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Frühe Erinnerungen - bin schockiert

Thema: Frühe Erinnerungen - bin schockiert

Hallo, meine Tochter wurde bei 33+3 per Notsektio geholt, jetzt ist sie 2 Jahre alt. Es ist alles gut bei ihr, kein Entwicklungsrückstand, zwar eine Mikrozephalie, aber verm. ohne pathologische Bedeutung. Sie ist ein fröhliches und sehr aktives Kind. Sie schaut sich unheimlich gern Bilder an und gestern haben wir uns Bilder von ihr als kleines Baby angeschaut. Sie hat sich auch sofort erkannt und ihr Kommentar dazu war "Angst". Ich musste erstmal schlucken. Dann fing sie auch noch an auf ihre Stirn zu zeigen und "aua aua" zu sagen. Sie hatte dort eine Braunüle, die para ging, das konnte man auf den Bildern aber nicht sehen. Dann zeigte sie auch noch auf ihre rechte Schläfe und sagte "aua". Einige Bilder später sah man, dass sie auch dort eine Braunüle liegen hatte. Mir kamen die Tränen. Ich meine, ich hatte eigentlich gehofft, dass sie sich daran nicht mehr erinnert. Das zeigt jedoch eindeutig, dass sie sich zumindest an die Schmerzen und die Gefühle erinnert. Bei uns in der Familie sind frühe Erinnerungen auch nichts Ungewöhnliches, ich habe meine ersten Erinnerungen von der Zeit wo ich ca. 1 Jahr alt war, mein Vater sogar welche aus seinem 1. Lebensjahr. Wie ist das bei euren Kindern? Und wie geht ihr für euch und die Kleinen damit um? Mir geht es nicht so gut damit, ich fühle mich sowieso immer noch schuldig, auch wenn ich weiß, dass ich nichts für die Frühgeburt konnte. Ich hoffe, dass es auf die Psyche meiner Maus keinen Einfluss hat. Wir haben ihr von Anfang an viel Liebe und Nähe gegeben (obwohl das mit der Nähe v.a. im KH noch schwierig war, da musste man sie dann ja allein lassen) und sie fordert auch immer noch viel ein. LG Natascha

von Fischstäbchen am 06.01.2014, 10:09



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Hallo, meine Maus kam wurde per Notsection in der 34 SSW geholt. Ob sie sich daran erinnern kann weiß ich nicht. Gesagt hat sie jedenfalls nicht dergleichen. Sie hat aber psychisch lange daran zu knabbern gehabt damit. Das ging soweit das sie zu einem Kinderpsychologen musste und für ein Jahr eine Spieletherapie gemacht hat. Sie hatte immer Angst das wir weggehen bzw. sie "wieder" alleine lassen. Das rührte wohl vom langen Krankenhausaufenthalt her meinte die Psychologin. Die Therapie hat ihr gut getan und seitdem ist alles "vergessen". Lg Verona

von Verona am 06.01.2014, 11:56



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Hallo, ich bin da immer etwas im zwiespalt bei dem Thema. Also sicherlich ist da etwas im Schmezgedächtnis abgespeichert aber ich glaube nicht das die Kleinen sich heute Bewusst daran errinnern. Eher sind wir Eltern die den Kindern Bewust oder Unbewusst die Empfindungen/Wörter vorgeben. Ein Beispiel: Wir gucken uns auch Ihr Fotoalbum vom ersten Lebensjahr an, inkl der Intensiv-Zeit, aber ich sage nie etwas von das wir richtig Angst und Sorgen hatten oder das sie viele Auas hatte. Sie sieht 'nur' ein Baby und Ihre Freunde. Später wird sie bestimmt mal fragen warum die ganzen Kabel und woher die Narben kommen. Also nur positiver Input. Aber: Wir haben Ihr die Zehennägel geschnitten weil da etwas eingerissen war und betont das der Zeh weh tut.Und jetzt ist es wie antrainiert: Aua Fuss. Jetzt der Grund meines Zwiespaltes: Ich habe auch einige OPs als Baby (1. Monat) hinter mir und keinerlei Erinnerungen daran (Gab auch keine Fotos). Nur eine Sache ist geblieben und das aber erst mit 4 Jahren. Ich muss mir wohl den Topf inklusive des kochenden Kartoffelwasser vom Herd auf mich geschüttet haben. Ich habe keine Erinnerungen daran aber bei Stress öfters mal Phantomschmerzen. Als ob ich an den Stellen brenne. Mir wurde diese Geschichte erst mit 14-15 Jahren erzählt und dann ergab es endlich einen Sinn warum an den Stellen dieses Gefühl aufkommt. Der Oberarzt unserer Neo, sind privat befreundet, glaubt daran das die Kinder sich an seine Stimme erinnern und dann evtl negative assoziationen und daher Ihn nicht mögen. Also meine Tochter wurde von Ihm Erst-versorgt und ist Ihm schon immer auf den Arm gegangen, von wegen negative Erfahrung durch seine Stimme ;-). Und wir sehen uns nur 1-2 mal im Jahr. Desshalb bin ich mir sicher das da etwas an Errinnerungen ist aber nicht wirklich greifbar. Ich würde mir da nicht so den Kopf machen. Probier doch mal richtig positiv über die Bilder/Zeit zu sprechen. Ist vieleicht schwer für manch einen, aber ich habe meinen Frieden mit der Sitation geschlossen und sehe vieles Positiv. Ich habe neue Freunde gewonnen, neue Erfahrungen gesammelt, gemerkt wie stark man sein kann, sich durch zusetzten und finally, ein lebendiges 'gesundes' Kind. Liebe Grüße Arstin

