Der erste Brei - die Beikost

Forum Der erste Brei - die Beikost

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Brei?

Thema: Wann ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Brei?

Hallo zusammen, meine Tochter wird in dieser Woche 5 Monate alt und ich bin am überlegen, wann ich am besten mit dem ersten Brei anfange. Sie ist schon sehr interessiert, wenn Mama und Papa essen. Habe ihr schon ein paar Mal ein Stück Wassermelone an den Mund gehalten, da kam gleich die kleine Zunge raus und sie hat geschleckt :-) Da sie nie aus der Flasche getrunken hat und ich jeden Tag ihr etwas Tee vom Löffel gegeben hat, kann sie auch schon selbst ein bisschen mit dem Löffel umgehen, sodass ich denke, dass es mit dem Brei auch ganz gut klappen würde. Nun mache ich mir aber Gedanken wie das dann mit dem Stillen weitergeht. Wir haben keine festen Stillzeiten, sondern stillen nach Bedarf und das ist immernoch ziemlich häufig. Ich komme am Tag auf ca. 10mal Stillen, wobei sie nie viel trinkt, aber dafür eben häufig. Und vor allem braucht sie das Stillen zur Beruhigung. Jedes Mal wenn sie müde wird, ist sie so nervös und zappelig, dass sie einfach nicht zur Ruhe kommt. Erst durch Stillen wird sie deutlich ruhiger und schläft ein. Was würdet ihr mir empfehlen - macht es Sinn schon mit dem Brei anzufangen oder sollte ich erst versuchen die Stillmahlzeiten zu reduzieren, damit man dann das Stillen wirklich durch den Brei ersetzen kann. Ich habe nämlich schon die Befürchtung, dass sie dann trotz des Breis immernoch gestillt werden will, weil sie sonst nicht zur Ruhe kommt. Viele Grüße, Nicole

von Rom_Ni am 06.08.2013, 11:37



Antwort auf Beitrag von Rom_Ni

Hallo, Milch (Muttermilch bzw. Pre) ist und bleibt im ganzen ersten Lebensjahr das wichtigste Nahrungsmittel des Säuglings. Diese kann und sollte man daher weiterhin nach Bedarf geben. Alles an Beikost (Brei oder Fingerfood) dient nur der Ergänzung und zum Kennenlernen - nicht als Ersatz. Deine Befürchtungen sind also unbegründet und Du brauchst das Stillen nicht zu reduzieren. Mit 5 Monaten kann es sein, dass die Kleine reif für Beikost ist, muss aber nicht. Interesse am Essen der Eltern ist ein recht schwaches Anzeichen, da sich Baby für alles interessieren, was die Großen tun/haben. Damit es mit dem Löffeln klappt sollte der Zungenstreckreflex, durch den jegliche feste Kost zum Schutz des Babys direkt wieder aus dem Mund geschoben wird, nachgelassen haben. Hier mal ein Überblick über mögliche Anzeichen für Beikostreife: – nicht nur vorübergehend gesteigertes Bedürfnis nach Milch ohne erkennbare Ursache wie z.B. einen Wachstumsschub und – gute gestützte Sitzhaltung auf dem Schoß und – Interesse am Essen (kommt häufig auch ohne Beikostreife aus allg. Interesse vor) und – Fähigkeit Nahrung zu greifen und zum Mund zu führen und – eigentlich am wichtigsten: Nachlassen des Zungenstreckreflexes, durch den zum Schutz des Baby jegliche festere Kost direkt wieder aus dem Mund geschoben wird Letztendlich verlässt Du Dich am besten auf Deinen Mutterinstinkt - Du kennst Deine Tochter am besten. Wenn Du das Gefühl hast, sie ist soweit, kannst Du einfach wie von der WHO neben dem Stillen kleine Mengen altersgerechter Beikost (z.B. ohne Salz gegartes Gemüse wie Zucchini oder Karotte oder alternativ ein mit Wasser angerührter milchfreier Getreidebrei wie z.B. Hirse von Alnatura oder Babylove) anbieten und schauen, wie es klappt. Wenn die Kleine nicht möchte o.ä., machst Du einfach eine Pause und startest ein paar Wochen später erneut. Wenn Du magst kann ich Dir gerne noch eine pdf Zusammenfassung zum Thema Beikost zukommen lassen (bräuchte dann eine Emailadresse per PN, da man über RuB leider keine pdf versenden kann). LG

von lanti am 06.08.2013, 11:58



Antwort auf Beitrag von Rom_Ni

Ich habe zu ihrem 1/2ten Geburtstag ;) angefangen, wir stillen auch nach Bedarf. Durch den mittagsbrei stillt meine nicht weniger. Sie isst zwar eine Menge inzwischen und trinkt auch Wasser danach zum üben, aber ca. Eine halbe Stunde danach stillt sie sich in den schlaf. Ich hatte im Gegensatz zu dir eher befürchtet dass sie dann weniger stillen will (ist aber auch nicht so anstrengend bei uns wie bei euch) aber da hat sie mich eines besseren belehrt. Das einzige was sich bei uns groß geändert hat ist der windelinhalt ;)

von Selena8805 am 06.08.2013, 12:57



Antwort auf Beitrag von Selena8805

Meiner ist gerade 1 Jahr georden, und wirklich weniger Stillen ist hier auch nicht. Eher hat es sich etwas verlagert, das aber auch jetzt erst so richtig seitdem ich wieder arbeite (seit dem 01.08). Er trinkt halt viel vor der Arbeit, bei der Tagesmutter wird gegessen und wenn wir nachmittags wieder daheim sind, will er erst einmal an die Brust. Ok ich auch *g*, weil die dann fast platzen. Abends und nachts ist ähnlich wie vorher. Meiner bekommt übrigens seit et etwa 6 Monate alt ist Beikost, hat dazu aber noch häufig getrunken. Eigentlich zu jeder Mahlzeit dazu - was auch gut und richtig so ist. Ersetzen ist IMO im ersten Lebensjahr der falsche Weg, auch wenn das viele meinen. Es heißt ja auch Beikost, nicht Anstattkost. Er hat aber auch von anfang an viel Fingerfood bekommen, Brei gab es eher wenig. Inzwischen ist eher Familientisch angesagt.

Mitglied inaktiv - 07.08.2013, 16:43



Antwort auf Beitrag von Rom_Ni

Ich würde mich absolut von meinem Kind leiten lassen. Wir haben mit 4 Monaten angefangen und meine Kleine hatte von Anfang an total Lust auf Brei! Wir haben zu der Zeit und auch noch bis sie 5 Monate alt war ca. 10 Mal am Tag gestillt (auch meistens kurz - Druckbetankung) und ich hab es mit dem Ersetzen auch gar nicht so eilig. Seit sie aber ca. 5 Monate alt ist, hat sich plötzlich (fast von einem Tag auf den anderen) alles umgestellt. Ich habe ganz langsam alles mögliche an Gemüse, Fleisch und Fleischersatz eingeführt und sie immer so viel essen lassen, wie sie wollte. Nun stillen wir nur noch 4 bis 6 Mal am Tag. Die Mittagsmahlzeit hat sie selbst ersetzt. Sie haut sich manchmal an die 300 g Brei rein ;o). Morgen wird sie 6 Monate alt. Seit 3 Tagen gibt es Abendbrei (Hirse mit Wasser angerührt und anschließend Stillen). Mal sehen, wie es weiter geht... Ich glaube, die Mäuse zeigen schon, was sie brauchen und wollen. Man muss natürlich auf gesunde Zutaten achten, dann ist alles ok.

von lilaluna am 09.08.2013, 22:20