Frühchen

Forum Frühchen

empfindliche Ohren

Thema: empfindliche Ohren

Unser Sohn Till, der vor fast 9 Jahren als Frühchen auf die Welt kam, hatte schon immer empfindliche Ohren. Plötzliche, laute Geräusche sind für ihn unerträglich. Am Anfang führte ich das auf seine Erfahrungen auf der Frühchenstation zurück: plötzlicher Alarm, Stress, .... Mittlerweile ist er Schüler der 3. Klasse und alles was neu, laut und unberechenbar ist, macht ihm sehr viel Angst. Nicht nur die Schule ist für ihn ein Problem ( er beschwerte sich beim Lehrer, daß er sich aufgrund des Lärmes nicht konzentrieren kann!!! ), auch die Freizeit. Denn das, was Kinder gerne tun, wie z.B. Kino, Zirkus, Theater, eigentlich ganz normale Sachen eben, ist für ihn mit Stress verbunden. Er fängt an zu weinen, hält sich die Ohren zu, übergibt sich. Am liebsten hält er sich zuhause auf. Andere Kinder lädt er sich hierhin ein, zu anderen spielen möchte er nicht.Ich mache mir viele Gedanken darum, da er aufgrund seiner Situation viele schöne Dinge nicht erleben kann. Hat jemand anderes auch diese Erfahrung mit Frühchen gemacht? Was können wir als Eltern tun? Gibt es therapeutische Möglichkeiten???

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 08:55



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, leider kann ich Dir nicht weiterhelfen, aber frag doch mal im Expertenforum bei Prof. Jorch, da kannst Du Mittwochs Fragen stellen. LG

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 09:03



Antwort auf diesen Beitrag

Habe ihm gerade eben geschrieben, bin echt gespannt, was er dazu meint. Danke für den Tip! Sandra

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 16:25



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, was du beschreibst, kann ich auch bei meiner Tochter beobachten: sie ist extrem geräuschempfindlich und kriegt von lauten Geräuschen Angst (zuckt immer zusammen, fällt fast von der Rutsche vor Schreck, weint, panikt regelrecht). Allerdings ist sie erst 2,5 Jahre alt und ich weiß leider auch nicht, was man da machen kann. Ich wollte das nächste Mal den Kinderarzt darauf ansprechen. Kathrin

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 10:57



Antwort auf diesen Beitrag

Ich kann dir momentan zwar nicht weiterhelfen, aber ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Unser Frühchen hat ja super aufgeholt und mittlerweile erinnert fast nichts mehr daran, dass er zu früh kam. ABER er ist ein recht "skeptisches" Kind und hat ganz oft einen furchtbar ernsten Blick. Er ist bei weitem nicht so offen wie andere Babies (er ist unk. 8 Monate alt). und das war schon immer so - selbst bei seinen Omas die er ja gut kennt. Was uns als Eltern aber am meisten auffällt, ist dass er FURCHTBAR schreckhaft ist. Es hat sich mittlerweile etwas gelegt aber wenn mein Mann niesen muss, weint mein Sohn bitterlich los, als würde man ihm einen Arm ausreissen (mal krass gesagt) und er braucht dann auch wieder 2-3 Minuten, bis er "runter kommt". Noch vor ein paar Wochen hat er losgeschrien wenn man einen Stuhl verrückt hat, oder wenn etwas runter gefallen ist. Und dann wirklich ganz ganz heftig und bitterlich. So kenne ich das bisher von keinem anderen Kind. Ich bin gespannt, was du noch für Antworten bekommen wirst, das Thema interessiert mich auch. Gruß asu

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 14:04



Antwort auf diesen Beitrag

Das kommt mir sehr bekannt vor. Wenn ich so darüber nachdenke, hatte ich eigentlich immer den Eindruck, daß er alles wissen mußte, vorbereitet sein mußte, um nicht überfordert zu werden. Lange Zeit meinte ich, das liegt an seinem Wesen als Einzelkind und somit Chef unserer Familie. Heute stellt sich jedoch für mich die Frage, ob er wie ein normales Kind auf sein Umfeld reagieren kann. Wenn wir mit ihm sprechen, achten wir darauf, ihn anzuschauen, das Gesagte wenn nötig wiederholen zu lassen, weil er vieles einfach nicht mitbekommt. Das merke ich auch manchmal an der Schule, er kann dann nicht sagen, was genau der Lehrer sagt, ...Problematisch ist es dann, wenn etwas Besonderes ansteht, wie Ausflüge, und ich dann andere Mütter fragen muß. Für alle wäre es leichter, wenn definitiv eine Diagnose vorliegen würde, die man dem Lehrer mitteilt und das Kind nicht einfach so abgestempelt wird. Am Donnerstag hat Till wieder Logopädie. Seine Therapeutin deutete eine Anomalie im Ohr an. Ich werde sie mal ausquetschen, vielleicht erfahre ich ja etwas. Melde mich dann wieder, Sandra

