Der erste Brei - die Beikost

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Wann Weizen einführen bei Allergiegefährdung?

Thema: Wann Weizen einführen bei Allergiegefährdung?

Hallo mein Kleiner wird im Dezember 6 Monate und dann möchte ich mit dem brei anfangen. Da mein mann aber eine Unverträglichkeit gegen Gluten( Weizen, Roggen, Gerste usw.) hat, hab ich Angst, dass er das auch bekommt und weiß nich so recht, wann ich Getreide einführen soll. Habt ihr das auch in der Familie und wann habt ihr mit welchen Nahrungsmitteln angefangen? Wäre mir echt eine große Hilfe, wenn ihr mir was sagt. Und vielleicht habt ihr auch das ein oder andere Rezept für später? Lg

von Anne116 am 18.11.2012, 19:38



Antwort auf Beitrag von Anne116

Hallo, wenn Du mit dem Gemüse Kartoffel Brei beginnst, kommst Du ja erstmal ohne Getreide aus und auch für einen Getreidebrei kannst Du glutenfreie Hirse (oder Reis) verwenden. Allerdings gehen die aktuellen Empfehlungen ja eher weg von "konsequenter Meidung" und hin zu "maßvollem Kontakt". Vor allem das Kennenlernen von Gluten unter dem Schutz des Stillens soll sich nach derzeitigem Stand (!) positiv auf die Entwicklung von Unverträglichkeiten auswirken. Hier noch ein paar Links dazu: http://www.thieme.de/detailseiten/extras/9783830454007_011.pdf http://www.aktionsplan-allergien.de/nn_462280/DE/07__Praevention__Beruf/01__Ernaehrung__Praevention/Beikost.html http://www.was-wir-essen.de/forum/index.php/forum/showExpMessage/id/31928/page1/2/searchstring/+/forumId/43 Du könntest also ruhig z.B. Getreidebrei Dinkel ausprobieren. Falls tatsächlich eine Zöliakie vorliegen sollte, was nicht gesagt ist, würdest Du das ja anhand der Beschwerden zügig bemerken. Für welchen Brei hättest Du denn gerne Rezepte und was meinst Du mit später? LG

von lanti am 18.11.2012, 21:30



Antwort auf Beitrag von lanti

Danke das hat mir schon sehr geholfen. meine Hebamme sagte nämlich im ersten jahr weglassen. Und die meinung ist ja momantan eine ganz andere. Rezepte meinte ich eigentlich für den Obst-Getreide-Brei. also mir wurde gesagt erst Gemüse mittags dann mit Kartoffel und als 2. Brei den Getreide-Obst-Brei nachmittags und abend danach den Milch-Getreide-Brei. für diese beiden hätte ich gerne Rezepte. Und nehmt ihr normale Milch oder Sahne oder ziegenmilch oder so?

