Kann ich Brustwarzencreme vorm Spazierengehen auftragen?

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Kann ich Brustwarzencreme vorm Spazierengehen auftragen?

Hallo Katrin, mein Sohn ist jetzt 5 Monate alt und bisher waren wir aufgrund des Rates unserer Hebamme äußerst sparsam mit Pflegemitteln. Gab nur was für den Pop's. Nun ist es ja kälter geworden und unser Kleiner hat (auch bedingt durch Sabbern und Hände lutschen, denke ich) um Nade, Wangen, Kinn herum trockene, gerötete Haut. Hab hier von dir schonmal was von Brustwarzensalbe als Creme gelesen... Kann ich die vor dem Spazierengehen auftragen? Oder was ist sonst sinnvoll? Normale Baby-Hautcreme? Wind- und Wettercreme? Außerdem hab ich eine Frage zu Paraffin... dies ist ja sehr umstritten und ich musste feststellen, dass es in den vielen geschenkten Penaten-Pflegemitteln vorkommt. Welche Marken (falls du das überhaupt darfst) würdest du empfehlen? Wenn ich selber kaufe, nehme ich oft die Drogerie-Eigenmarken. Auf welche Zusatzstoffe sollte ich noch beim Kauf achten? Hab letztens gelesen, dass Paraffin auch in Pampers-Windeln vorkommt. Weißt du darüber etwas und woran erkenne ich das bei den diversen Marken überhaupt? Inhaltsstoffe finde ich nämlich selten auf den Packungen. Oder ist das so verarbeitet, dass es nicht an die Haut kommt? Kennst du eine Studie über mögliche Zusammenhänge von Unfruchtbarkeit bei Jungs und Wegwerfwindeln? Hat mir mal jemand erzählt... Danke und sorry für die vielen Fragen... ;-)

von AlexSa am 29.11.2011, 01:44



Antwort auf: Kann ich Brustwarzencreme vorm Spazierengehen auftragen?

