Liebe Frau Höfel,
Ich leide in der Schwangerschaft immer wieder an Schlafstörungen in Form von schrecklichen Albträumen und anschließendem stundenlangen Grübeln. In meinem jetzigen Leben ist alles gut und stabil. Leider war meine Kindheit durch Missbrauch, Verlassen und Tod geprägt. Dies führte vor 10 Jahren zu einer schweren Depression mit Suizidgedanken, nachdem ich es jahrelang verdrängt hatte. Ich litt zeitlebens immer wieder an schrecklichen Albträumen. Heute bin ich über das Schlimmste glücklicherweise hinweg. Dennoch quälen mich im Moment wieder diese Albträume, die mich an diese furchtbare Zeit erinnern und mich einfach nicht los lassen. Die Schlaflosigkeit macht zusätzlich labil und der Druck nur glücklich zu sein macht es ebenfalls nicht leichter, denn ich freue mich ja auf mein Baby. Es ist schwierig, sich diesbezüglich jemandem zu öffnen. Außerdem habe ich Angst, wieder komplett in eine Depression zurück zu fallen, wenn das Kind da ist. Ist dies normal in einer Schwangerschaft und was kann ich persönlich tun, um mir das Schlafen zu erleichtern?
Mit besten Grüßen,
Yue
von
Yue
am 09.02.2018, 11:42
Antwort auf:
Depressionen in der Schwangerschaft
Huhu Yue,
ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich hatte in der Vergangenheit mit Depressionen zu kämpfen und diese haben mich in Form von Ängsten, Schlaflosigkeit, Träumen, Heulattacken vor allem in der ersten Hälfte meiner Schwangerschaft eingeholt. Verstärkt wurde das Ganze dadurch, dass ich völlig ungeplant mit 40 nochmal mit einem klassischen Nachzügler schwanger wurde. Auch ich habe den sozialen Erwartungsdruck als Schwangere habe man glücklich zu sein als belastend empfunden. Dabei habe ich mich auch recht schnell irgendwie auf mein Baby gefreut.
Mittlerweile (31.SSW) geht es mir gut. Mir hat geholfen, dass ich zu einigen guten Freundinnen bezüglich meiner Gefühle ehrlich sein konnte, dass es mir zunehmend gelang, mir meine ambivalent Gefühle selber zuzugestehen, dass ich für mich eben beschloss, gut, dann bin ich eben eine ängstliche Schwangere...
Was aber vor allem wirklich Entlastung gebracht hat, ist die Tatsache, dass ich mich habe krankschreiben lassen und zum Therapeuten ging.
Mittlerweile geht es mir wirklich gut. Es gab schlimme Zeiten zwischendurch. Aber jetzt macht es mir wirklich Spaß die ganzen Babysachen zu sortieren. Nur die Träume kommen immer mal wieder und auch Ängste schleichen sich schon mal ein. Aber ich kann gut damit umgehen.
Vielleicht tröstet dich das ein bisschen. Und vielleicht hast du ja auch noch einen Therapeuten, den du kontaktieren kannst.
Herzliche Grüße
Serana
von
Serana
am 09.02.2018, 12:45