von Anne116 am 19.11.2012, 11:41



Antwort auf Beitrag von Anne116

Hallo nochmal, Du könntest ganz klassisch mit Gemüse pur (Pastinake, Kürbis, Karotte, Zucchini) beginnen. Wenn 2-3 Gemüsesorten (jeweils etwa 5 Tage) gut vertragen werden, kannst Du Kartoffeln im Verhältnis 2:1 also doppelt soviel Gemüse wie Kartoffeln und 1 Eßl. raffiniertes Rapsöl oder Beikostöl auf 200 g Brei geben. Wenn das gut klappt sollte täglich eine eisenreiche Zutat, die man ebenfalls einzeln einführt im Brei enthalten sein. Auf 200 g Gemüse Kartoffel Brei kannst Du wählen bzw. abwechsln zwischen: 1 Eßl. instant Gerteidebrei Hirse (glutenfrei) oder Hafer (glutenhaltig) oder 1 Teel. weißem Mandelmus oder 30 g Fleisch (oder später Fisch) Damit das Eisen aus diesen Zutaten vom Körper besser aufgenommen werden kann, braucht er Vitamin C. Dies kann durch 2 Eßl. Obst (anfangs gedünstet später ungekocht) als Nachtisch oder 3 Eßl. Saft im Brei oder Getränk zugeführt werden. Damit ist die erste milchfreie Mahlzeit dann komplett. Danach kannst Du entweder einen milchfreien Getreidebrei (z.B. Hirse, Dinkel, Hafer) nur mit Wasser anrühren und danach stillen für den Milchanteil der Mahlzeit, was einem Milchbrei entspricht. Alternativ kannst Du, wenn Du möchtest, auch einen Brei aus Vollmilch (Vollmilchbrei oder Halbmilchbrei) geben - auch hier unter dem Motto kennenlernen kleiner Mengen unter dem Schutz des Stillens: Halbmilchbrei (in der Einführungsphase leichter verdaulich): 100 ml Wasser 100 ml Vollmilch ca. 3 Eßl. Getreidebrei (unterrühren) o. Getreideflocken (1 Min. mit kochen) anschl. 1 Teelöffel Rapsöl zum Ausgleich des im Wasser fehlenden Fetts und 3 Esslöffel Apfelsaft oder 2 Eßl. Obst zugeben abkühlen lassen - fertig Vollmilchbrei: 200 ml Vollmilch etwa 3 Eßl. Getreide (Instantbrei zum einrühren oder Flocken zum kochen) 3 Esslöffel Obst fürs Vitamin C (z.B. geriebener Apfel o. zerdrückte Banane) ziehen lassen - fertig Der dritte Brei ist wiederum milchfrei und besteht hauptsächlich aus ungekochtem Obst, das meist mit 7-8 Monaten gut vertragen wird. Du kannst den Getreideobstbrei ganz schnell und einfach selbst zubereiten: 1 Apfel oder Birne (anfangs geschält später mit Schale) waschen und klein schneiden, mit etwas Wasser pürieren oder fein reiben, 3 – 5 Esslöffel milchfreien instant Getreidebrei z.B. Hirse oder Hafer (diese Getreidesorten sind für den GOB ideal, weil das enthaltene Eisen hier zusammen mit viel Vitamin C und ohne Milch aufgenommen wird) von Alnatura oder Holle unterrühren, 1 Esslöffel Rapsöl zugeben - fertig. Wenn alles gute vertragen wird kann man auch: Apfel-Birne, Birne-Banane, Apfel Heidelbeere (TK) etc. kombinieren. Im Sommer gibt es ja noch mehr Auswahl saisonaler Sorten... Man kann auch mal einen Zwiebackbrei aus zuckerfreiem eingeweichten Babyzwieback zubereiten, aber ich würde das nicht täglich machen, weil Zwieback Hefe u.ä. enthält, was für den Brei eigentlich nicht nötig ist. Später kann man für Kinder, die gerne kauen und knabbern alternativ z.B. auch Hirsekringel oder Dinkelstangen mit Obst als Fingerfood geben. Mit dem erwähnten "milchfreien instant Getreidebrei", meine ich Produkte, die nur Getreide und Vitamin B entahlten, wie die im Link aufgeführten Produkte von Alnatura, die die Altersangabe in orange haben (die mit Altersangabe in blau sind fertige Milchbreie auf Folgemilchbasis, die recht viel Zucker enthalten): http://www.alnatura.de/de/alnatura-babykost-milch-und-getreidebreie Diese Instantbreie sind durch Wärme und Feuchtigkeit aufgeschlossen, daher leichter verdaulich, fein in der Konsistenz und brauchen nicht gekocht werden. Im Mittagsbrei (Hirse oder Hafer als Fleischersatz) oder im Milchbrei kann man auch zarte/schmelzende Getreideflocken (gepresste Getreidekörner) verwenden, die allerdings wie beschrieben bis mind. 10 Mon. mitgekocht werden sollten, um besser verdaut werden zu können. Mengen und Tempo sollte immer das Kind bestimmen dürfen. Schau also erstmal, wie es sich entwickelt. Manche Kinder lieben Brei, andere bevorzugen Finderfood und wieder andere akzeptieren nur wenig neben der gewohnten Milch. Stillen kannst Du weiterhin nach Bedarf. LG & alles Gute

von lanti am 19.11.2012, 12:20