Guten Tag, Frau Ubbens! Ich schreibe Ihnen voller Verzweiflung und weil ich nicht weiß wie es weiter gehen soll. Unser Sohn ist jetzt 2 Jahre alt. Im ersten Lebensjahr war er ein unkompliziertes pflegeleichtes Kind. Danach haben die Probleme mit dem Essen angefangen- er isst ganz wenige Sachen, ich weiß nicht, warum er genau die Gerichte sich ausgesucht hat, auf jeden Fall alles was die anderen Kinder so gerne mögen und essen, mag er nicht. Daher muss ich die paar Gerichte immer kombinieren und ihm anbieten, was anderes will er nicht mal probieren. Ich habe mich schon daran gewöhnt, auch wenn es manchmal nicht einfach ist. Wenn wir fortfahren oder ins Restaurant alle zusammen gehen, zum Beispiel. Ich muss immer etwas für ihn mithaben. Beim fortfahren mieten wir schon eine Wohnung, nur weil ich für ihn was kochen muss. Daher ist fortfahren für mich sehr anstrengend ist. Seit ca. einem Jahr ist sein Verhalten unerträglich geworden. Er ist sehr stur und will niemals nachgeben! Es muss alles so sein, wie er es will, sonst haben alle nur Stress. Mit dem Kinderwagen will er nicht mehr fahren, zu Fuß gehen will er aber auch nicht. Der Papa trägt ihn immer auf den Schultern, ich kann es aber nicht, darum nach jedem Spaziergang bin ich mit nerven und mit Kräften am Ende. Er folgt mir nicht, schmeißt sich ständig auf den Boden, und will getragen werden. Darum gehe ich mit ihm nirgendshin, bleibe nur im Hof. Da will er aber auch nicht bleiben sondern nur in die Tiefgarage gehen, was ich nicht mag, weil er in der frischen Luft bleiben sollte. Er schreit wieder und schmeißt sich auf den Boden. Er hat ziemlich spät zu laufen angefangen, mit 18 Monaten. Aber er kann sehr gut gehen und ich bin der Meinung, dass er getragen werden sollte nur wenn er wirklich müde ist und selber nicht mehr gehen kann. Am 22 Jänner ist er 2 Jahre alt geworden. Er spricht nur ein Wort "Papa", mehr gibt es bei ihm nicht. "Mama" will er nicht sagen. Wenn ich ihn bitte, dass er "Mama" sagt, sagt er absichtlich "Papa". Da ich aus der Ukraine komme, und sein Vater aus Österreich, wird er zweisprachig erzogen - bevorzugt russisch, weil er meiste Zeit mit mir verbringt. Er kennt alle Tiere ( auf beiden Sprachen), weiß wie jedes Tier "sagt", kann sie alle nachmachen, mehr aber auch nicht. Er versteht alles was ich oder mein Mann ihm sagt, macht auch alles was man ihm sagt. Seit 1 Februar gehen wir mit ihm in die Krabbelgruppe. Er ist das zweitkleinste Kind da. Und das einzige, das gar nicht redet. Er kann sich nicht wörtlich ausdrücken und deswegen wird er aggressiv. Die anderen Kinder im Kindergarten sind schon weit vorne. Er kann nicht sitzen beim Essen, er muss immer irgendwas haben, was er nicht haben darf oder kann, und muss immer irgendetwas holen, sprich Fotokamera von den Erzieherinnen oder was ännliches, was zum Beispiel andere Kinder nochmal bemerken. Heute hatte ein Kind Geburtstag, sie sollten alle im Kreis sitzen und dem Geburtstagskind gratulieren, alle Kinder haben es getan, nur mein Paul musste sich unbedingt was holen, war ganz unruhig und das ganze hat ihn gar nicht interessiert, obwohl die Erzieherinnen haben sich sehr ins Zeug gelegt und alles sehr interessant veranstaltet. Dann beim kuchenessen war er der einzige der den Kuchen nicht mal probiert hat, was bei den süßen Sachen für mich ganz passend ist. Er hat noch nie eineSchokolade probiert, will es auch nicht. Er kriegt nur manchmal Hipp Riegeln oder irgendwelche Kinderkekse, sonst nichts. Daher kennt er die ganzen Süßigkeiten nicht. Nach dem Kuchenessen, war er schon so lästig, dass er das ganze Trinkwasser aus seinem Glass ausgeschüttet hat und ich musste ihn mit nach Hause nehmen. Das war 10 Minuten früher als es sein sollte. Ich bin schon mit meinen Nerven am Ende und weiß gar nicht was ich machen soll, wenn ich ihn mit anderen Kindern vergleiche dann sehe ich dass er ganz hinten ist, nur weil er so stur ist und weil er nur machen will wonach er momentan Lust hat. Und das letzte Problem. Seit September hat er schon in seinem eigenem Zimmer geschlafen. Es hat am Anfang auch sehr gut geklappt. Manchmal war er wach, aber ich hatte immer das babyphone an. Dann hat er angefangen immer öfter in der Nacht wach werden , saß neben seinem Bett und weinte. Ich habe ihn immer getröstet und wieder hingelegt. So hat es eine Weile gedauert, bis ich komplett erschöpft war und habe ihn dann immer wieder zu mir genommen. Aber er hat dann ohne Probleme in seinem Zimmer auch geschlafen. Später wollte er nicht mehr ins gitterbett und hat bei sich im Zimmer auf der Couch geschlafen, oder jemand von uns hat bei ihm geschlafen. Seit der Zeit schaffen wir es nicht mehr, dass er allein in seinem Zimmer schläft - entweder schläft er bei mir und wir schlafen alle, oder niemand schläft, weil allein im Zimmer will er nicht sein. Mein Mann ist ein Schichtarbeiter, er braucht seine Ruhe, darum haben wir uns für die erste Variante entschieden, aber darunter leidet unsere Beziehung, weil wir keine Zeit für uns zwei mehr haben. Wir haben überhaupt keine Möglichkeit für die Zweisamkeit. Wie schaffen wir es diese alle Probleme los zu werden? Ich bin verzweifelt und schreie nach Hilfe! Danke im Voraus LG Svibi
von Svibi am 09.02.2017, 14:04