichend arbeitet und das Kind gut versorgt wird. Gibt es bei der Versorgung des Kindes über die Plazenta Probleme, so kann man diese an Herztonveränderungen auf dem CTG sehen und entsprechend handeln.
Ist alles in Ordnung und das Kind soll geboren werden, wird man Ihnen für den nächsten Tag das "Primen" anbieten. D.h., man würde ein Gel an den Muttermund geben, welches Prostaglandine enthält und die Geburtsbereitschaft fördern soll.
Durch das Gel können drei Dinge geschehen (deshalb muß man das Primen meist mehrmals wiederholen):
1. Es passiert nichts
2. Sie bekommen Wehen und es passiert immernoch nichts
3. Das Kind kommt!
Da das Gel nur alle 6-8 Stunden verwendet wird (wenn die Wehen erst gar nicht kommen oder nach zwei Stunden wieder aufhören), wird die eine oder andere Frau geneigt sein zu sagen, dass es viele Stunden gedauert hat!
Nach 3x Gel ist erstmal ein Tag Pause. Deshalb bitte Geduld mitbringen!
Dann geht es erst an die eigentliche Einleitung. Das heißt Tropf dran und bei einem gewissen Muttermundsbefund die Fruchtblase auf. Dann gibt es allerdings auch kein Zurück mehr.
Nicht erschrecken: bevor die Kolleginnen anfangen, werden alle Papiere ausgefüllt (Anästhesie, Sectio) - rein vorsorglich.
An welcher Stelle man in dieses Procedere einsteigt, hängt vom Befund ab. Entweder Primen (bei unreifem Befund) oder gleich Tropf.
Erst dann kommt der Kaiserschnitt.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 13.06.2008