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 15:39



Antwort auf diesen Beitrag

Heute war wieder so ein Tag, an dem ich meinen Sohn unter Tränen in die Schule bringen mußte. Würde ihn am liebsten in Watte packen. Seufz. Aber am schlimmsten ist, daß ihm so viele schöne Sachen Angst einflößen. Aber ich bleibe dran Gruß, Sandra

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 16:28



Antwort auf diesen Beitrag

Gemein finde ich, daß wir damals nicht weiter betreut wurden. Es ist nie eine Anomalie festgestellt worden. Till ist zwar extrem klein und zierlich, aber er konnte immer gut mit seinen Defiziten umgehen und ich dachte, es liegt halt an seinem Wesen. wir werden dran bleiben, vielleicht weiß die Logopädin ja näheres... Danke, Sandra

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 16:31



Antwort auf diesen Beitrag

Hi ich bin selber Frühchen und weiß dass ich als baby halt damit Probleme hatte, z.B der staubsauger oder autos machten mir Angst. Meine Eltern haben dann mit mir eine Therapie gemacht... Das half. Aber Feuerwerk z.B ertrage ich nur mit Ohrenstöpseln... Bei unserer Tochter (auch 26.SSW) kann ich das bisher noch nicht beobachten... Denke das ist auch unterschiedlich. Evtl mal beim KiA fragen was der dazu meint? LG Roxy

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 19:57



Antwort auf diesen Beitrag

Ich finde das Thema auch sehr interessant. Unser Sohn (26 ssw) mittlerweile 2,5 Jahre alt, hat vermutlich ein ähnliches Problem. Er mag es nicht wenn es laut ist. Er klammert sich an mich fest, hält sich die Ohren zu und weint. Spielzeuge die Geräusche machen sind tabu, Mobile hasst er, Glockenspiele und ähnliches gehen gar nicht. Wenn man sofort reagiert und d. Raum verlässt beruhigt er sich aber wenn man den Raum nicht verlässt, übergibt er sich. Wenn wir raus gehen und ich ihn frage was los ist und warum er weint, er sagt es ist zu laut. Er muss ab März in Kiga das wird die Hölle für ihn. Er will da nicht hin und schreit wie wahnsinnig LG Tanja

Mitglied inaktiv - 28.10.2009, 20:18



Antwort auf diesen Beitrag

Heute war ich wieder bei der Logopädin. Sie meinte, das Verhalten käme aufgrund einer Reizüberflutung. Geräusche, Körperkontakt, eben alle äußere Einflüsse werden auf dem Weg zum Gehirn eben nicht -wie normal selektiert- sondern verstärkt, da hier die Synapsen fehlerhaft arbeiten. Für Kinder dieser Art stellt die Umwelt eine enorme Herausforderung dar, da die Sinnesflut überwältigt. Sie rät mir zur sensorischen Integrationstherapie durch einen Ergotherapeuten. Anschließend war ich noch beim Hausarzt. Der wiederum sieht vorrangig den Erlebnisverlust des Kindes, das bereits vorhandene Lerndefizit und gab mir eine Überweisung zum Kinderpsychologen mit der Diagnose Entwicklungsstörung. Schaden wirds ja nicht. Werde mal einen Termin machen, der Psychologe wird dann schon genauer definieren. Hoffe ich ... Vielen Dank Euch allen erst mal! Sandra

Mitglied inaktiv - 29.10.2009, 21:24



Antwort auf diesen Beitrag

ich bin kein Frühchen und habe auch keins, aber ich habe dieses Problem auch. lt. meinem HNO nennt sich das ganze Hyperakusis, ich bekomme dagegen therapeutisch ein Anti- Epileptikum, da ich auch Umgebungsgeräusche nicht ausblenden kann und sie genauso laut wahrnehme, als wenn jemand mit mir spricht. wichtig ist, das man sich bzw. das Kind nicht von Geräuschen aussperrt, sonst gewöhnt man sich nur noch mehr an die Stille. Wohldosierte Geräuschkulisse nennt sich das wohl. Hoffe, dass euch das weiterhilft.

Mitglied inaktiv - 29.10.2009, 22:38



Antwort auf diesen Beitrag

Danke, daß Du mir das geschrieben hast. Durch die vielen Antworten habe ich ein genaueres Bild von diesem Symptom, erschreckend finde ich nur die Behandlung mit einem Anti-Epilektikum. Wurden denn auch schon andere Therapien versucht? Die Logopädin redete von Ergotherapie, speziell sie sensorische Integrationstherapie... Medikamente möchte ich noch nicht einsetzen, aber wenn es doch nötig wird... Natürlich versuchen wir immer wieder, unseren Sohn in die Welt zu locken, aber das ist für alle recht hart. Danke noch mal für die Info, das bringt mich wieder ein Stück weiter Sandra

Mitglied inaktiv - 30.10.2009, 21:15