Liebe Frau Ubbens, normalerweise versuche ich meine Probleme selbst zu regeln aber ich weiß inzwischen wirklich nicht mehr weiter. Ich wollte mal zu diesen "Frühe Hilfen" gehen, aber das ist immer nur morgens und da muss ich arbeiten, und ich traue mich auch nicht wirklich weil ich denke, dass andere sicher größere Probleme haben und ich nicht das Recht habe zu jammern. Nach außen hin hab ich alles im Griff und kann gut funktionieren aber innerlich würde ich am liebsten sterben. Ich habe eine Tochter die 2 Jahre 3 Monate alt ist. Sie macht mich echt total fertig. Es gibt mehrere Probleme: Ihr Schlaf, sie redet nicht, ihr ständiges weinen und dass ich durch sie und meine neue Arbeit völlig entkräftet bin und keine Hoffnung mehr auf Besserung sehe. Ich habe noch einen 12 jährigen Sohn. Ihn belastet es auch und das merkt man an seinen schulischen Leistungen. Mein Mann weiß auch nicht mehr weiter, er sagt wir müssen halt durchhalten bis sie älter wird. Sie hat noch nie wirklich gut geschlafen. In besseren Zeiten schlief sie schon in ihrem Bett in ihrem Zimmer mit vielleicht 2-3 kurzen Unterbrechungen wo wir nach ihr geschaut haben und dann wieder raus gehen konnten. Das war aber nur ein paar Wochen so oder immer mal wieder ein paar Tage. Seit sie 2 Jahre alt ist haben wir sie wieder bei uns im Schlafzimmer in ihrem Bett. Wir müssen dabei bleiben bis sie eingeschlafen ist, ansonsten rastet sie komplett aus und schreit bis zum erbrechen, auch wenn wir immer wieder rein gehen. Wir haben zum Thema Schlaf inzwischen sämtliche Tipps durchprobiert aber außer bei ihr zu bleiben hilft absolut nichts. Wenn sie nachts aufwacht weint sie auch direkt, ohne sich umzuschauen ob wir da sind oder sich selbst zu helfen. Ich schlafe seit 2 Jahren kaum noch, weil sie so einen oberflächlichen Schlaf hat, dass sie bei jedem kleinen Geräusch sofort aufwacht und weint. Das war schon immer so und bessert sich auch nicht wirklich egal wie sehr wir uns bemühen. Sie hat riesige Verlustängste. Bleibt auch tagsüber keinen Meter weg von mir. Ich musste vor 4 Monaten aus finanziellen Gründen wieder anfangen zu arbeiten und muss mich dort in ein schweres Thema einarbeiten. Denke ich habe mich damit übernommen, kann aber auch nicht kündigen weil wir das Geld brauchen und es keine gescheite Alternative gibt. Da ich nach außen hin alles im Griff habe würde es auch niemand verstehen warum ich aufgebe. Meine Tochter hat eine starke Sprachentwicklungsverzögerung, sie ist gute 6-12 Monate hinterher. Die Kinderärztin hält Logopädie aber frühestens ab 3 Jahren für sinnvoll (ich denke auch so). Mit den Ohren ist alles ok. Ich gebe mir die größte Mühe sie zu fördern mit Büchern, Liedern, sprechen, erklären aber es kommt einfach nichts bei ihr an. Dazu kommt, dass sie praktisch die ganze Zeit wenn sie zu Hause ist jammert und weint. In der Kita und bei Oma ist sie fröhlich und lieb. Sobald ich sie abhole fängt sie an mit Machtspielen. Man kann ihr absolut nichts recht machen, egal ob Kleidung, Spielzeug, Essen, Körperpflege etc. Es fängt mit jammern und rumkommandieren an und wenn wir nicht verstehen was sie will oder sagen, dass jetzt Schluss ist dann bekommt sie Wutanfälle. Dabei verletzt sie sich auch selbst, z.B. durch Kopf auf den Boden schlagen, kratzen, Haare ziehen. Ich muss sie also irgendwie davon abhalten, was sie noch wütender macht. Sie ist bei uns immer so ein unglückliches Kind und ich weiß nicht was wir falsch machen. Unseren Sohn haben wir eigentlich ganz gut hin bekommen aber sie macht uns völlig fertig und es wird einfach nicht besser mit ihr. Es war ein großer Fehler ein 2. Kind zu bekommen. Ich habe Angst, dass diese Belastung unsere Familie zerstört.
von Vero1310 am 15.02.2023, 08:55