Liebe Martina Ich hatte vor drei Monaten meine erste Geburt. Ich bin 39 Jahre alt. Da ich Angst vor dem Spital habe (früher Missbrauchsfall), wollte ich im Geburtshaus mein Kind bekommen. Anfangs lief alles gut. Einfach sehr schnell, sehr starke Wehen, dann starke Presswehen, dann leider ein Wechsel der Beleghebamme. Sie hat mich überredet aus der Geburtswanne zu gehen und mich auf den Rücken zu legen. Dann stockte alles. Ich spürte, dass es falsch war so zu liegen, aber sie war sehr autoritär, hat fast nur mit meinem Partner gesprochen statt mit mir. Nach 3.5 h starken Presswehen alle 2 Minuten wurde ich mit Taxi ins Spital verlegt. Unterwegs gab sie mir Wehenhemmer, doch ich musste unverändert in den dümmsten Positionen weiter pressen. Im Spital eine neue Hebamme. Sie will es mit mir "versuchen", schreit mich an, ich würde es falsch machen, dem Schmerz ausweichen oder mein Becken nicht richtig öffnen. Ich würde das Kind so beschädigen. Im Hintergrund höre ich ihre Herztöne immer wieder weggehen. Es war die Hölle. Zu diesem Zeitpunkt war ich kaum mehr bei mir. Ich presse insgesamt noch 3 h weiter bis ein Arzt unterbricht und das Kind mit Saugglocke und langem Dammschnitt holt. Auf dem Weg in den OP habe ich weiter starke Presswehen, niemand stoppt sie bis mit jemand spinal betäubt. Das Kind ist gesund. 2800gr, wunderschön, wach und zufrieden. Ich bin heute stark traumatisiert und in psychiatrischer Behandlung. Ein Besuch zur Nachsorge beim Gyn kommt nicht infrage, allein der Gedanke daran oder der Anblick des Spitalgebäudes löst sofort eine Panikattacke (Atemnot, Herzrasen, Zittern, Sehstörungen) aus. Noch heute kann ich nicht länger als einen Kilometer sehr langsam laufen ohne dass alles anschwillt und ich das Gefühl habe, etwas rutscht meine Vagina entlang nach unten. Die Naht schmerzt, ich kann mein Kind kaum heben. Etwas zieht an meinen Organen. Mein Becken Knochen schmerzt bei jeder Scherbewegung. Ich habe Angst, dass ich nie wieder heile. In den Tagen nach der Geburt (zurück im Geburtshaus) versicherten mit alle ständig, dass die Naht sehr schön aussieht, dass das alles ganz normal sei, etc. Was kann ich tun? Ich mache seit 8 Wochen leichte Beckenbodenübungen. Dadurch kam das Gefühl in Vulva, Anus und Oberschenkel zurück. Aber die anderen Beschwerden sind geblieben. Kann man mir in einem Beckenbodenzentrum helfen? Oder quält man mich dort nur durch hundert schmerzhafte Untersuchungen und stellt dann nur eine Diagnose ohne Therapie? Kann es sein, dass ich mir den Beckenboden gerissen habe? Dass mein Beckenknochen beschädigt ist? Bitte nicht einfach: geh zum Gyn. Ich glaube nicht, dass ich je wieder einen sehen will. Liebe Grüsse und danke für deine Antwort Philomela
von Philomelia am 05.02.2024, 17:36