Liebe AlexSa, schau mal hier unter der Suchfunktion nach " Paraffin"; habe da einen guten Artikel kopiert, der noch einmal deutlich macht, welche Verwendungsmodalitäten für bzw. gegen Paraffin in Kosmetika ausmachen. Die Brustwarzenpflege ist Lanolin und ist prima, um vor Kälte zu schüzten. Meist hat man noch einen Rest daheim bzw. kann diesen Wirkstoff günstig in den Drogerien erwerben. Ansonsten sind fast alle W&W Cremes gut geeignet; möchte man auf Paraffin verzichten, dann die Naturkosmetika verwenden- hier gibt es definitv KEINE Anteile. Diese können mit gutem Gewissen auch aus den Drogerie Hausmarken gewählt werden. Die Schutzcreme im Winter sollten unbedingt einen höheren Fett als Wasseranteil haben; daher die speziellen W&W Cremes benutzen, da ansonsten die Wasseranteile der Pflegecremes quasi gefrieren und die Haut schädigen kann. Die Paraffinbestandteile in Windeln kenne ich nicht, kann mir aber gut vorstellen, dass das Vlies behandelt ist. Denn- so kann sich eine Barriere zwischen Haut und dem befeuchteten Vlies bilden und eine Schutzfunktion entsteht. Dabei ist dann aber fraglich, ob man hochwertige Naturkosmetik verwenden muss, wenn eh schon ein "Parraffinschutz" besteht....?! Ob und viewiel aber tatsächlich an die Haut kommt, kann ich nicht beantworten. Wie war Deine Quelle mit diesen Informationen? Zum Thema Unfruchtbarkeit durch Wegwerfwindeln hier folgende Texte: aus Naturwindeln.de "Nach den Umweltgiften sind die Wegwerfwindeln in den Verruf gekommen, die angeblich seit Jahren sinkende Fruchtbarkeit der Männer negativ zu beeinflussen. Den letzten Grund für diese Annahme lieferte eine (wissenschaftlich anerkannte) Untersuchung von Wolfgang Sippell, Professor für pädiatrische Endokrinologie an der Universität Kiel. Er stellte fest, dass in Wegwerfwindeln eine um ein bis zwei Grad höhere Temperatur am Hoden herrscht als in einer Stoffwindel. Die Frage ist nun, wie oder ob sich dies auf die Fruchtbarkeit auswirkt, und in dieser Frage sind sich die Experten noch nicht einig. Bekannt ist z.B., dass Hodenhochstand zu Unfruchtbarkeit führen kann, und dass überwärmte Hoden weniger Spermien produzieren. Allerdings werden die Stammzellen der männlichen Geschlechtsorgane bereits im Fötus bei 37° (Körpertemperatur der Mutter) ausgebildet. In den Babyjahren passiert dann nichts mehr; die weitere Reifung erfolgt erst mit Einsetzen der Pubertät., wenn in diesen Stammzellen die männlichen Spermien gebildet werden. Deshalb sind einige Ärzte der Ansicht, die höhere Temperatur in jungen Jahren könne der Fruchtbarkeit nicht schaden. Ähnliches hat man auch bei Tierversuchen an Ratten festgestellt. Eberhard Nieschlag, Direktor des Instituts für Reproduktionsmedizin an der Universität Münster, zweifelt sogar generell an, dass die Fruchtbarkeit der Männer rückläufig ist. Denn die vorliegenden Daten sind oft von schlechter Qualität und enthalten methodische Fehler (z.B. veränderte Bestimmungsmethoden - früher Zählung der Spermien mit dem Mikroskop, heute per Computer). Außerdem sagt seiner Meinung nach die Quantität der Spermien sehr viel weniger über die Fertilität eines Mannes aus als deren Qualität. Trotzdem hält er die erhöhten Hodentemperaturen für ein interessante Beobachtung, der man weiter nachgehen sollte (ohne aber vorzeitige Schlüsse zu ziehen). Andere Wissenschaftler - wie Wolfgang Sippell - geben zu bedenken, dass die Natur die Hoden aus guten Grund ausgelagert hat, und man den Temperatureffekt nicht einfach wegdiskutieren sollte. Plastikwindeln sollten vorsichtiger eingesetzt werden, denn heute würden gerade Jungs oft sehr lange in Windeln gepackt, während mehr Licht und Luft auch der Haut gut täten12. Gelegentlich hört man auch Vermutungen über noch weitergehende gesundheitsschädliche Auswirkungen, wie eine Begünstigung von Asthma, Allergien, Krebs oder sogar dem plötzlichen Kindstod. Solche Annahmen scheinen aber heutzutage jeder Grundlage zu entbehren." Aus der Zeit 1999 kommentiert zur Studie von Prof. Sipell der Unikliniklinik Kiel: "Zu heiß gewickelt Der Streit um die sinkende Fruchtbarkeit der Männer geht in eine neue Runde: Nach den Umweltgiften geraten nun die Windeln in Verdacht Seit Jahren ertönen immer wieder Warnungen, die Fruchtbarkeit des Mannes sei bedroht, die Spermienzahl im Ejakulat nehme ab und der Hodenkrebs zu. Doch dem Thema Spermiensterben geht es ähnlich wie dem Waldsterben. Punktuelle Warnungen nach erfolgtem Spermien- oder Blätterzählen werden jeweils überlagert vom Gesamtbild: Die Wälder wachsen vielerorts schneller als je zuvor - und die Weltbevölkerung auch. Doch nun erhält die Diskussion um Die bedrohte Zukunft (so der Titel eines US-Bestsellers) der Keimdrüsen des Mannes neuen Schub, fort von der chemischen hin zur Hitzesterilisation. Am 1. März verkündete der Verband der Chemischen Industrie (VCI): "Der Verdacht, bestimmte Industriechemikalien würden den Hormonhaushalt des Menschen nachhaltig stören, ist wissenschaftlich nicht länger haltbar." Also Schluß mit der Hypothese, Umweltgifte ("Xeno-Östrogene") könnten ähnlich verweiblichend wirken wie das Sexualhormon Östrogen? In dieser Woche geht die Fruchtbarkeitsdebatte weiter: So befaßt sich die Deutsche Gesellschaft für experimentelle und klinische Pharmakologie und Toxikologie (DGPT) auf ihrer Frühjahrstagung in Mainz mit dem Thema. Ihre eigens eingerichtete Beratungskommission "Hormonell aktive Substanzen in der Umwelt" veröffentlichte kürzlich eine fundierte Stellungnahme (DGPT-Forum, Februar 1999) mit dem Tenor: "Die verfügbaren Informationen lassen das Ausmaß der Gefährdung für den Menschen gering erscheinen." Doch auch die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie DGE tagt in Kiel. Und sie bringt eine neue Erklärung für das Spermiensterben ins Spiel: Verantwortlich dafür sei eine frühe Schädigung überwärmter Hoden im Babyalter durch moderne Einwegwindeln. DGE-Tagungspräsident Wolfgang Sippell, Professor für pädiatrische Endokrinologie an der Universität Kiel, und seine Mitarbeiter haben Temperaturen an 22 männlichen Babys im Alter von einem bis zwölf Monaten gemessen - einmal mit Wegwerfwindeln gewickelt, einmal mit klassischen Baumwollwindeln. Den Kleinen wurden beidseits des Hodensacks (Skrotum) Temperaturfühler mit Klebestreifen fixiert, dann wurde einen Tag lang die Skrotaltemperatur registriert. Dabei stellten die Kieler Ärzte fest, daß sich in den Plastikwindeln die Hodentemperaturen kaum mehr von den Körpertemperaturen unterscheiden: Im Durchschnitt betrug die Temperaturdifferenz nur noch exakt ein Grad, die maximalen Skrotaltemperaturen waren sogar identisch mit der Körpertemperatur. In der Baumwollverpackung dagegen betrug die durchschnittliche Temperaturdifferenz zwischen Skrotum und Körper 2,1 Grad. "Auf die Idee hat uns eine erfahrene Kinderärztin gebracht", erzählt Sippell. "Ihr war aufgefallen, daß bei fiebernden kleinen Jungs die Hoden unter den Wegwerfwindeln oft glühen. Schließlich ist es eine Lehrbuchweisheit, daß Hodenhochstand, also nicht ins Skrotum herabgewanderte Hoden, zur Unfruchtbarkeit führen kann. Und es ist bekannt, daß überwärmte Hoden weniger Spermien produzieren." Also liege die Vermutung nahe, der Spermienschwund könnte auch wärmebedingt sein. Vor solch einfachen Erklärungen warnt jedoch Eberhard Nieschlag, Direktor des Instituts für Reproduktionsmedizin an der Universität Münster und einer der führenden deutschen Andrologen. "Die erhöhten Hodentemperaturen in Wegwerfwindeln sind interessante Beobachtungen", sagt Nieschlag. "Es lohnt sich, dem weiter nachzugehen. Doch ich warne davor, jetzt schon voreilige Schlüsse zu ziehen." Er mißtraut Lehrbuchweisheiten aus Erfahrung. So hieß es lange Zeit, Krampfadern (Varikozelen) am Hoden, die relativ häufig mit Unfruchtbarkeit einhergehen, seien operativ zu beheben, eben weil sie die Hoden unzulässig erwärmten. Nieschlag bildete zwei Gruppen solch unfruchtbarer Männer: Die einen wurden operiert und beraten, die anderen nur beraten, wie sie am besten ihre Unfruchtbarkeit überwinden könnten. Und siehe