Liebe Frau Ubbens, ich hätte gerne noch einen Rat zu o.g. Thema. Unser Sohn ist ein sehr liebes, aufgewecktes, sprachlich sehr begabtes Kind. Er singt sehr gerne, denkt sich Geschichten aus und redet wie ein Wasserfall den ganzen Tag. Er liebt Bücher und Hörspiele, aus denen er sofort die sprachlichen Wendungen in seinen Wortschatz übernimmt. Hat auch einen ausgedachten Freund, der schon alles erlebt hat. Und mit dem redet er auch. Man merkt schon, dass er durch diese Redeweise aus Gleichaltrigen heraussticht, was aber erst mal kein Problem weiter ist. Nachdem wir mit ihm im Musikgarten waren und bei zwei Sportkursen, haben wir festgestellt, dass er sich schlecht in diese Gruppen einfügen kann. Den Musikgarten hat er sich selbst ausgesucht, weil zwei Kitafreunde dort hingehen. Wir waren zwei Monate dort und wurden nun von der Leiterin gebeten, drei Monate zu pausieren, weil er die anderen Kinder ablenkt, nicht hört und "sein Ding" machen möchte. Es täte ihr sehr leid, weil er alle Lieder sehr schnell lernt, gut singt und Spaß hat aber er störe eben die Gruppe und höre nicht. Sie meint, er wäre evtl auch unterfordert. Ich habe ihn immer wieder gefragt, ob er da wirklich hin möchte und ihn - da er das immer sofort bejaht - dann ins Gebet genommen, dass er hören müsse. Es funktioniert aber offenbar nicht (ich sehe es nicht, weil die Eltern draußen warten). Außerdem haben wir ihm zwei verschiedene Sportkurse angeboten, weil wir dachten, das Gruppengefühl mit einem Trainer, auf den man hören muss, könnte helfen, dass er das lernt. Zu dem letzten möchte er auch gerne hin gehen, macht dort aber nur einige Übungen mit und wird auch oft ermahnt, dass er nicht dazwischen reden soll etc. Bevor er das allerdings einstellt, setzt er sich lieber an den Rand. Müssen wir uns jetzt bereits Sorgen machen, im Hinblick auf die Schule, wo er ja tun muss, was andere sagen? Oder sollten wir ihn einfach in Ruhe lassen und akzeptieren, dass er sich da im Moment noch nicht einfügen kann? Aus der Kita gibt es keine Klagen. Dort gibt es aber ein offenes Konzept, so dass er ja nichts machen muss, was er nicht möchte. Daher dachten wir auch, dass wir ihn immer mal in die Situation bringen sollten, hören zu müssen aber es frustriert ja im Moment nur. Wie sollen wir ihm erklären, dass wir nun nicht mehr zum Musikgarten gehen, obwohl es ihm Spaß macht? Man merkt in vielen Situationen, dass er lieb sein möchte aber es klappt in diesen Gruppen einfach nicht. Ist das normal in dem Alter, dass er sich noch nicht so im Griff hat? Bei vielen Kindern klappt es ja... Herzlichen Dank für Ihren Rat.
von Sunnymom2015 am 29.09.2015, 23:34