von Arstin am 06.01.2014, 12:26



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ot

von Arstin am 06.01.2014, 12:27



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Hallo, wir reden überhaupt nicht negativ darüber. Bei den Bildern sagen wir nur: "Das bist du, da warst du noch ein ganz kleines Baby." Also keine Wertung. Habe mit ihr auch nie darüber gesprochen, glaube mit 2 ist sie auch noch viel zu klein dafür. Irgendwann wird sie sicher mal fragen wie das war als sie geboren wurde. Ich glaube schon, dass auch schon vorgeburtliche Ereignisse und auch die Ereignisse danach prägen. Bei einer Freundin von mir z.B. ist 6 Wo. vor ihrer Geburt ihr großer Bruder gestorben. Das hat sie stark beeinflusst, die ganzen Trauergefühle der Eltern auch. Oder bei meinem Vater, der heute noch sagt es gäbe keinen Platz für ihn. Hintergrund: Er ist vor der kirchlichen Trauung entstanden, seine Mutter hat die SS verdrängt und behauptet er käme erst im Januar. Schwupps, war er im Dezember schon da und musste erstmal in einem Wäschekorb nächtigen, weil sie nichts für ihn hatten. Ich glaube auch nicht, dass sie sich noch konkret an Sachen erinnern kann, aber sie hat Gefühle zu diesen Bildern. LG

von Fischstäbchen am 08.01.2014, 09:53



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Bei dem Thema merke ich immer das ich durch und durch Wissenschafteler bin. Ich glaube schon das die Umwelt ein Kind schon prenatal Formen kann, dazu gibt es auch genügend Forschungsberichte. Auch über Frühkindliche Erinnerungen, meißt aber gekoppelt mit einer Form des Autismus. Würde nie sagen das es das nicht gibt. Bin halt nur skeptisch wie es um die Bewußten Erinnerungen geht. Wahrscheinlich gibts die in meiner Familie nicht, bzw ich weiß nichts von meinen Schmerzen als Baby. Mal sehn womit mich unser Monster überraschen wird.

von Arstin am 08.01.2014, 11:44



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hi, wir haben auch durch einen bericht unseres kindes entdeckt, dass es sich an ein ereignis bei der u2 erinnern konnte. das nahm ich zum anlass mal über das phänomen der frühen erinnerung nachzulesen: manfred spitzer (?) erwähnte irgendwo in seinen büchern oder videos, dass babys sich an die titelmelodie der dailysoap in der schwangerschaft der mutter nach der geburt noch erinnern würden. dann las ich auch irgendwo, dass es kulturellbedingt zu frühen erinnerungen käme, wenn es tradition sei, viel über die schwangerschaft, geburt und ersten sehr frühe kindheit zu erzählen. angeblich soll das bei den ureinwohnern australiens besonders ausgeprägt sein, weil sie eher mündlich überliefern (?). bei uns solle es ungewöhnlich sein, sich an die ersten 2 jahre zu erinnern. in frankreich und spanien soll es nochmal anders sein. dann käme noch hinzu, ob die frühe kindheit eher normal verlaufen sei, oder besonders traumatisch. im zweiten falle solle ein schutzmechanismus dafür sorgen, dass man sich nicht erinnern würde, oder war es gerade umgekehrt? genaue quellen habe ich leider nicht mehr und ich bekomme auch nicht mehr alles zusammmen.

von 11Friede am 08.01.2014, 08:24



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Hallo, ob sich unser Großer (34+3) so detailliert erinnern kann weiß ich nicht. Geäußert hat er sich noch nie - er fragt lediglich immer wieder beim Anschauen des Fotoalbums nach den ganzen Kabeln, Sonden, Monitor und will wissen warum das bei ihm so war und bei seinem Bruder nicht. Allerdings stellte ich immer fest, dass er extrem schmerzunempfindlich ist (im Gegensatz zu seinem "reifen" Bruder). Nasenbluten, aufgeschlagene Stirn oder Knie, Impfen, Blutabnehmen - alles überhaupt nicht schlimm für ihn. Ich kann das natürlich nicht beweisen, führe das schon irgendwie darauf zurück, dass er eben schon nach seiner Geburt mit dieser Art Schmerzen konfrontiert werden musste und sich sehr wohl in irgendeiner Form erinnert LG und alles Gute!

von Bärenbrüder am 09.01.2014, 09:38



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Hallo ich bin überrascht, dass du deiner 2jährigen Fotos von ihr als Baby zeigst. Wir haben unserer Tochter, fast 11 Jahre bis heute noch keines der Fotos gezeigt auf denen sie mit "Verkabelung" ist. Sie selber möchte sie auch gar nicht sehen. Das ist für uns in Ordnung!!! LG Merry

von Merry am 12.01.2014, 20:17