da, beide Gruppen waren gleich erfolgreich beim Kinderzeugen. Die Operation ist also oft überflüssig. "Man weiß auch aus Experimenten an erwachsenen Ratten, daß diese nach einem Bad in 40 Grad warmem Wasser einen Hodenschaden für das nächste Jahr davontragen. Aber bei jungen Ratten bleibt dieser Effekt aus, weil die spermienproduzierenden Zellen noch gar nicht aktiv sind. Ähnliches könnte auch für Babys gelten." Generell beurteilt Nieschlag die Diskussion um die Spermienkrise sehr skeptisch. So zerpflückte er unlängst in der Zeitschrift Fertilität (Bd. 13, 1998) Behauptungen, generell sei die Fruchtbarkeit der Männer rückläufig. "Die Diskussion über einen möglichen, langfristigen Abfall der Spermien beim Menschen konnte bisher nicht substantiiert werden", schreibt er zusammenfassend. Hauptgrund sei die schlechte Qualität der vorliegenden Daten, die beispielsweise große methodische Fehler (früher wurde unter dem Mikroskop gezählt, heute per Computer), saisonale und ausgeprägte regionale Schwankungen nicht berücksichtigten. Häufig sei auch der Abstand zur letzten Ejakulation unbekannt. Genau dies aber kann die Spermienzahl im Ejakulat drastisch verändern: Nach einer Woche Enthaltsamkeit ist sie mehr als verdreifacht. Im übrigen verrät die Spermienzahl ähnlich wenig über die Fertilität des Mannes wie die Blätterzahl über die Vitalität eines Baumes. Viel wichtiger als die Quantität ist die Qualität der Spermien. Die meisten Samenzellen sind ohnehin verkrüppelt oder unbeweglich. So stellte eine dänische Forschergruppe, darunter auch Niels Skakkebæk, der die Debatte um die Spermienkrise mit ausgelöst hatte, kürzlich im Medizinblatt The Lancet fest, daß es für die Fruchtbarkeit nicht darauf ankomme, höhere Spermienzahlen als die durchschnittlichen 40 Millionen pro Milliliter Ejakulat aufzuweisen. Wichtiger sei ein gesundes Aussehen der Samenzellen. Insgesamt zeichnet sich in der Diskussion um hormonähnlich wirkende Umweltchemikalien ab, "daß die Bedeutung endokrin wirksamer Umweltschadstoffe für die menschliche Gesundheit aus zwei Gründen eher gering ist. Sowohl die Wirkungsstärke als auch die Konzentration der Stoffe ist um Größenordnungen niedriger als zum Beispiel die der körpereigenen Östrogene", heißt es in einem Sachstandsbericht des Bundesgesundheitsblattes. Diese Auffassung vertritt neben der erwähnten DGPT-Beratungskommission auch Gerhard Eisenbrand, Vorsitzender der Senatskommission zur Beurteilung von Lebensmitteln bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das Umweltbundesamt UBA und die Forschergruppe um Niels Skakkebæk sehen hingegen weiter die Gefahr einer Spermienkrise. Möglicherweise könnten Umweltchemikalien in den frühen Entwicklungsphasen von Menschen und Tieren doch Schäden anrichten, warnt auch das UBA. Und Wolfgang Sippell mahnt, die Natur habe die Hoden aus gutem Grund ausgelagert. Es sei falsch, den Temperatureffekt einfach wegzudiskutieren. Man solle Plastikwindeln vorsichtiger einsetzen. Mehr Licht und frische Luft täten auch der Haut gut. Gerade Jungs würden lange, manche noch als Vier- oder Fünfjährige nachts in Windeln gepackt. Elisabeth Carlsen, eine Kollegin von Skakkebæk, sieht in den Windeln kaum ein Problem und meint lakonisch: "Wir wissen, daß Finnen die beste Spermaqualität haben. Und die gehen doch gerne in die Sauna." Viele Grüße von Katrin SImon

von Katrin Simon am 29.11.2011



Antwort auf: Kann ich Brustwarzencreme vorm Spazierengehen auftragen?

Hallo nochmal, allerherzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! Finde deine Antworten generell sehr hilfreich. Eine direkte Quelle für das Thema Paraffin in Wegwerfwindeln habe ich nicht, da ich nur zufällig in irgendeiner Diskussion drauf gestoßen bin. Und dann hab ich mal auf meine Pampers-Packung geguckt und den Inhaltsstoff tatsächlich gefunden. Auf zwei anderen no-name-Windelmarken hingegen finden sich gar keine Inhaltsstoffe. Viele Grüße, Alexa

von AlexSa am 30.11.2011, 22:05



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